Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 161
»Hier steckst du also.« Fees Stimme war alles andere als freundlich. »Ich habe dich überall gesucht und wähnte dich schon mit Frau Petzold in der Besenkammer.«
Daniel erschrak.
»Wie kommst du denn auf so einen Unsinn?«
»Stimmt es etwa nicht?«, fragte Felicitas statt einer Antwort. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und funkelte ihn wütend an. »Die halbe Klinik zerreißt sich schon das Maul über euch beide. Ich hätte nie gedacht, dass du mir so etwas antun würdest. Noch dazu hier, wo mich alle kennen.« Sie ahnte nicht, wie verführerisch sie in ihrer Wut wirkte.
Eine Weile hörte Daniel ihrer Schimpftirade zu. Schließlich konnte er sich nicht länger beherrschen. Er zog sie an sich und erstickte ihre Worte mit einem leidenschaftlichen Kuss.
»Du nimmst mich nicht ernst«, beschwerte sich Fee, als sie wieder Luft bekam. »Dafür hättest du eine Ohrfeige verdient.«
»Könntest du damit bitte noch warten, bis wir das Gespräch mit Sophie hinter uns haben?« Über Fees Schulter hinweg war Daniels Blick auf die Assistenzärztin gefallen, die seinem Ruf endlich gefolgt war und auf sie zukam. Daniel empfing sie, ohne Fees Hand loszulassen.
»Gut, dass Sie hier sind. Ich muss Ihnen etwas zeigen.« Er winkte Sophie mit sich und zog Fee hinter sich her zur Tür des Intensivzimmers. Hinter seinem Rücken tauschten die beiden Frauen misstrauische Blicke, bis Sophie das Bild erfasste, das er ihnen zeigte.
Fabian Endress saß am Bett seiner Mutter. Inzwischen war Alexandra wieder erwacht und wirkte wesentlich munterer. Als sie die drei Ärzte erblickte, lächelte sie.
Sophie konnte ihr Glück kaum fassen.
»Das ist ja großartig!«, entfuhr es ihr.
Daniel strahlte sie an.
»Sie müssen lernen, an sich zu glauben, Kollegin Petzold. An sich und an Ihre Entscheidungen. Das hier sind die schönen Seiten unseres Berufs. Die sollten Sie noch einmal in aller Ausführlichkeit genießen, ehe Sie sich hinter einem langweiligen Berg Papierkram verstecken.«
Sophie Petzolds Wangen wurden krebsrot vor Scham.
»Können wir das Gespräch von vorhin einfach vergessen?«, fragte sie.
Daniel legte den Arm um die Schultern seiner Frau.
»Welches Gespräch meinen Sie? Ich kann mich nicht erinnern.«
Während Sophie noch erleichtert lachte, zog er seine Frau wieder an sich und küsste sie, diesmal vor aller Augen.
Mit diesem Liebesbeweis schien auch Fee voll und ganz zufrieden zu sein, denn sie strahlte wie die Sonne persönlich, als sie endlich Hand in Hand nach Hause gingen.
»Bist du schon ausgeschlafen?«, fragte Adrian Wiesenstein die Frau, die leicht bekleidet in seinen Armen lag.
Sie seufzte leise und schmiegte ihren Rücken an seinen Oberkörper.
»Haben wir überhaupt geschlafen?« Unverkennbar! Das war Fee Nordens Stimme an Adrians Ohr.
Er lächelte verliebt.
»Ich kann mich nicht erinnern.« Seine Lippen streichelten zärtlich ihren Nacken.
Sie lachte leise. Er konnte ihrem süßen Duft nicht länger widerstehen und drehte sie zu sich um. Sie küssten sich so leidenschaftlich, dass ihm die Sinne schwanden.
»Ist jemand zu Hause? Hallo!« Lautes Rufen ließ Adrian hochfahren. Gleichzeitig riss er die Augen auf. Sein Blick fiel auf die leere Betthälfte. Schlagartig wurde ihm klar, dass er das alles nur geträumt hatte. Er war allein. Wie immer.
»Hallo! Adrian! Wenn du da bist, mach mir bitte auf! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.« Ein Schatten tanzte vor der Terrassentür auf und ab.
Adrian gönnte sich einen letzten Rest Bedauern, ehe ihn die Realität endgültig einholte.
»Schon gut. Ich komme ja schon!« Er zog ein T-Shirt über, zog den Vorhang zurück. Und erstarrte. »Paola! Was machst du denn hier?« Wie lange hatte er ihre Stimme nicht gehört?
Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn durch die Scheibe herausfordernd an.
»Was glaubst du denn? Blumen pflanzen?« Unwillig schnalzte sie mit der Zunge. »Ich war schon in der Klinik, aber dort sagte man mir, dass du heute Spätdienst hast. Und jetzt bin ich hier. Wenn du die Güte hättest, mir zu öffnen …«
Endlich kam Leben in Adrian Wiesenstein. Er legte den Hebel um und öffnete die Terrassentüren. Frische Luft wehte herein. Ein Windhauch blähte die weißen Stores zu beiden Seiten der Türen.
»Na endlich. Ich dachte schon, du lässt mich hier draußen übernachten.« Paola ging an ihrem Ex-Mann vorbei und sah sich neugierig im Zimmer um.
Adrian sah auf die Uhr.
»Nur zu deiner Information.: Es ist erst halb zehn.«
»Du hast auch schon mal mehr Spaß verstanden.«
»Und du warst auch schon mal witziger«, konterte er unwillig. »Warum schneist du eigentlich unangemeldet hier herein? Es hätte ja sein können, dass ich nicht allein bin.«
Paola drehte sich zu ihm um. Sie sah ihm dabei zu, wie er in eine Jogginghose schlüpfte.
»Und wenn du einen ganzen Harem hier versammelt hättest, wäre es mir egal. Auch auf die Gefahr hin, dich zu enttäuschen: Du bist nicht der Grund meines Besuchs. Ich bin wegen unseres Sohnes hier.«
»Sieh mal einer an! Du hast dich an Joshua erinnert.«
Sie verkniff sich eine schnippische Antwort und folgte ihm in die Küche. Der Tisch war gedeckt, die Kaffeemaschine durchgelaufen.
Die Luft war erfüllt von aromatischem Duft. »Auch eine Tasse?«
»Nein, danke. Du als Arzt solltest doch wissen, dass zu viel Kaffee dem Teint schadet.«
»Ach ja?« Adrian wirkte nicht sonderlich interessiert. Er schenkte sich eine Tasse ein, ehe er sich wieder an seine Ex-Frau wandte. Sie sah ihn herausfordernd an.
»Koffein verursacht eine erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen. Die bewirken, dass sich die Blutgefäße verengen …« Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Paola hielt inne und lauschte. Ihr Gesicht erstrahlte. »Das ist bestimmt Joshua.« Sie wollte sich auf den Weg in den Flur machen.
»Eher nicht. Ich tippe auf meine Mutter«, rief Adrian ihr nach.
»Karin?« Paola verzog das Gesicht.
»Korrekt. Das ist ihr Name.« Er schnitt eine Grimasse.
»Sie