G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner страница 64

Автор:
Серия:
Издательство:
G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

Скачать книгу

Steves Stiefel unter seine Hand und jagte den Revolver aus Dillons Fingern.

      Den Fuß zurücksetzend sprang Margley vorwärts. Seine Faust traf den Corporal mit voller Wucht gegen die Brust. Aufschreiend flog Dillon hintenüber. Er sauste durch die offene Tür in Sergeant Crumbs Zimmer.

      Raus, dachte Steve, das Pferd fiel ihm ein, und er wusste, was er zu tun hatte. Seine einzige Chance war, dass er den Mann mit dem dreiviertellangen Rock und dem runden Hut noch erwischte. Hatte er den Mann, konnte er beweisen, dass Dillon diesem Burschen die Informationen über Conways Transporte geliefert hatte.

      Mit einem Stoß schleuderte Margley die Tür zu. Er drehte den Schlüssel um, hörte Dillon laut gellend schreien und sprang gleich zum Fenster. Dann schwang er sich hinaus, duckte sich und flog um die Ecke. Verschwommen sah er die Schatten der Posten an den Wagen auf die Baracke zustürmen. Sie schrien alle laut durcheinander, aber niemand schien ihn an der Giebelseite der Baracke und neben dem Pferd zu sehen.

      Blitzschnell zog sich Margley in die Höhe, saß im Sattel und trieb das Pferd scharf an. Während er auf die Kisten zuraste und das Pferd immer schneller wurde, krachte es hinter ihm ohrenbetäubend.

      »Haltet ihn auf, er hat den Captain erschossen!«, hörte er Dillons schrille Stimme. »Haltet ihn, haltet ihn! Da, da reitet er, haltet ihn! Dein Gewehr her, Bishop, dein Gewehr!«

      Du gerechter Gott, der schießt, der muss mich erschießen, weil er ahnt, was ich weiß.

      Das Pferd raste an den Kisten vorbei, als der erste Schuss fiel. Die Kugel fauchte über Margley hinweg. Dann kam der Zaun immer näher, und Margley, der genau wusste, wie gut der Grauschimmel springen konnte, stellte sich in die Steigbügel.

      Irgendwo rechts rannten Männer.

      Hinter ihm gellten Dillons Schreie durch die Nacht. Der Grauschimmel spannte sich und sprang – hochgerissen von einem wilden Zügelruck – mit einem Riesensatz über den Sperrzaun. Kaum aber setzte er an der anderen Seite und außerhalb des Depots auf, als der zweite Schuss durch die Nacht krachte.

      Margley wollte zum Handelsstore, doch er kam nicht mehr hin. Ein Ruck schien durch den Grauschimmel zu gehen. Das Tier wieherte grell los, und Margley spürte einen Hieb in seiner Hüfte. Dann raste Sewards Grauschimmel vorwärts, quer vor dem Store her und vorbei an Leuten, die schreiend auswichen.

      Das Pferd ging durch, es stürmte, Margley im Sattel, den der Schmerz nun packte, wie verrückt geworden nach Osten. Obgleich Steve Margley an den Zügeln riss, gelang es ihm nicht, das Pferd zu halten. Schmerz begann in Steves Hüfte zu zucken und jagte ihm Stiche durch die Seite.

      Steve sah sich um. Im fahlen, letzten Mondlicht flogen Büsche und Sträucher vorbei, aber ganz hinten sah er nun einige Punkte, die die Breite des Tales einnahmen und ihm folgten.

      Plötzlich erkannte Margley, dass die Schreie Dillons jene immer im Store, dem angeschlossenen Saloon und dem danebenliegenden Frachthof herumlungernden Männer in die Sättel gebracht hatten. Eine ganze Meute verfolgte ihn jetzt.

      »Hölle und Pest!«, stöhnte Steve Margley. »Sie jagen mich, und wenn sie nahe genug kommen, knallen sie mich ab. Bei dem Durcheinander am Store ist jener Hundesohn, der Seward erschoss, unbemerkt verschwunden, wette ich. Vielleicht beteiligt er sich jetzt an der Jagd auf mich, was?«

      Erst in diesem Moment packte Margley die Furcht. Der Mörder Sewards hatte todsicher auch sein Pferd genommen und verfolgte ihn jetzt. Der Mann konnte sicher sein, ob Margley ihn nicht doch erkannt hatte. Jetzt besaß er die Chance, Margley zu erschießen, und nichts war einfacher, als eine Verfolgermeute durch den ersten Schuss zur wilden Schießerei zu bringen.

