G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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der nicht wollte, dass seine Stimme weiter als drei Schritt reichte. Und Steve war sicher, dass Dillon jetzt über ihn und Seward redete.

      Die Nacht war sternklar, das Mondlicht schon schwach, und die Luft hatte sich immer noch nicht abgekühlt. Margley ging zwischen den Zeltreihen durch zur Depotbaracke. Sie lag hart am Außenzaun. Die Laterne über ihrer Tür beleuchtete die nächsten beiden Zelte. Das eine Fenster war erleuchtet, in dem Sergeant Crumbs sonst saß. Durch das geschlossene Fenster sah Margley auf die Tür zu Captain Sewards Dienstzimmer.

      Dann prustete das Pferd rechts neben der Baracke. Es war Sewards Grauschimmel, auf dem Seward manchmal in nur zwei Stunden nach San Patricio ritt. Jeder Mann im Fort wusste, dass dort Moira Shields auf Seward wartete.

      Das Girl war schwarzhaarig und gewohnt, dass Männer bei ihrem Anblick die Augen und Hälse verdrehten. Seward hatte die Shields – sie war im Texas-Horne-Saloon El Pasos als Animiergirl beschäftigt gewesen vor knapp vier Wochen nach San Patricio geholt.

      Angeblich hatte Seward auch irgendetwas mit der Tochter von Gomez, der einen Store in Placita besaß. Sewards Weibergeschichten waren wochenlang Gesprächsstoff im Fort gewesen.

      »Der bekommt es fertig und reitet heute noch hin«, murmelte Steve. Dann öffnete er die Barackentür und trat in Sergeant Crumbs Zimmer.

      Erst in diesem Moment hörte Steve das schwere, heftige Keuchen drüben hinter der nächsten Tür. Etwas polterte, dann klirrte es, und jemand ächzte: »Lass los, du verdammter Narr, lass los, oder ich …«

      Margley blieb erschrocken stehen.

      Es hörte sich an, als wenn drüben jemand kämpfte. Die heisere Stimme brach jäh ab. Und dann brüllte der Donner eines Schusses dumpf durch die Baracke. Einen Moment hatte Steve das Gefühl, vor Schreck gelähmt zu sein. Dann jedoch sprang er mit einem Satz auf die Tür zu, riss sie auf und sah Seward vor sich.

      Der Captain lag rücklings über seinem Schreibtisch. Seine Beine gaben jetzt nach, und er rutschte über die Kante des Tisches, bis seine Knie den Boden berührten. Seward hielt seinen Dienstrevolver zwischen den Händen. Sein Blick war auf die Seitenwand gerichtet. Dort war das Fenster, dessen Vorhang zugezogen war, sich aber im Zugwind bewegte.

      Sewards Mund stieß eine Reihe dumpfer, grässlicher Laute aus. Anscheinend wollte der Captain etwas sagen, aber er brachte nicht mehr als ein Lallen zustande. Sekundenlang kauerte er auf den Knien in einer blauen Tintenlache, das Tintenfass lag zersplittert auf dem Boden.

      Unwirklich langsam und ruckartig bewegte Seward den Kopf. Er sah nun Steve Margley an, seine Augen weiteten sich, seine Lippen bewegten sich, und Margley glaubte einige Wortfetzen zu verstehen, während er wie gebannt in der Tür stehen blieb.

      »Da – da – hat …«

      Jetzt endlich verließ der Schreck Margley, und er sprang an Seward vorbei zum Fenster. Seine Hand schleuderte den Vorhang auf. Er starrte, leicht geblendet, durch das helle Licht des Raumes, in die nun tiefschwarz wirkende Nacht draußen.

      Der Fensterflügel war weit geöffnet, und während irgendwo rechts an der Zaunwache jemand durch die Nacht schrie, glaubte Margley eine Bewegung jenseits des Zaunes seitlich der Baracke zu erkennen. Die Kisten standen auf dieser Zaunseite. Hinter ihnen huschte jemand davon.

      Dann tauchte der Schatten den Bruchteil einer Sekunde an der Stallfront des Handelsstores auf, der kaum zehn Schritt vom Zaun entfernt war. Obgleich der Mann geduckt lief und seine Größe kaum zu bestimmen war, war Steve sicher, dass der Bursche nur mittelgroß sein konnte.

