G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Lee«, sagt Joe Simmons gedehnt. »Die beiden Hills sind schnell. Dem Girl passiert nichts, das garantiere ich dir. Mach mir jetzt keinen Ärger, ich kann ihn nicht gebrauchen.«

      »Du brauchst mich nicht mehr, Joe«, antwortet Lee bitter. »Das Girl bleibt heraus, das ist mein letztes Wort. Ich will nicht, daß sie in Gefahr kommt. Oder du müßtest mich daran hindern, das Mädel mitzunehmen.

      Joe, ich weiß nicht mehr, was ich dir glauben soll. Der Sheriff ist ein ehemaliger Viehdieb. Er möchte ehrlich bleiben, aber du erpreßt ihn. Das Girl hast du eingefangen und wirst Ben Walker auch noch erwischen. Joe, ich mische mich nicht ein, aber du läßt mich mit dem Girl weggehen, sonst…«

      Joe sieht ihn an und nickt traurig vor sich hin. Dann senkt er den Kopf und sagt gallenbitter:

      »Ich kann mich nicht mit dir schießen, ich bin zu langsam für dich. Ich will auch keinen Ärger. Gut, Lee.«

      Er reitet an und winkt Lee mit der Hand an seine rechte Seite.

      »Lee, dann wollen wir schneller reiten. Du mußt mir aber versprechen, daß ich das Girl in Reichweite behalte. Ich beanspruche von Walker eine Entschädigung für die ganzen Jahre. Bekomme ich sie nicht und weigert er sich, dann soll er kämpfen. Du mußt es mir versprechen. Ach, zum Teufel, ich wollte es dir ja sagen, aber langsam.

      Lee, ich mag dich wirklich. Dieser verdammte Narr Tabe. Was reitet er denn nach links, er wird doch nicht ausbrechen wollen? Sieh dir das an, Lee, er macht mir…«

      Lee blickt nach rechts und hört den Stoff neben sich knirschen und den Sattel janken. Seine Hand fährt automatisch zum rechten Colt, aber ehe er zugreifen kann, bekommt er einen Hieb über den Kopf, der ihn lähmt. Er sieht noch Joe Simmons’ wildes Gesicht über sich und das Blinken des Revolvers.

      Seine Hand gleitet vom Revolver ab. Er neigt sich nach vorn und bekommt den zweiten Schlag, der ihn in tiefste Bewußtlosigkeit fallen läßt.

      Über ihm aber wirft sich Joe aus dem Sattel und sagt fauchend:

      »Du Narr, niemand hält mich auf. Was stellst du dich mir in den Weg? Den Trick kanntest du nicht, wie?«

      Lee Dorlan liegt am Boden.

      Er wußte nie, mit wem er ritt, aber er wird es bald wissen.

      Joe Simmons bindet ihn zu einem Paket zusammen.

      *

      Er schlägt die Augen auf und glaubt, daß sein Kopf platzt.

      Jemand sagt schrill:

      »Er kommt zu sich, Joe, er wacht auf!«

      »Dann schert euch raus!« sagt Joes wilde Stimme hart. »Du zuerst, Tabe. Raus mit euch, ich will mit ihm allein sein.«

      Stiefel trampeln, dann fällt grelles Licht auf Lees Gesicht und Joe atmet direkt vor ihm.

      »Mach die Augen auf, Lee, hörst du nicht?«

      »Ja«, sagt Lee heiser und glaubt, daß ihm die Augen herausfallen würden, als er sie öffnet. Das Stechen bringt ihn fast um. »Joe, was wird nun?«

      Er kann sehen, ihm wird besser, aber bewegen kann er sich nicht. Er liegt festgebunden an einem schweren, eisernen Herd am Boden. Das Fenster rechts ist auf und die Sonne scheint ihm mitten ins Gesicht.

      Joe hockt vor ihm auf einer alten Wasserbank, hat seine Pfeife gerade gestopft und brennt den Tabak

      an.

      »Du bist neugierig, wie? Nun ja, du bist noch jung, Lee. Die besten Burschen sterben immer jung, das ist eine alte Weisheit. Schade um dich, aber es geht nicht anders. Du wirst die Sonne des neuen Tages nicht mehr aufsteigen sehen.«

      »Gute Aussichten, Joe. Darf ich fragen, warum? Du bist also ein Bandit, du warst wohl immer einer. Nur die Zeit, in der du mit mir geritten bist, war anders.«

      »Anders?«

      Joe nimmt die Pfeife aus dem Mund und beginnt zu lachen.

