G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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Das hätte noch gefehlt. An deinem Stottern würde dich sogar ein Tauber erkennen.«

      Lispy erwidert wütend: »Ver – verdammt, dass du la – lachen kannst. Hä – hätt ich doch blo – bloß nicht sei – seinen Packen u – und die He – Hemden …«

      »Du hast aber«, antwortet James ruhig. »Lass nur, Lispy, ich weiß, du hast keine Schuld daran, aber es ist nun mal passiert. Noch vier Tage, dann bringen sie ihn nach Helena und hängen ihn am nächsten Tag. Immer am Montag, was? Sie werden ihn Sonntag nach Helena schaffen, sicher nehmen sie eine Kutsche.«

      Bruce Murdock beißt sich auf die Lippen und flucht heiser.

      »Und? Was können wir denn schon machen, he? James, was würdest du denn tun wollen?«

      James’ hageres, faltiges Gesicht sieht noch genarbter aus als sonst. Er blickt auf die Corrals, in denen ein paar Rinder stehen, auf die Pferde, die ihnen tatsächlich gehören. Wolken sind am Horizont über den Bergen. Es ist viereinhalb Wochen her, dass sie aus Idaho zurück sind und die Pferde der Cranes verkauft haben jenseits der Idaho-Grenze in Kanada.

      »He, James, sag was.«

      »Ich weiß nichts«, murmelt James. »Verdammt, warum fragst du mich? Woher soll ich denn wissen, was wir tun müssen? Wenn sie ihn wegbringen, dann wird er gut bewacht. Von Missoula bis Helena sind es hundertfünfzehn Meilen. Man kommt an ihn nicht ohne Gewalt heran. Und was dann? Denkst du, die rechnen nicht damit, dass man einen Versuch machen könnte, ihn zu befreien?«

      Murdock nickt finster, dreht sich eine Zigarette und steckt sie an.

      »Also nichts«, stellt er heiser fest, nachdem er ein paar Züge geraucht hat. »Ich habe schon die ganze Zeit überlegt, aber ich sehe keinen Weg, ich sehe wirklich keine Chance für den Burschen. Wie heißt er – Kenneth Cord?«

      »Ja, ein Pferdejäger und Zureiter, irgendein kleiner Bursche«, murmelt James. »Zum Teufel, es gefällt mir nicht, dass wir tatenlos zusehen, wie sie ihn hängen, aber ich sehe keinen Weg, an ihn heranzukommen.«

      »Was heißt tatenlos?«, mischt sich McDewey achselzuckend ein. »Ist er vielleicht der Erste, den sie unschuldig aufhängen? Auf einen mehr oder weniger kommt es doch nicht an.«

      »Mensch«, faucht James und steht jäh auf. »Deine blöden, eigensüchtigen Reden soll der Teufel holen. Wenn du jetzt in Missoula im Jail sitzen würdest, was dann? Ich garantiere, du hättest die Hosen voll, Mister. Du würdest jede Nacht auf uns warten. Oder etwa nicht?«

      »Ich bin aber nicht er«, antwortet McDewey höhnisch. »Ich bin nicht so blöde gewesen, meine Sachen am Ufer liegen zu lassen, ich nicht.«

      Dorrey hustet, erhebt sich von der Bank am Haus und kratzt sich am unrasierten Kinn.

      »Ich weiß was.«

      »Du?«, fragt Murdock und sieht ihn groß an. »Lass hören.«

      »Ich kann ja auch mein Maul halten«, erwidert Dorrey gekränkt. »Mein Vorschlag ist bestimmt nicht schlecht. Wie wäre es, wenn Lispy wieder eins der roten Hemden anziehen würde? Er müsste sich damit natürlich zeigen.«

      »Du bist doch wahnsinnig«, knurrt James bissig. »Damit sie ihn vielleicht auch noch schnappen, was? Kommt nicht infrage, abgelehnt.«

      »Lass mich doch erst ausreden!«, brüllt Dorrey, der es nicht vertragen kann, dass man seine Intelligenz anzweifelt. »Kaum mach ich mal den Mund auf, dann heißt es, ich sei blöde. Dabei bin ich vielleicht klüger als ihr alle. Wir müssen alle zusammen etwas machen. Wir reiten in die Nähe von Helena und zeigen uns auf irgendeiner Ranch mit fünf Mann. Und Lispy zieht das rote Hemd an.«

      Einen Moment nimmt sogar Murdock vor Staunen die Zigarette aus dem Mundwinkel, sieht James an und danach Sid.