      Margley erinnerte sich nun auch, dass er bei der Ankunft am späten Abend einige jener rauen Burschen am Store gesehen hatte, die für Geld jede Arbeit taten. Sewards Mörder brauchte nur etwas von einer Belohnung zu schreien, und die ganze Meute würde sie sich verdienen wollen.

      Steve Margley blieb nur die Flucht nach Osten in die Wüste. Dort kannte er sich aus, und er konnte jeden Verfolger in ihr abhängen. Vielleicht bekam er dann die Chance, umzudrehen und Barry Cameron zu erreichen. Er war nur sicher, wenn er unbemerkt Cameron aufsuchen und mit ihm reden konnte.

      Margley beugte sich nach hinten. Das Licht reichte noch aus und zeigte ihm einen kaum blutenden Riss an der Hinterhand des Grauschimmels.

      Die Kugel hatte das Pferd gestreift, ehe sie Steve in die linke Hüfte gefahren war. Der Grauschimmel lief bereits ruhiger, die Wunde war ungefährlich, das Tier schnell genug, um jeden Verfolger abzuhängen.

      »Nun gut!«, knirschte Steve finster. »Das Pferd ist in Ordnung, aber ich?«

      Er zerrte die Uniformjacke hoch und das Hemd aus der Hose. Danach musste er den Hosenriemen öffnen, um an die Wunde zu kommen. Sie saß genau auf der Höhe des zweimal durchschlagenen Hosenriemens. Das Geschoss hatte die Hüfte durchschlagen, und wenn die Wunde auch nicht gefährlich war, sie blutete so heftig, dass jede Bewegung das Blut aus Einund Ausschuss trieb.

      Steve fluchte leise, öffnete dann Sewards Satteltasche und fand tatsächlich eins von Sewards Hemden. Das Hemd zusammen wirbelnd, schlang er es so um die Hüfte, dass er es an den Ärmeln zusammenknoten konnte.

      »In Ordnung, durchbluten wird das nicht«, knurrte er grimmig. »Wenn ich jetzt noch Wasser in der Flasche ha­be…«

      In Sewards Feldflasche war lauwarmer, stark gesüßter Kaffee. Vor Margley lagen die letzten Ausläufer der Berge. Dann kam das wellige Land, das sich nach fünfzehn Meilen zum Rio Pecos senkte. Hinter dem River aber begann der Llano, die tödliche Wüste.

      Margley wusste, dass seine Verfolger bei der sternenklaren Nacht die Staubfahne, die sein Pferd hinterließ sehen mussten. Er konnte keinen Haken schlagen, ohne von ihnen bemerkt zu werden. Es kam jetzt darauf an, den Abstand zu der Meute zu halten, bis die Pferde der Verfolger müde wurden. Dann erst musste sich die Schnelligkeit des Grauschimmels auszahlen, aber bis dahin konnten Stunden vergehen.

      Steve Margley dachte an die Wüste, die er wie seine Tasche kannte. In ihr narrte er jeden Verfolger.

      *

      Major Macomb richtete sich auf. Er legte den zerknitterten Bericht Margleys auf den Tisch, ehe er den Doc ansah, der die Achseln zuckte.

      »Einschuss unter den Rippen schräg nach oben«, sagte Doc Brettwood, der Fortarzt, düster. »Innere Blutung, Major. Eine Schwellung unter dem linken Auge, sie kann nicht von seinem Fall herrühren, eher ein Schlag.«

      First Lieutenant Barry Cameron war bleich und biss die Zähne zusammen, als ihn Macomb ansah. First Corporal Dillon stand neben der Tür, er sah zu Boden, Joe Jenkins war in Sergeant Crumbs Zimmer.

      »Also ein Hieb, ein Schlag«, murmelte Macomb finster. »Cameron, wie sieht der Schreibtisch aus, nun?«

      »Sir, als hätte jemand einmal mit dem Arm über ihn gefegt«, antwortete Barry Cameron gepresst.

      »Wie nach einem Kampf, Cameron – oder?«, knurrte Macomb scharf. »Die Tinte am Boden, der zerknitterte Bericht Margleys, der Hieb, der Captain Seward traf. Corporal Jenkins!«

      »Befehl, Sir?« Jenkins trat ein und blieb steif stehen.

      »Jenkins«, fuhr ihn der Major an. »Nach diesem Zusammenstoß mit Captain Seward sagte Margley das, was Dillon erzählt hat … Sagte er es oder nicht …?«

      »Sir,

Скачать книгу