Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

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und zu den vorgeblichen Zauberern finden müssen.«

      »Richtig«, bekräftigte Taff. »Es ist am besten, wenn wir sofort damit beginnen, denn es dürfte hier kaum noch länger als drei bis vier Stunden hell bleiben. Ich habe aber keine Lust, unseren Gegnern im Dunkeln gegenüberzutreten, weil das die Lage noch mehr zu ihren Gunsten verändern würde. Wir sind, ohne Kenntnis der Gegebenheiten und ohne wirksame Waffen, ohnehin schon über Gebühr gehandikapt.«

      Er gab seine Anweisungen, und die Crew zerstreute sich, während Demosthenes bei den Mädchen zurückblieb. Sie verharrten weiterhin in ihrer Teilnahmslosigkeit, aber der Grieche wollte nochmals versuchen, durch seine Lieder den Bann zu brechen. Caine ließ ihn gewähren, obwohl er sich nichts davon versprach.

      Fast zwei Stunden lang durchkämmten die sechs Raumfahrer dann die Schlucht.

      Sie suchten jeden Quadratmeter freien Bodens sorgfältig ab, vergaßen dabei jedoch nie die nötige Vorsicht. Keiner von ihnen wusste, wann es den unbekannten Herren der Amazonen einfallen würde, auf dem Plan zu erscheinen, um nach dem Rechten zu sehen. So boten sie mit ihren griffbereit gehaltenen Waffen einen unfreiwillig komischen Eindruck. Caine wusste das, und es ergrimmte ihn im Stillen.

      Die Suche blieb ohne jedes greifbare Ergebnis.

      Außer dem Transmitter in der Kuppelhalle, die in den Fels hineingebaut war, schien es keinen anderen Weg aus dieser künstlichen Schlucht zu geben. Überall ragten die Steinwände kompakt in die Höhe, viel zu glatte und regelmäßig geformt, um echt zu sein. Es gab zwar eine größere Anzahl von Felsspalten, doch sie endeten stets blind vor unbegehbaren steilen Wänden.

      Als sich die Crew wieder zusammengefunden hatte, waren alle Mienen düster.

      »Ich sehe schwarz, Taff«, meinte Dorit und strich sich das verschwitzte Haar aus der Stirn. »Ein Königreich für einen Spear, möchte ich in Abwandlung des alten Zitats sagen. Ohne ein fliegendes Vehikel, gleich welcher Art, kommen wir wohl nie mehr aus dieser vertrackten Schlucht heraus.«

      »Vielleicht sollten wir es doch noch einmal mit dem Transmitter versuchen«, schlug Orvid Bashkiri vor. »Es könnte ja sein, dass unsere Gegner in Vulcanus inzwischen die alten Gewölbe wieder verlassen haben. Toburu wird zweifellos jetzt bereits mit der Suche nach uns begonnen haben, und dann können sie sich da unten nicht mehr sicher fühlen.«

      Der Commander schüttelte den Kopf.

      »Ich teile deinen Optimismus nicht, Orvid. Die Unbekannten haben das Gegengerät zweifellos stillgelegt, nachdem sie unseren ersten Versuch registriert hatten, so dass es sich nicht mehr automatisch aktivieren kann. Ihr wisst alle, dass ich nicht so leicht resigniere, aber hier sehe auch ich keinen Ausweg mehr.«

      Sie holten ihren Notvorrat an Konzentraten hervor und begannen, unlustig darauf herumzukauen. Es war noch immer sehr warm in der Schlucht, so dass sie auch der Durst zu plagen begann. Schließlich erhob sich Luca und griff nach einer schüsselartigen Metallschale, die von den Amazonen stammte.

      »Ich gehe jetzt und hole Wasser aus dem Bach«, verkündete er. »Wir sollten auch den Mädchen etwas zu trinken geben, meine ich. Sie sind jetzt in unserer Gewalt, und damit tragen wir auch die Verantwortung für sie. Sie dürften kaum weniger unter der Hitze leiden als wir.«

      »Er kann den Weiberfreund eben doch nicht verleugnen, der Gute«, spöttelte Lars Gunnarsson. Mitani dagegen sah plötzlich starr vor sich hin und schlug sich dann gegen die Stirn.

