G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Jim Cameron«, murmelte Annabelle Margley leise. »Ich kann ihn nicht zurückhalten, wenn er etwas tun will, das weißt du, Junge.«

      Sie trat an das Fenster und sah über den Hof, in den David, der zweitälteste Sohn, sein schweres Pferd trieb. David war kein Riese, aber ungeheuer breit in den Schultern. Wenn er die Beine fest einstemmte, wirkte er wie ein behauener Felsklotz, den nichts umwerfen konnte

      Wie Jake hatte er leicht rötliches Haar, das Erbe seines Vaters. Steve, seit fast sechs Jahren bei der Armee, bildete die Ausnahme in der Familie. Er besaß das schwarze Haar seiner Mutter, die hochgewachsene Gestalt seines Vaters und dessen helle Augen.

      »Geh rein und sieh dir an, was Sewards Burschen mit dem Kleinen gemacht haben«, polterte Owen Margley. Er stand breitbeinig am Corral, in den er Jakes Pferd getrieben hatte. Cameron lehnte an den Stangen und rührte sich nicht. Cinthia Cameron saß in der Küche mit Concha Margley, der ältesten Tochter Owens.

      David sprang ab. Er landete, wie immer er auch absprang, ob aus vollem Galopp oder aus scharfem Trab, leichtfüßig auf dem Boden. Seine Beweglichkeit hatte einmal vor vier Jahren Sewards Reiter getäuscht, als sie ihm im Seven River Saloon in der Stadt die Fäuste zeigten. Er hatte fünf Mann aus dem Saloon gefeuert.

      »Wenn ich Steve jetzt hier hätte«, knirschte Owen Margley. Er knallte den oberen Gatterbalken in das Lager und reckte sich. David war auf der Südweide gewesen. Drei Schüsse waren das Zeichen für ihn gewesen, sofort auf die Ranch zu kommen, und er hatte kaum eine Viertelstunde gebraucht. »Ich würde mit David und Steve losreiten und den Halunken die Furcht einblasen, Jim.«

      »Ein Glück, dass du Steve nicht hier hast, sondern noch drei Monate warten musst, bis er seine Dienstzeit herum hat«, brummte Big Jim Cameron. »Owen, du hättest auch mit Steve keine Chance gegen Sewards zwölf Mann.«

      »Denkst du«, grimmte Margley. »Diese alte Mumie, diese ausgemergelte. Damals hätte nicht Tony, sondern der Alte ins Gras beißen sollen.«

      »Owen, er hat seinen jüngsten Bruder nicht umsonst auf die Ranch geholt. Bat Seward ist noch ehrgeiziger als Bill«, warnte Big Jim. »Es ist meine Schuld, Owen. Ich hätte damals …«

      »Jetzt fang nur noch damit an«, grollte Margley. »Das ist längst vergessen, Jim. Bill Sewards Frau muss ein Satan gewesen sein, sonst hätte der Alte es wie sein jüngerer Bruder Bat gemacht und sich einige Freundinnen zugelegt. Pah, Bat Seward hat seine Weiber im Kopf, sonst nichts.«

      »Aber er macht, was Bill plant, und er ist nicht dumm«, murmelte Big Jim düster. »Wenn du nächstens wieder Rinder zur Stadt schaffst, dann sage mir Bescheid. Die vier Rinder bekommst du von mir, verstanden?«

      Big Jim wusste genau, wie empfindlich Owen Margley sein konnte.

      Owen zuckte auch sofort zusammen und sah ihn wütend an.

      »Das fehlte noch, ich will deine Rinder nicht«, grollte er. »Und wenn ich Rinder zur Stadt bringe, nehme ich David mit. Jim, es kann für einen Mann verdammt hart sein, dauernd die Hilfe eines anderen Mannes annehmen zu sollen, verstehst du mich?«

      »Zum Teufel, das bin ich dir schuldig, oder?«, knirschte Cameron. »Du irischer Dickschädel, du bist stur wie ein Maultier. Jedes Mal, wenn ich etwas für dich tun will, willst du mich fressen. Du lebst sparsam, fast geizig, aber du hast drei Söhne. Steve könnte bei der Armee bleiben, die wären froh, wenn sie ihn halten könnten. Aber er wird nach Hause kommen. Er ging weg, weil hier zu viele Esser waren, oder?«

      Owen Margley grinste plötzlich, und Big Jim Cameron, der dieses Grinsen zu gut kannte, sah ihn irritiert an.

