G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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El Paso war. Seit zwei Monaten befand sich das sogenannte Armee-Ausmusterungscamp in Fort Stanton. Dort wurden vom Sattel bis zum Wagen und vom Gewehr bis zur überalterten Munition Armeebestände aus allen Forts gelagert.

      Conway besaß als einziger Händler die Armeekonzession zum Handel mit den gebrauchten Geräten. Willis hatte einige Fahrten für Conway gemacht und war dabei zweimal überfallen worden. Dies war der dritte Überfall, er hatte mit dem Tod von Willis und dessen beiden Männern geendet.

      Einen Moment dachte Corporal Jenkins an die Marschroute der Rekrutenpatrouille. Man nannte diese Patrouillen Rekrutenpatrouillen, weil sie zur Ausbildung der Rekruten gehörten und meist eine volle Woche dauerten. Die Rekruten mussten an das Land und die Bedingungen eines kriegsmäßigen Marsches gewöhnt werden.

      Der Rückmarsch der Patrouille führte durch die Soledad-Mountains, und es war Zufall gewesen, dass sie ausgerechnet hier vorbeigekommen war. Gewöhnlich ritt hier wochenlang kein Mensch.

      »Wollte er zum Fort?«, fragte Jenkins verstört. »Aber er sagte doch nichts davon, er wollte doch nach Socorro, Steve.«

      »Er sagte nichts, solange wir zusammenstanden«, murmelte Margley. Er fuhr sich mit der Hand durch das dunkle Haar und setzte danach den Hut wieder auf.

      »Als er mit mir allein war, redete er darüber. Nicht mal seine beiden Fahrer wussten etwas davon. Willis und Conway hatten vor, es diesmal geheim zu halten, um nicht wieder eine Lieferung zu verlieren. Bei den anderen beiden Überfällen schlug man Willis nur nieder, nahm aber jedes Mal wie auch jetzt die Wagenpferde mit. Er hatte Mondschein bis Mitternacht und fuhr auch so lange, Joe. Sein Reitpferd ist auch verschwunden. Ich denke, er hat unterwegs zu diesem Lagerplatz Gras aufgenommen. Das muss schon vor den Bergen und bei Beginn der Dämmerung gewesen sein. Danach stopften sie die Hemden und Hosen aus, aber sie kamen nicht mehr dazu, davonzukriechen und sich dann auf die Lauer zu legen.

      Ich sehe mich mal um. Sie liegen alle nur wenige Schritt vom Feuer entfernt. Die Schüsse müssen von oben gekommen sein, nicht von rechts oder links, weil hier die Wagen stehen. Maultierhufe, Joe, die Burschen, die sie erschossen, brachten Maultiere her, um umzuladen.«

      Er stieg auf und überließ es Jenkins, die Toten zu begraben, während er sich umsah.

      Jenkins tat seine traurige Pflicht. Er hatte den Beutel mit den wenigen Dingen, die er noch bei den ausgeplünderten Toten fand, in der Satteltasche verstaut, als Margley wieder zurückkam. Keine halbe Stunde war vergangen, die Toten begraben und Steine über die Hügel gehäuft worden.

      »Fünf Männer«, brummelte Steve Margley. »Sie lagerten nur einen Tag am Ostrand der Berge. Gestern Nachmittag müssen sie Willis schon gesehen haben. Ihre Spur kam von Süden hoch. Sie müssen gewusst haben, dass Willis zum Fort wollte und wann er zurückkehren sollte. Diese Halunken haben keine sechs Stunden Vorsprung, sind aber mit den Maultieren so langsam, dass wir sie am frühen Nachmittag einholen müssen.«

      »Du willst ihnen nach?«, fragte Jenkins bestürzt. »Du hast keinen Befehl, dich um andere Dinge als um die Ausbildung zu kümmern.«

      »Ich weiß, was ich soll, aber ich weiß auch, dass die Kerle entwischen, wenn wir erst zum Fort reiten und uns Befehle holen«, erwiderte der First Sergeant knapp.

      »Alles aufsitzen. Wir reiten von hier aus zurück nach Westen und bleiben unterhalb der Berge. Joe, sie werden mitten in den Bergen reiten, um nicht durch Zufall entdeckt zu werden. Spuren in den Bergen sind morgen tot. Die Burschen haben es sich sauber ausgerechnet, nur mit einer Rekrutenpatrouille müssen sie nicht gerechnet haben. Joe, wir umgehen sie. Bis vier Uhr müssten wir das schaffen.«

      Joe Jenkins nickte. Die Verantwortung trug Margley. Sicher hätte Major Macomb, der Kommandant von Fort Stanton, dem First Sergeant den Befehl gegeben, die Mörder zu stellen. Mit Ärger war kaum zu rechnen, denn Margley besaß Major Macombs volles Vertrauen.