      »Der Bach, Taff!«, sagte sie erregt. »Er kommt aus einer Felsspalte heraus, schlängelt sich durch die Schlucht und fällt über eine Klippe in ein kleines Becken. Dann aber verschwindet er vollkommen spurlos – wohin?«

      »Verdammt, du hast Recht!«, rief Caine atemlos. »Mädchen, wenn mich nicht alles täuscht, war das die Idee dieses verrückten Tages. Es muss einfach einen Abfluss geben, sonst würde sich das Wasser stauen und die ganze Schlucht überfluten. Los, wir sehen nach!«

      2

      Sie entdeckten den Tunnel dicht hinter dem kleinen Wasserfall, durch hohes Gebüsch ausgezeichnet getarnt. Man konnte ihn erst sehen, wenn man direkt davor stand.

      »Ich Esel!«, schimpfte Orvid und schüttelte den Kopf. »Ich habe hier herumgesucht, aber auf diesen Gedanken bin ich leider nicht gekommen. Es sieht aber auch wirklich so aus, als gäbe es hier nichts weiter als das Wasserbecken und das Buschwerk, dahinter scheint die Felswand kompakt aufzuragen.«

      »Niemand macht dir einen Vorwurf, Sternengucker«, erklärte Taff lächelnd. »Im Übrigen muss es sich auch erst noch erweisen, ob wir durch diesen Gang auch tatsächlich in die Freiheit gelangen werden.«

      »Stimmt«, meinte Luca. »Es ist gut möglich, dass wir dort, wo wir herauskommen, von Leuten erwartet werden, gegen die unsere Amazonen noch zahme Lämmer sind. Wir haben nichts weiter als die paar Schwerter, Speere und Bögen. Davon wird sich jemand, der mit Transmittern umzugehen versteht, wohl nicht sonderlich beeindrucken lassen.«

      »Male den Schwarzen Mann nicht an die Wand!«, sagte Lars. Caine registrierte den nach der ersten Freude aufkommenden Pessimismus, der so gar nicht zum sonstigen Gebaren der Crew passte, und schob sofort einen Riegel vor.

      »Wir werden unsere Unterlegenheit durch den Einsatz unserer geistigen Waffen kompensieren, Freunde«, sagte er entschieden. »Jetzt wollen wir erst einmal trinken und uns erfrischen. Luca, begib dich zu den Mädchen und löse ihre Fesseln – ihr geht mit, Orvid und Lars.«

      »Du willst sie mitnehmen?«, fragte Dorit verwundert. Taff nickte ihr beruhigend zu.

      »Etwas anderes bleibt uns kaum übrig, Dorit-Mädchen. Wir laden uns zwar mit ihnen eine Last auf, können aber nicht anders handeln.«

      Die Sorge der Funkerin schien unbegründet zu sein.

      Auch nach ihrer Befreiung von den Klebestreifen verhielten sich die neun Amazonen vollkommen passiv. Sie reagierten auf keine Anrede, tranken allerdings gierig, als Mitani ihnen von dem Wasser aus dem Bach reichte.

      Dieses war vollkommen klar und konnte ohne Bedenken genossen werden. Die Crew und Demosthenes löschten ebenfalls den Durst und wuschen sich in dem kleinen Becken. Die Sonne war inzwischen wieder hinter den Felswänden verschwunden, die Dämmerung brach herein.

      »Ein gewichtiges Problem bleibt leider ohne Lösung«, sagte der Commander schließlich. »In dem Tunnel dürfte es vollkommen dunkel sein, und unsere Handlampen funktionieren seit dem Gang durch den Lichtvorhang auch nicht mehr. Wir werden uns also mehr oder weniger voran tasten müssen – ja, Alexandros, was gibt es?«

      Demosthenes hatte lächelnd die Hand gehoben. Nun griff er in eine Tasche seiner bunten Jacke und holte ein kleines Feuerzeug hervor.

      »Ich rauche zuweilen«, erklärte er verschämt, denn dieses Laster war unter Curonas Herrschaft fast vollkommen verschwunden. »Deshalb führe ich das Feuerzeug immer mit mir, und meine Entführer waren so freundlich, es mir zu belassen. Es besitzt eine Gasfüllung und einen elektronischen Zünder, funktioniert also auch jetzt noch. Es wird uns wenigstens eine kleine Hilfe sein, denke ich.«

      »Ausgezeichnet, Mann der hohen Diplomatie!«, sagte Taff. »Orvid und Luca, seid so nett und sucht einige dürre Äste, die wir als provisorische Fackeln verwenden können. Falls wir nicht allzu weit zu gehen haben, müssten wir damit halbwegs zurechtkommen.«

      Zehn

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