G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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neben dem ein Pferd angebunden ist.

      Stuart Olbright zieht sein Pferd jäh zurück und hält so ruckhaft an, daß einer seiner Männer hinter ihm beinahe auf sein Pferd prallt und leise flucht.

      Und dann sagt Stuart Olbright nur ein Wort:

      »Cleydon!«

      Aber dieses Wort allein genügt, um bei allen Männern andere Wirkungen zu erzielen.

      Bennet sitzt jäh erstarrt und tödlich erschrocken im Sattel. Die anderen sehen sich bestürzt und mit einem furchtsamen Ausdruck an.

      Nur Lee Dorlan fühlt sich in jene Ruhe, die ihm eine gewisse Gleichgültigkeit verleiht.

      »Na und?« fragt er ruhig.

      »Teufel, er wird nicht allein sein«, keucht der Rancher erschrocken. »Bennet, was ist, wenn er auf uns losgeht?«

      Bennets Gesicht ist voller Unruhe. Er versucht sich zu beherrschen, aber er schafft es nicht. Einmal hat er Slim Cleydon schießen sehen. Und seit dem Tag weiß er ganz genau, daß er um Sekundenbruchteile zu langsam gegen ihn ist.

      »Er wird gegen mehrere Männer nichts versuchen«, sagt er heiser und nicht mehr ganz so monoton. »Boß, wenn…«

      Danach sagt er nichts mehr, sondern blickt nach links. Sein plötzliches Schweigen sagt genug, denn dort und nicht vor dem Store steht Slim Cleydon auf dem Vorbau von Lewis Saloon und schiebt sich langsam den Hut in die Stirn.

      Vor und neben ihm aber laufen die Leute weg, wie von panischer Angst getrieben. In den Gesichtern der Begleiter von Olbright liest Lee Dorlan eine Menge Furcht. Er muß lächeln und sagt trocken:

      »Wenn er etwas will, dann wird er sich schon melden, Vielleicht reiten wir weiter, wie? Es ist doch nicht mehr weit bis zum Viehverkaufsof­fice.«

      »Gerechter Himmel, der eiskalte Halunke«, keucht der Rancher zwischen den Zähnen. »Reitet weiter, seht nicht hin. Er grinst, dieser…«

      Lee dreht als einziger den Kopf zu ihm und betrachtet Slim Cleydon neugierig. Ein großer, hagerer Mann mit einer scharfen Raubvogelnase, stechenden, dunklen Augen und in der Mitte über der Nasenwurzel zusammengewachsenen Brauen. Das Gesicht gewinnt dadurch einen geteilten Eindruck, als gehörte die Stirn nicht mehr zu Wangen und Kinnpartie.

      Cleydon bleckt seine Zähne und Lee sagt sich, daß er selten so kräftige und weiße Zähne gesehen hat. Dann trifft ihn Cleydons Blick und die ganze Stadt hält den Atem an, als Lee Dorlan mit zwei Fingern an seinen Hut tippt und niemand sonst als Cleydon grüßt. Daß er dabei auch noch grinst, das ist eine andere Sache.

      Und daß Cleydon sein Lächeln verliert, als er Lee Dorlan grinsen sieht, das ist wieder eine andere Sache.

      Cleydons Augenbrauen ziehen sich zusammen, sein Blick ist stechend scharf.

      »Reiz ihn nicht«, sagt Stuart Olbright leicht schrill. »Er ist ein wandelndes Pulverfaß. Und wenn er einmal losgelassen ist, dann hält ihn keiner mehr auf. Joe hat das einmal tun können, aber er besaß mehr Glück als Verstand. Dorlan, bist du irr?«

      Lee Dorlan blickt sich nach dem gefürchteten Revolvermann um und grinst immer noch.

      »Tatsächlich«, sagt er dann – und Steve Dorlan würde es niemals besser und gleichmütiger sagen können – »ich fürchte, wenn er den Hut abnimmt, dann bleibt seine Stirn und alles, was dazugehört, im Hutinnern kleben. Du hast doch nicht etwa Angst vor diesem Burschen, Stuart?«

      Sie sind schon am Rinderoffice und müssen absteigen. Und genau das ist der Augenblick, in dem sich drüben Slim Cleydon in Bewegung setzt und schräg über die Straße auf sie zukommt.

