G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Loomis sitzt steif und furchtsam vor ihm, er wagt sich nicht zu rühren und sagt auch nichts.

      Sie entfernen sich schnell in der Nacht. Das ausgeruhte Pferd bringt sie schnell nach Norden, obwohl Kenneth zuerst in Ostrichtung davonreitet. Er schwenkt eine gute Meile weiter und stößt Loomis leicht an.

      »Loomis«, sagt er finster. »So wahr ich hier hinter dir sitze, ich habe mit der Geschichte nichts zu tun, du musst mir glauben, Mann. Wenn ich ein Bandit wäre, hätte ich dann nicht Sam einfach niedergeschossen? Loomis, ich nehme dich mindestens fünf Meilen mit, verstanden? Dann kannst du zu Fuß nach Hause gehen.«

      »Ja, Mister, ich versuche ja nichts.«

      »Hast du immer noch Angst?«, fragt Kenneth bitter. »Ich bin kein Bandit, ich bin immer für die Pferde einer Ranch verantwortlich gewesen. Das ist mein Beruf, aber nicht der, ein Bandit zu sein.«

      Loomis schweigt, schrickt zusammen, als Kenneth Cord hält und lauscht.

      Einmal ist es Cord, als hätte er Hufschlag gehört, aber alles bleibt still. So reitet er weiter, hält nach über einer Stunde an und lässt Loomis absteigen. Der Mann sieht furchtsam zu ihm hoch.

      »Mann, hast du eine Angst«, murmelt Cord düster. »Ich tue dir doch nichts. Hau ab, geh nach Hause.«

      Loomis zieht den Kopf ein. Es ist etwas heller geworden. Im ungewissen Licht entfernt sich Loomis zaudernd, sieht sich mehrmals um und beginnt schließlich zu rennen.

      »Der Narr«, sagt Cord bitter, »er ist vor Angst fast gestorben. Teufel, sie haben recht, ich könnte auch erst in den letzten Wochen zu diesem Verein gestoßen sein. Und das kann ich nicht widerlegen … Niemals! Bleibt nur diese Miss Crane, die mich von dem Verdacht befreien könnte, ein Bandit zu sein. Also, weg hier, je weiter, desto besser.«

      Er drückt dem Pferd die Hacken ein, prescht nach Norden und hält zweimal im Verlauf einer halben Stunde, weil er wieder Hufschlag zu hören glaubt. Doch alles ist still, niemand verfolgt ihn.

      Vor sich kann er eine Bergflanke erkennen, die etwa zwei Meilen entfernt ist. Er stößt an einen Bach, kommt durch ein breites Tal, hält sich immer seitlich des Baches und sieht nun die Bergflanke deutlich. Der Bach fließt an ihr entlang. Er reitet im Wasser, wird langsamer und hört nichts als das Murmeln der kleinen Wellen.

      Und dann geschieht es …

      Genau in dem Moment, als er links offenes Buschgelände und rechts die Flanke des Berges sehr nahe vor sich hat.

      Aus der absoluten Ruhe der Nacht blitzt es plötzlich unmittelbar vor ihm auf. Er sieht nur das Mündungsfeuer eines Gewehres. Dann trifft der harte Schlag seinen linken Arm. Die Kugel stößt ihn im Sattel herum, aber sie rettet ihn vor der zweiten, die aus dem Feuerblitz ganz rechts auf ihn zuschießt. Während sie haarscharf und singend vor seiner Brust vorbeifaucht, wirft er sich instinktiv nach vorn. Er prallt auf den Hals seines Pferdes, reißt mit der rechten Hand die Zügel herum und drückt die Hacken an.

      Irgendwo in der Nacht, und der Schmerz in seinem Arm ist so heftig, dass er schwer stöhnt, ist der scharfe Ruf eines Mannes: »Anhalten!«

      Es scheint von rechts zu kommen, vielleicht versucht Kenneth Cord darum nach links zu entwischen. Sein Pferd jagt los, kommt aus dem Bach und galoppiert auf die Büsche zu. Noch einmal irgendwo ein Ruf, dann fallen drei, vier Schüsse gleichzeitig. In jenem hallenden Krachen, das von allen Seiten zu kommen scheint, streift irgendeine der vielen Kugeln seinen Rücken. Es ist wie ein Hieb mit einer Stachelpeitsche, der ihn zusammenzucken und sich aufrichten lässt.

