Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

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Die Augen dagegen traten klar und deutlich hervor, intensiv rot schimmernd. Dann öffnete sich der nur umrisshaft erkennbare Mund, und aus den Lautsprechern ergoss sich ein donnernder Schwall unverständlicher Worte über die Menschen.

      Sie alle waren bis ins Innerste aufgewühlt und standen vollkommen im Bann dieses Bildes. Selbst Alexandros Demosthenes hatte seinen Hunger vergessen und sich im Laufschritt zu der Crew gesellt.

      Die fremde Stimme dröhnte über sie dahin, in einem Tonfall, der anklagend und beschwörend zugleich klang. Dann schloss sich der Mund der unbekannten Sprechers, nur noch ein statisches Rauschen kam aus den Lautsprechermembranen. Allmählich verblasste auch das riesige Gesicht, der Knopf sprang mit hörbarem Klicken aus seiner Fassung, und der Bildschirm wurde wieder dunkel.

      Langsam blendete nun das schattenlose Licht wieder auf, bis die Kuppelhalle vollkommen erhellt war. Taff Caine atmete gepresst aus und sah dann seine Freunde an.

      »Das, was wir eben als Aufzeichnung gesehen haben, muss eine interstellare Tragödie von größtem Ausmaß gewesen sein! Hunderte von Raumschiffen zweier gegnerischer Parteien haben sich vernichtet, nur wenige sind dem Inferno entkommen. Wir konnten nicht verstehen, was der Sprecher anschließend sagte, aber es muss unmissverständlich eine Mahnung und Warnung gewesen sein.«

      »Eine Warnung – vor wem?«, fragte Mitani leise. »Könnte das eine Auseinandersetzung zwischen Kräften des Jarun und des Drajur gewesen sein?«

      »Schon möglich, aber nicht zu beweisen«, warf Lars Gunnarsson ein. »Es muss außer den beiden alten Kosmischen Mächten noch viele andere Rassen gegeben haben, die sich früher bekriegten, als der Mensch noch in den Höhlen der Steinzeit hauste. Vielleicht hätten wir von dem Sprecher etwas drüber erfahren können, wenn wir nur einen Translator besäßen.«

      Taff nickte nachdenklich.

      »Wir haben aber keinen, und damit werden alle Vermutungen und Spekulationen von vornherein illusorisch. Vielleicht gelingt es uns oder anderen später, dieses Rätsel zu lösen. Die Kuppelhalle mit all ihren Einrichtungen ist so gut erhalten, dass sie noch weitere Jahrtausende überdauern kann. Doch jetzt müssen wir wieder an uns selbst und unsere Zukunft denken – und an Gefahren, die für uns sehr real sind!«

      *

      Sie forschten noch einige Zeit weiter und suchten die Wandung des Gebäudes systematisch ab, ohne aber etwas zu finden, das für sie nützlich gewesen wäre. An verschiedenen Stellen waren Kontrollen ständig in Betrieb, Skalenzeiger pendelten, optische Signale blinkten, und der Pegel von Flüssigkeitsanzeigen fiel oder stieg langsam. Auf Caines ausdrückliche Anweisung hin wurden jedoch keine Schaltungen daran vorgenommen.

      »Wir wissen nicht, was wir eventuell damit auslösen können«, erklärte der Commander. »Vielleicht werden von hier aus Stationen betrieben, die außerhalb der Kuppelhalle, möglicherweise sogar in anderen Gebieten dieses Planeten liegen. Es könnte bei unsachgemäßen Schaltungen dort zu schweren Katastrophen kommen. Energie scheint es hier ja genug zu geben.«

      Lars nickte und wies auf die Stelle der Wand, vor der er stand.

      »Wenn ihr genau hinhört, werdet ihr das ständige leise Summen bemerken, das von hier ausgeht, ebenso das leichte Vibrieren des Bodens in der Umgebung. Ich habe schon mehrere solche Stellen entdeckt und bin sicher, dass jenseits der Hallenwandung eine Anzahl von starken Aggregaten läuft. Es ist wirklich bedauerlich, dass es keine Möglichkeit gibt, dort hinaus zu gelangen, dann wüssten wir einiges mehr.«

      »Es müsste aber mindestens einen zweiten Ausgang aus der Halle geben«, überlegte Orvid Bashkiri. »Irgendwie müssen diese Aggregate doch auch gewartet werden können, auch bei völlig autarken Einheiten kann es immer einmal zu Störungen kommen.«

      Taff zuckte mit den Schultern.