      Der davonstürmende Mister tauchte um die Stallecke. Sein Schatten zeichnete sich gegen irgendeinen Lichtschein aus dem Handelsstore scharf ab.

      Jetzt erkannte Steve auch, dass der Mann einen dreiviertellangen Rock und einen runden Hut trug. Dann war der Bursche wie ein Spuk verschwunden. Er musste auf die Kisten gesprungen und so über den Zaun gekommen sein. Margleys Hand zuckte zum Revolver, sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, aber ehe er den Revolver herausbrachte, polterte es schwer hinter ihm.

      Mit einem Ruck fuhr Margley herum. Captain Alec Seward war mitten in die blaue Tinte gefallen. Sein Armeerevolver lag einen Schritt vor seinen sich zuckend bewegenden Händen.

      Durch das Fenster drangen lauter werdende Rufe zu ihm, während Margley zu Seward sprang und ihn an den Schultern hochzog. Sewards Kopf fiel nach vorn.

      »Captain«, keuchte Steve entsetzt. »Captain, wer war das? Captain, hören Sie mich, wer war das?«

      Er kauerte, Steward an den Schultern haltend, am Boden. Seward hob die Hände, als wollte er sich an ihm festklammern. Dann wurde sein Körper plötzlich schwer wie Blei, und er knickte in den Hüften ein, indem sein Kopf schwer gegen Margleys Brust schlug. Steve ließ Seward fallen, dann bückte er sich nach Sewards Colt, hob die Waffe auf und roch an der Mündung.

      Im selben Augenblick flog nach einem wilden Getrappel die Tür auf.

      First Corporal Dillon stürmte in den Raum, blieb wie angewurzelt stehen und stierte, den Colt in der Faust, Margley an.

      Aus Dillons Gesicht wich jeder Blutstropfen. Sein Blick wanderte nach unten, Margley, dessen Augen dem Blick folgten, sah nun, dass sein Bericht, den er in der Hand gehabt hatte, als er in den Raum sprang, zerknüllt in der Tinte lag.

      »Bist du wahnsinnig?«, keuchte Dillon im nächsten Moment entsetzt. »Sergeant, was hast du gemacht? Warum hast du ihn erschossen? Den Revolver weg, Sergeant, oder …« Seine Hand fuhr in die Höhe, sein Colt deutete auf Margleys Brust. »Was soll ich?«, schnaufte Steve verstört. »Dillon, Mensch, du glaubst doch nicht…«

      »Ich glaube nur, was ich sehe!«, schrie Dillen los. »Alle Teufel, ich wollte hören, wie Seward dich fertigmachte, und ging dir nach. Aber das, Mensch, das durftest du verdammt nicht tun, Sergeant!«

      »Dillon, du bist verrückt«, ächzte Steve entgeistert. »Ich soll …«

      »Lass fallen, oder ich drücke ab!«, kreischte Dillon. Er war Margley körperlich weit unterlegen, und er wusste, dass Margley der gefährlichste Mann im Fort war.

      »Lass fallen! Du hast selbst gesagt, du würdest ihn noch umbringen. Mein Gott, jetzt hat der Narr es getan. Das kostet dich den Hals, Sergeant, weg mit dem Colt. Himmel, er hat ihn mit seinem eigenen Revolver erschossen.«

      »Dillon, Kerl …«

      Steve Margley stockte die Stimme.

      Plötzlich wusste er, warum Dillon entschlossen war, auf ihn zu feuern. Dillon war der Mann, der jemand informiert hatte. Es musste Dillon sein. Wer immer von außen den Weg über die Kisten genommen hatte und hier eingestiegen war, Dillon hatte den Mann gedeckt. Es musste der Mann gewesen sein, dem Dillon die Informationen über Conways Wagen geliefert hatte.

      Wahrscheinlich hatte Seward sein Pferd selber geholt. Jener Mann war, gedeckt durch Dillon, der die Posten abgelenkt hatte, hier eingestiegen, um vielleicht Conways Brief zu stehlen. Seward musste den Kerl überrascht haben.

      Allmächtiger, schoss es Steve durch den Kopf, Dillon legt mich um, er wird glauben, dass ich den Kerl auch gesehen habe, Dillon schießt mich nieder, damit ich nicht mehr reden kann. Er muss doch gesehen haben, dass ich nur wenige Sekunden vor dem Schuss in die Baracke trat.

      »Das Fenster, Dillon, da, das Fenster, dort ist er …«

      Dillons

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