G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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nimmt ihn kurz ab und sagt träge:

      »Lady, er hat sich entschuldigt. Tut mir leid, daß er nicht besser war.«

      Er dreht sich um und geht los. Niemand sagt etwas.

      Und der Mann, der auf seinem schwarzen Pferd hinter dem Schuppen der Overland hält, denkt mit funkelnden Augen:

      Das wußte ich, aber für so schnell habe ich dich nicht gehalten, Lee. Junge, jetzt wollen wir sehen, was dieser Narr Olbright macht. Ich wette, er verliert seinen Kopf.

      Dann zieht Joe Simmons sein Pferd zurück, denkt noch eine Sekunde daran, daß der Reiter Olbrights, den er traf, ihm von dem heutigen Besuchstermin erzählte. Er denkt weiter an jemanden auf der Walker-Ranch, der einen Zettel für Slim Cleydon mit auf den Weg nahm.

      So ist das, denkt Joe Simmons nachdenklich, und sein Lächeln danach kommt zufrieden und breit. Da hat Cleydon ganz umsonst auf mich gewartet. Seltsam, wie man alles tun kann. Als hätte ich ihnen Fäden um die Beine gebunden und brauchte nur zu ziehen, um sie hampeln zu sehen. Das hat mein Vater auch schon immer gesagt. Joe, hat er gesagt, du hast einen zu schlauen Kopf, du denkst für mich und alle anderen. Sei nie zu schlau, Junge.

      Joe Simmons verschwindet zwischen den wenigen Bäumen und Büschen in der Senke und lenkt sein Pferd dann nach Osten hin.

      Hier biegt er in das Tal des Stillwater ein und stößt wenig später auf die frische Fährte von sechs Pferden.

      Er schlägt den nächsten Haken und prescht in ein Tal.

      Dort halten sechs Pferde. Sechs Männer sitzen rauchend in den Sätteln.

      »Nun?« fragt Dan Erskin und wechselt seine Zigarre von der linken in die rechte Mundseite. »Ist jemand umgefallen?«

      »Freunde«, ruft Joe und nimmt seinen Hut ab. »Soeben hat Lee Dorlan dem prächtigen Mr. Cleydon das rechte Bein und die rechte Schulter zerschossen. Er wird nie mehr einen Colt richtig halten können, wenn ich mich nicht irre. Friede sei mit ihm, dann treffe ich ihn noch einmal, dann ist er tot.«

      »Willst du nicht weiter?« erkundigt sich Erskin. »Auf was wartest du, Joe?«

      Joe kratzt sich ausdauernd am Hinterkopf und nimmt Erskin die Zigarre weg.

      »Laßt mich nachdenken, Freunde«, spricht Joe Simmons salbungsvoll. »Wenn mich nicht alle guten Geister verlassen haben, dann müßte sich Olbright nun sagen, daß Cleydon Ben schrecklich fehlen wird. Was würdest du an seiner Stelle mit einem Mann tun, der Cleydon glatt erwischt, Frankiejunge?«

      Frankieboy, der ein so schmales Gesicht hat, daß man ihn schon einmal im Pferdecorral mit einem Pferd verwechselte und ihn mit einem Lasso einfing, legt den Kopf schief und sagt trocken:

      »Ich würde mir sagen, daß ich Walker auch ohne Joe Simmons in die Wüste jagen kann. Und ich würde sehr schnell machen, um Walker ja nichts von Cleydons Ausfall zu Ohren kommen lassen. So ungefähr, ist das richtig, Joe?«

      »Du solltest in die Schule gegangen sein, dann würdest du heute Doc sein«, murmelt Joe Simmons und nickt ihm zu. »Freunde, warten wir ein wenig. Geh mal auf den Hügel, Frankie. Wollen wir wetten, daß…«

      Niemand will wetten. Und nachdem Frankie oben fünf Minuten gesessen und in die Ferne die Straße nach dem Stillwateroberlauf betrachtet hat, sagt er von oben:

      »Joe, ich sehe fünf Mann und in der Mitte einen Tex’. Sie reiten mächtig schnell nach Osten. Und jetzt?«

      Er kommt herunter. Die Männer sehen Joe alle abwartend an. Joe Simmons setzt seinen Hut wieder nachlässig auf und macht ein düsteres Gesicht.