      »Er kommt«, sagt Bennet mit einem Kloß in der Kehle. »Alle guten Geister, Boß, er kommt.«

      »Das sehe ich«, sagt Lee trocken.

      »Nun, Held, nimm deine Revolver und zeige ihm, daß er auch auf dem anderen Fuß humpeln kann. Willst du etwa nicht? Du wirst doch für deinen Job bezahlt.«

      »Ich habe ihn einmal schießen sehen«, sagt Bennet und bleibt dicht an Olbrights Seite, der nun auch abgestiegen ist. »Lee, er ist zu schnell für mich. Ich habe keine Chance, er erwischt mich einen Atemzug früher.«

      »Dann werde ich ihm antworten, wenn es dir recht ist, Stuart.«

      Lee sieht Olbright kurz an, grinst immer noch und sieht die Blässe in Olbrights Gesicht.

      »Ja, ja, aber verteilt euch besser, er kommt genau her«, japst Stuart mühsam. »Gegen alle wagt er es nicht, aber gegen einen. Er fordet immer nur einen, das ist seine Gewohnheit. Lee, er erschießt dich, paß auf, laß dich in nichts ein.«

      Lee Dorlan blickt über die Straße auf Cleydons lange Beine, die durch den Staub gleiten. Cleydon zieht das linke Bein tatsächlich schwerfällig nach. Er geht darum etwas ruckhaft und wie aufgezogen. Lee erinnert sich in dieser Sekunde an die Spieluhr auf dem Kamin Steves, deren Figuren jede volle Stunde aus einer Tür marschieren und sich auch so ruckhaft bewegen.

      Hinter ihm ziehen sich die Männer auseinander, Bennet ist links von ihm. Sie haben Stuart zwischen sich, wie es sich für Aufpasser gehört.

      Cleydon ist noch etwa vierzig Yards entfernt und geht staksig und fest auf sie zu, als am Store, dessen Gehsteig­ende menschenleer ist, eine heftige Bewegung an der Tür entsteht.

      Sofort dreht Lee den Kopf herum und lächelt nun nicht mehr so auf die grinsende Tour.

      Aus der Tür kommt ein Mädchen mit platinblonden Haaren und einer Tasche unter dem Arm. Sie mag zwanzig Jahre alt sein. Ihr Haar ist hochgesteckt, sie trägt eine sattgrüne Bluse und einen rotschwarzen gemusterten Rock, dazu halbhohe Stiefel, die verziert sind.

      Dann kommt auch schon ihre Stimme auf und schwingt glasklar über die Straße hinweg.

      »Cleydon!«

      Slim Cleydon bleibt wirklich stehen und wendet sich ihr langsam zu. Hinter Lee sagt Olbright schneidend:

      »Liz Walker, aber sie wird ihn nicht aufhalten können.«

      »Lady?« fragt Cleydon kurz.

      »Cleydon, keine Schießerei, verstanden?«

      »Ich habe es gehört, Lady, aber verstanden…«

      Cleydon dreht sich wieder um und geht weiter, als wäre sie gar nicht da.

      »Cleydon, mein Vater schmeißt dich raus, wenn du nicht augenblicklich gehorchst!«

      Nun bleibt Cleydon doch stehen und sieht sie kühl und mit bleckenden Zähnen an.

      »Lady«, erwidert er leicht spöttisch. »Ben wird sich lieber aufhängen, als mich zu entlassen. Ich habe mit diesem Jungen da zu reden. Und das tue ich auch. Außerdem nehme ich nur Befehle von Ben an. Das ist alles, wenn Sie sich das merken wollen.«

      Damit hat er genug gesagt. Die Lady stampft wütend mit dem Fuß auf, stellt ihren Korb hin und will los, als Lee zwei Schritte macht und mit seinem immer noch jungenhaften Lächeln ruhig sagt:

      »Miss Walker, einen Augenblick.

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