      »Ich bin derselben Meinung, aber dieser Ausgang ist jedenfalls zu gut getarnt, als dass wir ihn finden können. Zweifellos gibt es hier irgendeine Schalttafel, von der aus er sich offenen lässt, aber welche mag das sein? Wenn wir alle Anlagen in dieser Riesenhalle durchprobieren würden, hätten wir tagelang zu tun, abgesehen von der Tatsache, dass ein solches Tun nicht ratsam ist.«

      Mitani lächelte melancholisch und bemerkte: »Da wir diesmal das Pech gepachtet zu haben scheinen, wäre es dann auch todsicher die letzte Schalttafel in der langen Reihe. Wenn wir wenigstens unsere Waffen noch gebrauchen könnten, dann wäre es nicht schwer, einen Durchbruch zu schaffen.«

      »Sofern wir den Dusel hätten, dass hinter der betreffenden Stelle gerade ein Hohlraum liegt«, warf Luca ein. »Vergiss nicht, dass die Halle in den Fels hineingebaut ist – wie tief, darauf lässt die Länge des Ausgangstunnels schließen. An den Stellen, hinter denen sich die Energieanlagen befinden, durchzubrechen, wäre auch nicht ratsam, weil wir dabei ...«

      »Genug der hypothetischen Überlegungen«, unterbrach ihn Caine. »Da diese schöne bunte Kuppel nach dem Ausfall des Transmitters für uns ohne jeden Nutzen ist, werden wir sie jetzt wieder verlassen und in die Schlucht hinausgehen. Vielleicht gibt es dort einen Weg, der weiter hinausführt; falls nicht, werden wir uns eben im Bergsteigen üben müssen.«

      »Alles wie hundertmal gehabt«, kommentierte Dorit mit humorlosem Auflachen. »Es ist nun einmal das Los der glorreichen PROKYON-Crew, dass es für sie keine leichten Aufgaben gibt. Alles, was wir tun, ist in irgendeiner Weise immer von unvorhersehbaren Schwierigkeiten begleitet.«

      »Die wir aber stets noch gemeistert haben!«, stellte Taff fest und setzte sich in Bewegung. »So wird es auch dieses Mal sein, verlasst euch darauf.«

      Als sie durch den Tunnel schritten, murmelte Mitani: »Der Lichtvorhang da vorn erinnert mich immer an die Lichtflutbarrieren in der Basis 104 zu Zeiten des seligen Marschalls Drechsler. War das Leben damals nicht doch in mancher Hinsicht einfacher und schöner? Sicher, wir hatten unseren Ärger mit den Frogs, den Aashaps und einigen anderen. Dafür machten uns aber keine kriegerischen Kolonisten Schwierigkeiten, vom unberechenbaren Erbe des Drajur ganz abgesehen.«

      »Das täuscht, Mädchen«, gab Caine nüchtern zurück. »Die sogenannte gute alte Zeit gibt es nicht, es hat sie nie gegeben! Jede Zeit hält ihre eigenen Herausforderungen für die bereit, die in ihr leben. Der Mensch aber wächst mit der Größe der zu meisternden Aufgaben, das hat sich oft genug erwiesen. Versteht er das nicht mehr, ist seine Existenzberechtigung dahin, sein Untergang ist nur noch eine Frage der Zeit.«

      »Und soweit sind wir noch lange nicht!«, sagte Lars Gunnarsson mit Nachdruck.

      ENDE

      Raumschiff Prokyon und der Planet der Amazonen

       Raumschiff Prokyon #3

       von Harvey Patton

      Der Umfang dieses Buchs entspricht 123 Taschenbuchseiten.

       Nach der Entführung des terranischen Ministers folgt die Besatzung der PROKYON den Spuren und findet sich in einer surrealen Welt wieder, die vielfältige Gefahren aufweist – aber keinen Ausgang. Nur durch einen lebensgefährlichen Weg scheinen sie einen Ausweg zu finden, der sie aber scheinbar in die Vergangenheit führt. Doch dann stehen sie einem verrückt gewordenen Chan gegenüber, der auf Nimboid die Herrschaft übernehmen will. Ausgerechnet die bislang unverständlichen Maschinen scheinen Caine und seinen Leuten zu Hilfe zu kommen. Aber ist das wirklich so?

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