      Vor ihm sind die Büsche, deren dunkler Saum rasend schnell heranfliegt. Und dann mitten zwischen ihnen der Feuerball. Es kommt ihm vor, als ritte er mitten in ihn hinein.

      In der nächsten Sekunde stößt sein Pferd ein scharfes, schmetterndes Wiehern aus. Er steigt urplötzlich und beginnt sich zu drehen.

      Kenneth Cord aber ist durch die zweite Kugel so benommen, dass er zu spät reagiert. Mit einem verzweifelten Ruck kommt er noch aus dem Sattel. Er prallt, weggeschleudert von der Flanke des Pferdes, auf den Boden.

      Halb betäubt liegt er, sieht einen Schatten über sich immer größer werden und stößt einen Schrei aus.

      Der Anprall, der jäh sein Bein trifft, jagt eine neue Schmerzwelle in ihm hoch. Alles in ihm ist nur noch Schmerz, der bis in seinen Kopf schlägt und alles in ihm auslöscht.

      Dann ist die Dunkelheit da. Er weiß nichts mehr, bis irgendwoher eine heisere, knarrende Stimme sagt: »Die Äste jetzt hier herunterstecken. Hier, Leute. Hebt ihn an – hebt.«

      »Er kommt zu sich, he, er wacht auf.«

      Lichtschein ist zu sehen, er blinzelt. Irgendwer hat ihn unter den Armen gepackt und zieht ihn über den Boden. Er sieht verschwommen die dunkle Masse seines toten Pferdes am Boden neben sich. Schmerz ist in seinem Bein, in seinem Arm und in seinem Rücken.

      Er stöhnt und rollt sich auf die rechte Seite, die einzige Seite, auf der er liegen kann.

      Das Licht fällt auf sein Gesicht. Es ist so grell, dass er einen Moment die Lider schließen muss. Als er sie öffnet, sieht er einen Mann neben sich.

      »Hallo, Bursche«, sagt der Mann, an dessen Weste der Sheriffstern steckt. »Da haben wir dich ja. Und lebendig genug, um stehend deine Verhandlung zu erleben. Mein Freund, du hast eine ganze Menge Pech gehabt, fürchte ich. Ich war in der Nähe von Arlee auf einer Ranch, als mich Jim Alcott suchte. Das ist ein wenig näher gewesen, als wenn er bis nach Missoula hätte reiten müssen. Du hast die Leute ganz sauber ausgetrickst, und solange du Loomis hattest, war es mir zu gefährlich, zu kommen. Wir haben dich von Durham aus verfolgt und schließlich überholt. Na, wie gefällt dir das?«

      Allmächtiger, denkt Kenneth entsetzt, sie haben den Schuss gehört und waren schon da. Nun ist es aus.

      »Sheriff, ich habe mit der Sache …«

      Der Sheriff, ein hagerer Mann, sieht ihn zwinkernd an und grinst spöttisch. »… nichts zu tun, ich weiß«, unterbricht er Kenneth. »Das haben schon viele gesagt, Mister. Ich fürchte, du wirst noch mehr erzählen, aber es wird dir nichts helfen. Am Ende, Mister, hängen sie dich auf.«

      *

      »Lies weiter«, sagt Murdock heiser und blickt wieder zu Lispy hin. »Mach schon, James.«

      Die Zeitung ist sechs Tage alt. Und der Mann, der den Artikel geschrieben hat, muss ein großer Moralist sein. Sonst würde er nicht alle Lügerei verdammen und Verstocktheit verfluchen.

      Sie sind still, als James mit seiner ruhigen, sanften Stimme vorliest. Nur manchmal blicken sie auf Lispy.

      James liest, er scheint ganz ruhig zu bleiben. Er hat so wenig gesagt wie Lispy, während Murdock geflucht und Dorrey gegrinst hat wie ein nackter Pavian auf einer Bananenstaude, so jedenfalls hat ihn Murdock tituliert!

      Und dann schweigt James, er lässt ganz langsam die Zeitung sinken und sieht sie sich der Reihe nach an. In ­McDeweys Augen erkennt er sofort beißenden Spott und den Ausdruck, der immer in seinen Augen gewesen ist, wenn sie mal über Richter oder Sheriffs gesprochen haben, denn McDewey hasst sie noch mehr als die Pest.

      »Ist das alles?«, fragt Murdock nach einem Moment und starrt zu Boden. »Mehr nicht?«

      »Ist das nicht genug?«,

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