G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Unglück, glaubst du? Na, Tabe und ich hatten uns über gestohlene Rinder unterhalten. Und das hatte er gehört. Wollte seiner Tochter die Augen öffnen und was der Dinge mehr von seinen Lippen kamen. Ich ließ ihn zwanzig Yards reiten und dann…«

      »Du hast ihn umgebracht?«

      »Aber wer denn sonst? Ich konnte doch nicht das Risiko eingehen, entdeckt zu werden. Dann würde ja alles herausgekommen sein. Sagte ich dir das von dem Stein, der fällt? Aha, ich sagte es dir. Siehst du, Tabe, dieser Lump, mußte uns außer der Aufstellung über die Herdenwachen Bens auch noch das Versprechen geben, mit Dan Erskin und den anderen Geschäfte zu machen. Und als wir das merkten, da blieb meinem ehrbaren Vater nichts anderes übrig, als sich Ben

      Walker in den Weg zu legen, denn würde er die Banditen eingeholt haben, hätten sie natürlich geredet. Das ging nicht. Darum kam es zu einem kleinen Krieg, den mein Vater nicht überlebte. Schöne Geschichte, Lee, was?«

      »Ja«, sagt Lee leichenblaß. »Die Geschichte ist gut, schade, daß ich keinen Revolver habe.«

      »Du bekommst alle beide, wenn du tot bist, Junge, keine Sorge. Was wollte ich doch noch sagen? Richtig, Junge, war ich nicht geschickt? Habe ich nicht Cleydon genau auf den Tag in die Stadt bestellt? Ich wußte, an diesem Tag fuhr das Girl regelmäßig einkaufen. Und zufällig mußte Stuart auch hin. Da schrieb ich Cleydon, ich würde allein auf ihn warten. Hat der dumme Hund gewartet, was? Und dann kamst du, und der Kerl war wirklich schneller als ich. Ich sterbe so ungern, weißt du?«

      »Du hattest ihn bestellt? Ah, er mußte weg und Stuart sollte auf die Idee kommen, ohne dich Walker anzugreifen?«

      »Ah, er bekommt Ideen, der Junge. Richtig, ganz richtig. Er tat es und ich lag mit meinen Leuten oben auf dem Hang und ballerte früher los. Schade, daß sie sich nicht alle gegenseitig umbrachten, aber geschwächt reicht es mir ja auch. Stell dir vor, nun haben sie beide keine große Mannschaft mehr. Und Tabe hat doch wieder was geahnt, der Kerl.

      Der wird mein Sheriff, ich sage es dir. Da muß er springen, wie ich es will. Zuerst muß er mir den Tod Walkers bestätigen. Kommt keiner raus hier, Lee, das ahnt auch Tabe, aber er kann nichts sagen, siehst du? Dann habe ich Walkers Herde und meinen Besitztitel auf die Wasserstellen. Ich werde behaupten, daß Walker es erfahren hat und mich hier umbringen wollte. Die Sache mit dem Girl wird mir keiner übelnehmen, ich wollte doch ganz ehrlich mit ihm verhandeln. Und der Narr muß schießen, stell dir das vor, Junge.

      Von der Herde verkaufe ich ein paar hundert Rinder und bezahle eine harte Mannschaft. Und dann mache ich Stuart ein Angebot, dreh ihm alles Wasser ab und zwinge ihn aufzugeben oder zu kämpfen. Weißt du, wer dann als einziger Rancher hier sitzt? Der liebe, schlaue Joe!«

      »Du bist irrsinnig, Mann. Du drehst ja durch, du warst die ganze Zeit irr.«

      »Glaubst du? Nun, ich will mich nicht mit dir streiten, denn du bist bald tot. Weißt du, wie du sterben wirst? Walker wird dich erschießen. Sie werden dich so finden, gestorben für deinen besten Freund, den armen, unschuldigen Joe Simmons. Ich werde einige Tränen um dich vergießen, aber sagen werde ich ihnen nicht, daß ich dich herausschleppen ließ, als alles vorbei war und du noch gebunden warst, als du… Hast du verstanden?«

      »Joe, komm zu dir, du redest irr, Mann!«

      »Ich? Ich war nie normaler. Hatte mein Vater immer gesagt, daß ich ein Schlaukopf sei? Er sagte es!«

      *

      »Ja«, erwidert Lee Dorlan stockheiser. »Du hast es erzählt.«

      Joe Simmons lacht und steht auf. »Laß dir die Zeit nicht lang werden. Du kommst nicht los, bemühe dich nicht. Vielen Dank, Lee, du warst ganz brauchbar!«

      Und dann geht er hinaus und lacht im Flur, als hätte er seinen Verstand verloren.