      »Jetzt werden wir helfen müssen«, sagt er dunkel. »Ich reite mit Dan, Nat und Frankie zum Weg und ihr drei jagt zur Quelle. Helft so gut ihr könnt, verstanden? Aber kommt mir ja nicht zu spät, sonst…«

      »Du wirst alles in Ordnung finden, Joe. Also dann!«

      Drei Mann reiten an und Joe hat die anderen bei sich. Sie schweigen, sehen den anderen nach und reiten dann auch an, aber mehr nördlich.

      »Joe, hast du dir alles genau überlegt, gibt es keinen Fehler?«

      »Man macht einen Fehler nie zweimal, Freund Allan«, murmelt Joe Simmons. »Diesmal läuft es, wie ich es will. Vorwärts, der Wagen muß bald kommen.«

      Und die Staubwolke verdeckt die vier Mann, als sie über den Hang preschen. Als sich der Staub senkt und die Sicht wieder frei ist, sieht man nichts mehr von ihnen.

      Joe Simmons ist dabei, sein Spiel zu machen.

      Die Regeln bestimmt er selber.

      *

      Die Dämmerung fällt. Sie kommen über den Hang und halten. Vierzehn Männer, darunter Don Bennet und Lee Dorlan.

      Von vorn nähert sich rasch ein Reiter, wird im Näherkommen deutlicher und reißt sein Pferd vor Stuart Olbright herum.

      »Boß«, meldet er schnaufend und wischt sich Staub aus dem Gesicht. »Sie haben ein Feuer an und lagern neben der alten Hütte. Links von ihnen stehen die Rinder, genauso wie gegen Mittag.«

      Stuart Olbright lächelt grimmig und wendet sich an seine Männer.

      »Ihr habt es gehört«, erklärt er laut. »Wir greifen sie von zwei Seiten an und jagen die Rinder über ihr Camp hinweg. Der rechte Flügel hindert sie daran, in die Hütte zu kommen, zieht sich aber auf den Hang zurück, wenn die Rinder heran sind. Bennet, du hast die rechte Seite. Paß mir auf, Mann. Ohne Cleydon sind die Burschen noch nicht mal die Hälfte wert. Was willst du, Lee?«

      »Stuart, wir sind wie Narren geritten«, sagt Lee hastig. »Unsere Pferde sind abgetrieben, Joe ist nicht da. Er wollte heute kommen, Mister, ich bin dafür, zu warten. Eine Stunde, Mann, eine Stunde, es kommt nicht so darauf an.«

      »Da unten liegen genau dreizehn Mann«, weist ihn Olbright zurecht. »Sie haben keine Ahnung, daß wir kommen. Ich habe keine Zeit mehr, auf Joe zu warten, Mister. Wenn ich die Wasserstellen so bekommen kann, dann brauche ich später nicht…«

      Er stockt und Lee hebt hastig den Kopf. Durchbohrend sieht er Stuart Olbright an.

      »Was wolltest du sagen, Stuart?«

      »Ich wollte sagen, daß ich ihm später nicht ewig dankbar sein muß«, knurrt der Rancher. »Wenn er sich an sein Versprechen hält, dann ist es gut. Ich traue ihm nur nicht ganz.«

      »Joe wird sich daran halten, Mister. Wolltest du vielleicht sagen, daß du ihn später nicht an sein Wasser zu lassen brauchst, das du dir allein erobert hast?«

      »Mann, was hast du für krumme Gedanken? Hält er sich an unsere Absprache, nun gut, hält er sich nich daran, dann muß ich mir mein Wasser nehmen.«

      »Ihr traut ihm alle nicht, was? Stuart, willst du dir merken, daß ich sein Partner bin? Ich bin nicht dafür, sie von dieser Seite aus zu jagen. Wir müssen erst durch das Wasser. Wenn sie uns bemerken, dann…«

      »Sie können uns nicht bemerken. Die Rinder stehen zu dicht in der Senke, und der Posten reitet immer in die Runde. In seinem Rücken kommen wir heran. Dorlan, es geht auch ohne Joe, du wirst es sehen.«

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