Sing to me - Wicked Love. Danara DeVries
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Er lachte leise und zog mich zu sich. Widerstandslos ließ ich ihn gewähren; starrte gebannt in seine Augen. »Ich erzähle es dir heute Abend«, raunte er. Seine Lippen streiften flüchtig mein Ohr.
Selbst, als Jaakko schon lange gegangen war, klammerte ich mich noch krampfhaft am Türrahmen fest und schnappte keuchend nach Luft. Was wollte ich eigentlich? Wollte ich nur seine Aufmerksamkeit erringen? Das hatte ich geschafft. Aber meine wackeligen Knie hatten mich völlig aus dem Konzept gebracht. Mein ganzer Körper vibrierte, wenn ich nur an ihn dachte.
War da vielleicht mehr? Solche Gefühle hatte noch niemand in mir ausgelöst und dieser Mann brauchte nur den Mund aufzumachen und schon zitterte ich vor … ja, vor was? Erregung? Freude? Aufregung. Ich atmete tief durch. Heute Abend würde ich die Chance haben, meinen Gefühlen erneut auf den Grund zu gehen.
***
Irgendwann muss ich doch eingeschlafen sein, denn als ich die Augen öffne, ist es bereits hell. Hastig suche ich die Uhr und stelle alarmiert fest, dass es schon nach Acht ist.
Hell? Oh mein Gott! Ich fahre hoch, wühle mich aus den Laken und hechte ins Nachbarzimmer.
Unsere beiden Hotelzimmer sind mit einer Tür verbunden und ich habe darauf bestanden, sie offenzulassen. Die Mädels haben protestiert, aber ich bin hier der Chef und was ich sage, wird gemacht. Und sie haben sich widerspruchslos gefügt.
Als ich in das Zimmer stürme, schlafen Eve und Max noch tief und fest. Verdammt! Ich habe so vehement mit meinen Erinnerungen gekämpft, dass ich darüber hinaus vergaß, meinen Wecker zu stellen.
Sei es drum, jetzt müssen wir uns beeilen, bevor Jaakko nervös wird, weil ich ihm keine Nachricht geschickt habe. Nicht auszudenken, wenn er nach uns sucht und uns tatsächlich findet. Nein, nein und nochmals nein!
Ich ziehe die Decken weg und treibe die maulenden Teenager zur Eile. Die Sachen sind rasch gepackt und eine Dusche stehe ich den Kids nicht zu.
»Wir haben einen weiten Weg vor uns und ich habe keine Lust, den halben Tag im Stau zu verbringen, nur weil ihr euch nicht beeilen könnt. Also hopp, hopp!«
»Mom!«, heult Max. »Frühstück?«
»Fällt aus!«, blaffe ich und werfe den Kids ihr verräuchertes Konzertoutfit hin, damit sie es in ihre Koffer packen.
»Du hast ganz schön viel Panik, ne?« Max grinst mich lauernd an und schiebt sich demonstrativ langsam in ihre Jeans, während Eve gemütlich in ihrem Koffer wühlt.
»Nein, habe ich nicht! Ich habe nur keine Lust …«
» … auf ein Wiedersehen mit deiner alten Flamme?« Max kommt auf mich zu und tippt mir auf die Brust. »Erzähl mir alles, oder ich bewege mich keinen Zentimeter!«
Hilfesuchend sehe ich zu Eve. Doch die wirft ihre dunklen Locken in den Nacken und zuckt mit den Schultern. Schützenhilfe kann ich von der Busenfreundin meiner Tochter wohl kaum erwarten.
»In Ordnung, aber erst, wenn wir im Auto sitzen und mindestens hundert Kilometer zwischen uns und diesem Hotel liegen!«
Max nickt, sich offensichtlich ihres Sieges sicher. »Dann beeil dich lieber, ich habe Jaakko gestern Nacht noch getextet!«
In Panik starre ich meine Tochter an und denke an die Visitenkarte, die ich ihr doch abgenommen habe … Verdammt! Das Luder grinst mich frech an. Sie war mit der Karte auf dem Klo. Ich bin so blöd!