      »Satt hätte ich ihn schon noch bekommen«, brummelte Owen Margley dann und reckte seine breiten Schultern. »Nenn du mich ruhig geizig oder einen Hungerleider, wie es andere Leute tun. Eines Tages werdet ihr euch noch mächtig wundern, yeah.«

      »Du singst ja einen verdammt eigenartigen Song, Owen«, meinte er. »Ich weiß, dass Steve seinen Armeesold nach Hause schickt und mit zwölf Dollar im Monat auskommt. Und du züchtest Kälber, die du höllisch schnell an den Mann bringst. Owen, ganz so dumm wie andere bin ich nicht. Du lässt niemand in deine Karten sehen, auch mich nicht, und sicher weiß nicht mal deine Frau, was du so mit deinem Geld machst, eh?«

      »Jim, ich bin ein armer Mensch. Aber eines Tages könnte es sein, dass ich mich für Alkali in meinem Wasserloch, für umgerissene Zäune und von Bill Seward verjagte Rinder bedanke, auf meine Art.«

      Big Jim Cameron zuckte zusammen. Jetzt erkannte er auch die List in Owen Margleys Augen. Obgleich Owen früher manchmal über den Ärger mit den Sewards Big Jim berichtet hatte, seit drei Jahren schluckte er alles. Von der verseuchten Wasserstelle hatte Cameron so wenig gewusst wie von umgerissenen Zäunen.

      »Owen«, entfuhr es ihm erschrocken. »Du willst Seward doch nicht angreifen? Um Himmels willen, fang das nicht an. Freund, ich könnte dir dann nicht helfen.«

      Owen Margley lachte leise und grimmig.

      »Wer sagt denn, dass ich die alte Mumie angreifen will?«, fragte er. »Ich warte nur darauf, dass Steve nach Hause kommt, dann erlebt dieses Land einige Dinge. Niemand hat das Recht, meine Söhne Mördersöhne zu nennen und uns Margleys überall schlechtzumachen. Eines Tages bekommt Bill Seward meine Quittung für seine seit zwanzig Jahren wiederkehrenden Gemeinheiten.«

      *

      Corporal Jenkins hörte, wie einer der zwölf Rekruten, mit denen sie unterwegs waren, zu würgen begann. Es war nie ein schöner Anblick, zuerst Geier und danach Tote zu sehen.

      »Joe!«

      Mehr sagte Steve Margley nicht, als er absaß. Joe Jenkins wusste, was er zu tun hatte.

      »Absitzen und eine Grube mit dem Schanzzeug machen!«, befahl Jenkins finster. Dann sah er sich nach dem Würger um und zog die Brauen hoch. »Franchot, Sie helfen mit drei Mann die Toten tragen.«

      Franchot war bleich wie der Tod, auf seinem Gesicht stand der Schweiß.

      »Corporal, ich – ich …«

      »Und wenn Sie umfallen«, knurrte Jenkins scharf. »Das erleben Sie einmal, danach stehen Sie wieder auf und machen weiter. So hart müssen Sie sein, Franchot, verstanden?«

      »Yes, Corporal«, würgte Franchot. Jenkins ging hastig zu der toten Feuerstelle hinüber, neben der rechts zwei Wagen und links der dritte Wagen standen. Die drei Toten lagen neben den Deckenbündeln und drei aus alten Hosen und Hemden ausgestopften Graspuppen.

      »Willis?«, fragte Jenkins Margley gepresst, als Margley den Mann umdrehte.

      »Erschossen …! Wie die anderen beiden. Heavens, wer hätte das gedacht. Vor vier Tagen haben wir sie noch in Fort Seiden getroffen, und jetzt sind sie tot. Steve, was haben diese ausgestopften Hosen und Hemden zu bedeuten?«

      Steve Margley richtete sich auf. Er überragte Jenkins um einen Kopf und sah zur Seite.

      »Puppen, um sie unter die Decken zu legen und vorzutäuschen, dass dort Männer schliefen«, knirschte Margley. »Sie kamen nicht mal dazu. Das meinte Willis also, als er von einer Überraschung für jene Burschen sprach, die ihn schon zweimal überfallen hatten.«

      Jenkins presste die Lippen zusammen. Er kannte nicht so viel von Spuren wie der Sergeant, der darin unschlagbar war. Dennoch war Jenkins sicher, dass die Männer noch keine fünf Stunden tot

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