      »Donner, gar nicht so verkehrt gedacht. James, du hast doch Erfahrungen, wie würde der Richter reagieren?«

      »Überhaupt nicht«, antwortet James bitter. »Er wird doch nicht, nur weil fünf Mann auftauchen und einer so aussieht wie dieser Kenneth Cord, sein eigenes Urteil aufheben. Hast du schon mal einen Richter erlebt, der zugibt, dass er sich geirrt hat, solange es keine hundertprozentigen Beweise gibt? Dass fünf Mann auf einmal irgendwo spazieren reiten und einer wie jener Cord aussieht, das macht überhaupt nichts aus, ich weiß es. Tut mir leid, Dorrey, deine Idee ist wirklich gut, aber sie führt zu nichts.«

      »Du musst es ja wissen«, gibt Dorrey zurück. »Ich habe nur gemeint …«

      »Da ist nichts zu meinen«, brummt McDewey. »Lass uns die Sache vergessen, das ist alles, was wir tun können und werden. Sollen sie ihn hängen, na und?«

      »Na – na und«, sagt Lispy zornig und steht vor ihnen. »Ich ha – hab ihn da hingebracht, ich wer – werde was tun, jawohl, ich werde wa – was machen. Die müssen ihn in ei – eine Kut – Kutsche setzen und fa – fahren. U – unterwegs ka – kann viel passieren, ich schmei – schmeiß mit Dyna – Dynamit, jawohl!«

      James starrt Lispy an.

      »Hör mal, ich denke, du wolltest nie einen umbringen. Dabei können aber Männer sterben, ist dir das auch klar?«

      »Man ka – kann da – das arme Sch – Schwein nicht – st – sterben la – lassen«, stammelt Lispy.

      »Du bist verrückt, du Stotterkaiser«, sagt McDewey und steht auch auf. »So verrückt kannst du nur sein. Halt den Mund, wenn wir reden, und misch dich nicht ein, hier bestimmen wir. Wir werden gar nichts tun, das ist ein Befehl!«

      »Befehl?«, knurrt Lispy und sieht ihn wild an. »Du – du, du ha – hast keine Befeh – Befehle zu geben. Ha – halt du den Mu – Mund!«

      »Der wird frech«, stellt McDewey äußerst überrascht fest. »Du hast zu gehorchen, wenn wir etwas beschließen, verstanden? Da kommt dieser Idiot wieder mit seiner verdammten Gerechtigkeit an. Vielleicht erzählt er uns noch, dass er hingehen und sich für den Kerl hängen lassen will, so verrückt ist der. Er liefert uns noch alle an einen Strick!«

      »Hört auf, seid ruhig!«, bellt Murdock dazwischen. »Lispy, du musst doch einsehen, dass es Unsinn ist, wenn wir einen Gefangenentransport angreifen. Dabei muss man schießen. Bis jetzt haben wir niemals einen erschießen müssen. Na gut, angeschossen haben wir zwei, drei Mann, aber gestorben ist keiner. Und das wird passieren, Lispy, begreifst du nicht?«

      »Der wird gehä – gehängt«, antwortet Lispy zitternd. »Ich will ni – nicht, dass sie ihn hä – hängen, klar? Ich sprenge das Jail in Mis – Missoula. Ich hole ihn her – heraus, Bruce.«

      »Ja, und eine ganze Stadt jagt uns, bis wir alle am Galgen hängen!«, brüllt ihn McDewey wild an. »Genug mit deiner Schwätzerei, es geht nicht. Und damit basta! Du hast zu gehorchen, du Narr, der nicht bis drei zählen kann. Nicht nur, dass du stotterst, wie ’n schwindsüchtiger Gaul hustet, du fällst mir langsam auf die Nerven, Mann.«

      Lispy starrt ihn an, dreht sich dann um und packt Murdock am Arm.

      »Bruce, wir mü – müssen was tun. Hör doch – er ist unschu – schuldig. Sie du – dürfen ihn ni – nicht …«

      »Jetzt habe ich genug, der Narr muss erst was auf das Maul haben, ehe er still ist!«, schreit McDewey, macht einen Satz und packt Lispy von hinten mit beiden

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