      »Du musst das wissen«, murmelte Jenkins. »Und was machst du, wenn sich diese Halunken nicht ergeben?«

      »Was schon?«, wunderte sich Steve Margley. »Schießen haben diese Burschen hier schließlich gelernt, was, Torgan?«

      »Yes, Sergeant«, nickte Torgan, ein langaufgeschossener Rekrut.

      *

      »Ich schieße zuerst«, sagte Margley knapp, als er sich wieder nach vorn und hart neben den Felsblock drückte. »Dass mir keiner von euch vorher am Abzug fingert, verstanden? Zeigefinger lang, aber die Gewehre im Anschlag. Immer ruhig, sie ahnen nichts. Der Corporal drüben weiß Bescheid.«

      Mörder!, dachte Torgan grimmig, der Schweiß klebte wie eine Schicht Schmierfett an seinem Körper, und Torgan dachte voller Wut daran, dass sie alle nur so schwitzten, weil dort unten fünf Mörder angeritten kamen.

      Der Hufschlag wurde lauter. Man unterschied deutlich am Klang wie weit die fünf Banditen noch entfernt sein konnten, wenn der Schall gegen Felsen prallte oder in den Zwischenräumen sich verlief.

      »Merkt euch eins«, flüsterte Margley. »Durchbrechen können diese Halunken nicht, nur noch zurück. Achtung jetzt, macht euch fertig. Sobald ich aufspringe, kommt ihr auch hoch. Sie sollen euch sehen. Aber vergesst nicht, sofort in Deckung und nur aus ihr feuern, sollten die Kerle schießen.«

      Irgendwo links schlug ein Gewehrlauf gegen Stein, und Margleys Kopf zuckte drohend herum. Wadsworth, einer der Rekruten, lief dunkelrot an und hielt das Gewehr mehr seitlich.

      »Idiot, pass auf«, zischte Torgan. Danach schwieg er, denn der Sergeant meldete sich. »Noch zwanzig Längen kommen lassen, dann sind sie weit genug. Achtung, gleich, sind sie unter uns. Noch zehn Längen – fünf – jetzt!«

      Im selben Moment schnellte er nach rechts um den Felsblock. Er sah die Linie der Reiter, von denen jeder zwei Pferde oder Maultiere mit Packsätteln hinter sich führte, genau unter sich. Im gleichen Augenblick erkannte Steve den Mann, der vor den anderen ritt.

      Es war Jefe Clane, ein bärtiger, hochgewachsener Mann aus La Mesa, dem man neben Vieh- und Pferdediebstahl auch noch einige Überfälle auf Stagecoaches nachsagte.

      Clane ritt vorgebeugt in müder Haltung. Er hob nicht den Kopf, anscheinend döste er. Der zweite Mann jedoch zuckte zusammen, als es jenseits des Tales leise klickerte. Irgendein Stein löste sich oben und kollerte den Hang herab.

      Im nächsten Augenblick fuhr der Kopf des Mannes herum. Er sah zwischen und über den graubraunen Felsen und verdorrten Büschen das Blau der Uniformen.

      »Vorsicht, da oben, Jefe!«

      Sein gellender Aufschrei brach sich an den Felsen. Jefe Clane riss augenblicklich sein Gewehr aus dem Scabbard. Er hatte die Waffe noch nicht hoch, als Steve scharf schrie: »Hände von den Waffen – streckt sie hoch, ergebt euch!«

      Clane stieß einen brüllenden Ton aus, aber statt sein Gewehr fallen zu lassen, warf er sich nach vorn. »Schießt!«, brüllte er im Wegkippen. »Schießt euch den Weg frei!«

      »Verdammter Narr«, keuchte Steve Margley bissig, als Clane wegkippte und nach links rutschte. »Vorsicht, Deckung, Männer, sie schießen!«

      Margley schnellte nach links und prallte an den Felsen. Indem er sich duckte und wegtauchte, brüllte unten der erste Schuss los. Die Kugel prallte an den Felsen, heulte irr jaulend als Querschläger ab und jagte in das Blau des Himmels.

      Steve kniete bereits. Unter ihm jagte Clanes Pferd wiehernd los.

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