»Du Biest!«
Max lacht. »Beeil dich, Mom! Er ist bestimmt schon auf dem Weg hierher!«
Jegliche Fassung weicht aus meinem Gesicht. »Du weißt gar nicht, was du getan hast.« Haltsuchend greife ich nach einer Stuhllehne und fühle, wie meine heile Welt zerbricht.
»Noch nicht, aber du hast mir versprochen, alles zu erzählen. Und ich will alles wissen!«
»Max …« Entkräftet sinke ich auf einen Stuhl und blicke ins Leere. Soll er ruhig kommen. Ich kann sowieso nicht schnell genug davonrennen, mit einer Tochter, die jeden meiner Schritte boykottiert.
Doch irgendetwas muss sie von weiteren Sticheleien abgebracht haben, denn auf einmal kniet sie mit ihren großen blauen Augen vor mir, die mich so sehr an ihren Vater erinnern.
»Was ist los, Mom? Was hat er getan, dass du so panisch vor ihm davonrennst?«
Verzweifelt schlucke ich die aufkommenden Tränen hinunter und fahre zärtlich über die Kontur ihres leicht hervorstehenden Kinns. Die Nase ist noch nicht so ausgeprägt wie Jaakkos, aber ich erkenne bereits erste, harte Züge in ihrem Gesicht. Sie ist fast sechzehn Jahre alt und schon lange kein Kind mehr. Ich wusste, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen würde. Schicksal oder Karma, was auch immer es auf mich abgesehen hat, ich weiß mit Sicherheit, dass ich weder dem einen noch dem anderen entkommen kann. Nur habe ich mir dafür ein ruhiges Gespräch gewünscht und nicht Jaakko in meinem Nacken und die messerscharfen Kommentare meiner Tochter vor Augen.
»Dich«, murmele ich erstickt. »Dich hat er gemacht.«
Die Erinnerungen an jene schicksalshafte Nacht schwappen durch mein Bewusstsein, als ich meinen alten Peugeot auf die Autobahn lenke und mich in den Verkehr einfädele. Ich habe nicht damit gerechnet, einigermaßen fahrtauglich zu sein. Der Sekt vom Vorabend hat längst meinen Kreislauf verlassen, dafür fahren aber meine Gefühle Achterbahn und mein Magen hat sich in einen pulsierenden Knoten verwandelt.
***
Jaakko holte mich direkt von der Arbeit ab. Lässig lehnte er an einer Straßenlaterne und zog an einer Zigarette, die andere Hand tief in seiner weiten Jeans vergraben. Damals war mir die Alkoholfahne nicht aufgefallen oder sie hatte mich nicht gestört. Heute weiß ich, dass er auch da schon Einiges intus hatte. Und trotzdem bin ich zu ihm ins Auto gestiegen.
Ich war unglaublich aufgeregt. Sein Blick glitt über mich und ich sonnte mich in seiner Aufmerksamkeit wie in den ersten warmen Strahlen der Märzsonne. Es war Frühling und meine Gefühle bereit für das erste große Abenteuer.
»Worauf hast du Lust?«, fragte er und drehte sich zu mir, sodass ich sein spöttisches Grinsen bewundern konnte.
Ich fühlte mich so deplatziert und unvollkommen, dass ich schüchtern den Kopf senkte und nervös den Saum meines Rockes knetete. Im Übrigen fühlte ich mich total unwohl in meiner Kleidung, ja fast nackt.
»Eigentlich habe ich heute gar keine Zeit«, murmelte ich und vergrub meine mittlerweile eiskalten Hände zwischen meinen Oberschenkeln.
»So?«, machte er gedehnt. »Vorhin warst du noch ganz versessen darauf, mich zu küssen.«
Ertappt fuhr ich zusammen und versank noch tiefer im Polster, als er seine Hand in meinen Nacken schob und mit ein paar losen Haarsträhnen