      »Ach«, sagt er schließlich keuchend.

      »Soso, ich war anders? Junge, irrst du dich da nicht? Stell dir vor, ich brauchte so einen Burschen wie dich, ich sah dich schießen und hatte vorher von dir gehört. Und da fiel mir blitzschnell ein, daß ich dich noch schneller machen könnte, gerade schnell genug als rechte Hand. Darum verhalf ich dir zur Flucht, stell dir das vor. Und die Karte, die ich diesem Peale aus der Tasche zog, sie steckte wirklich in ihr. Ich hatte ein Paket Karten in der Hand, erinnerst du dich? Hättest du nachgesehen, das Pik-As war noch immer drin. So glaubtest du, daß man dich suchen würde, daß ich dir geholfen hatte – mit der Karte. Du bist mir blindlings nachgeritten. Absichtlich ritt ich zu dem Auswandererweg, absichtlich lenkte ich dich in die Trailmannschaft. Junge, du hast geglaubt, ich hätte gute Absichten gehabt?«

      Lee Dorlan liegt da, als habe ihn jemand mit einem Hammer bearbeitet. Die Karte von Peale… Peale doch ein Falschspieler. Joes Gerede von einer Verfolgung… Großer Lord!

      »Na, staunst du, Junge? Ich redete mit dir von Schießern. Ich brauchte dir nur immer das Gegenteil vorzuschlagen. Du bist nämlich ein Typ, der genau das macht, was er nicht soll. Na, denke mal nach, du bist das doch, wie? Ich sagte dir, es sei Zeitverschwendung, Patronen zu verballern, da hast du mir beweisen wollen, daß es keine ist. Wußte ich vorher, du Narr, wußte ich alles. Von dieser prächtigen Gegend fing ich an zu reden, ich wollte nicht hin, nein, ich wollte nicht. Und was machtest du? Du bist vorgeritten, ich fing sogar Streit an, ich schlug dich vom Pferd. Hast du gedacht, meine Wut wäre echt gewesen?«

      Er lacht leise und saugt heftig an seiner Pfeife. Seine Augen funkeln und seine Stimme wird traurig und salbungsvoll, als würde er eine Leichenrede halten.

      Lee starrt ihn an wie ein Gespenst, wie einen bösen Geist. Er sieht in das Gesicht Joes und weiß, daß Joe nicht lügt. Jetzt ist Joe erst der richtige Joe Simmons. Alles andere vorher war Berechnung und Verstellung.

      »Erinnerst du dich an Coopers Bruder?« fragt Joe, als zähle er die Verdienste eines längst Verblichenen auf. »Du erinnerst dich doch an den Mann, der beschwor, daß ich eine umgebrannte Herde trieb. Er ist tot, der arme Mensch. Seine Pferde gingen ihm durch, ein Unfall. Der Wagen stürzte einen Steilhang herab, hatte Cooper es so erzählt? Wenn nicht, Junge, dann muß ich dir die traurige Wahrheit sagen. Ich hatte ein Gewehr und traf ihn. Dann habe ich das Gewehr umgedreht und ihn an seinen Wagen gelegt. Und dann bin ich in die Schlucht gefahren – mit dem Wagen. Er ist gestorben, der arme Busche. Schade um ihn, aber was erzählt er Dinge, die ihn nichts angehen? Habe ich dir mal erzählt, daß mein Vater immer sagte: Junge, sagte er, du bist sehr schlau. Paß auf, daß du nie zu schlau wirst? Das hatte er gesagt, mein Vater, der ein Viehdieb war. War er, war er Junge. Es macht Freude, einmal alles erzählen zu können.«

      »Du bist ja ein Teufel«, sagt Lee Dorlan entsetzt bis ins Mark. »Du bist ja verrückt, Joe!«

      »Ja! Nun, ich bin nur schlau. Leider war Morley es nicht, als er mir sagte, daß seine Tochter mich nicht liebte und er mit einem verdammten Viehdieb nichts zu tun haben wollte. Er ließ mich stehen, der Narr. Mich, verstehst du? Dabei war ich viel schlauer als er. Ich hatte mir schon ausgerechnet, daß ich mit seiner Ranch den größten Teil der ganzen Weide haben würde. Und da sagte er mir so was vor den Kopf? Er ritt davon, der stolze, dumme – na ja. Und er machte noch eine Bewegung, die seine Verachtung ausdrücken sollte. Dem

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