      Lee aber liegt still, versucht dann, nachdem er sein Entsetzen überwunden hat, an den Fesseln zu zerren, aber sie sind fest.

      Großer Lord, denkt er ergrimmt. Er ist verrückt, ein normaler Mensch kann nicht so reden und handeln. Er ist verrückt. Ich muß los, ich muß es verhindern. Dann hat ihn Walker zu Recht beschuldigt, dann hat ihn der Sheriff als gemeinen Mörder damals wirklich eingesperrt.

      Er zerrt, schneidet sich die Handgelenke ein, aber er kommt nicht los. Die Zeit verrinnt. Er hört draußen jemand rufen, daß sie auf ihre Posten gehen sollen.

      Und kurz darauf schreit Joe heiser und fauchend: »Sie kommen, sie

      kommen! Frankie, zieh schnell Lees Jacke an, setze seinen Hut auf! Sie werden dich für Lee halten und es

      zu spät merken. Laß sie ruhig herein.«

      Dann raschelt es am Fenster, Joe blickt in den Raum und lacht leise:

      »Siehst du, Junge«, sagt er zufrieden. »Gute Dinge wollen ihre Zeit haben. Jetzt ist die Zeit reif. Wünsche mir Glück, Lee.«

      »Den Teufel werde ich tun, du Narr! Laß es sein, Joe, ich bitte dich. Laß es sein!«

      »Das geht nicht.«

      Und Joe ist fort.

      *

      Hinter Lee klappt es leicht. Schritte huschen heran und Tabe Colony sagt flüsternd und voller Furcht:

      »Junge, du kannst es schaffen, du kannst, wenn du willst. Ich habe deinen Gurt hier und mein Messer. Ganz still, sie sind fast am Eingang. Ich kann nicht zusehen. Lee, halte still. Joe ist wahnsinnig, er hat schon immer so verrückte Reden geführt.«

      Mit dem Messer schneidet der Sheriff die Stricke entzwei. Lee kommt hoch und greift nach seinem Gurt, den Tabe Colony ihm hinhält. Er blickt den hageren und gebeugt stehenden Mann kurz an und erkennt das Gewehr in seiner Hand.

      »Die beiden am Eingang, die übernehme ich. Das Mädel ist am nächsten Haus. Lee, ich kann nicht mitmachen, ich werde verrückt. Einmal habe ich Vieh gestohlen, ich gebe es ja zu. Dann wollte ich nur noch ehrlich sein, aber es geht nicht. Ich habe ihm immer berichten müssen, wo immer er auch war. Lee, schnell!«

      Lee hat den Gurt zu und blickt Tabe finster an.

      »Ja«, sagt er dann bitter. »Ich gehe jetzt und bringe ihn um. Ich werde nie glauben können, daß mein Partner Joe ein Teufel sein soll, mit dem ich geritten bin. Ich gehe ja schon.«

      Er geht hinaus und jenes jungenhafte Lächeln ist dahin. War er bis jetzt noch ein Junge, nun ist er keiner mehr.

      Er steht im Flur, sieht nach beiden Revolvern und dann aus der Tür. Vorn, etwa 150 Yards entfernt, kommen einige Reiter durch den engen Schlauch in die Schlucht hinein. Über ihnen ist nichts von zwei versteckt liegenden Schützen zu sehen. Aber rechts sieht Lee nun jenen Frankie. Links taucht Joe Simmons, keine 20 Yards entfernt, aus der Tür des nächsten Hauses auf.

      Die beiden Männer gehen auf die Mitte der Straße zu. Und es sieht aus, als wären sie ganz allein in einem verlassenen Silberminennest.

      Von vorn kommen nun die Reiter, ziehen sich etwas auseinander und reiten schneller. Allen voran ein großer weißhaariger Mann.

      Wie Steve, denkt Lee Dorlan bestürzt. Wie Steve, mein Vater. Wäre ich doch nie von zu Hause weggegangen, wäre ich doch nur auf der Ranch.

      »Lee«,

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