Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Chefarzt Dr. Norden Paket

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und wollte den Schalter umlegen, als sein Blick auf das Bett in der Ecke fiel. »Das kann ja wohl nicht wahr sein!«, entfuhr es ihm.

      Aufgeschreckt von dem Lärm regte sich Paola. Sie öffnete die Augen und blinzelte in das Deckenlicht. Schnell verkroch sie sich unter der Bettdecke.

      »Wo bin ich? Was ist passiert? Aua, mein Kopf«, klang es dumpf darunter hervor.

      Es kostete Adrian alle Mühe, wütend zu wirken.

      »Paola, was soll denn das?«, fragte er streng. »Ich dachte, ich hätte mich heute in der Klinik deutlich ausgedrückt.«

      Langsam schob sich ihre Stirn, gefolgt von ihrer Nasenspitze, unter der Bettdecke hervor.

      »Adrian?«

      »So heiße ich. Was hast du hier zu suchen?«

      Stöhnend rappelte sich Paola hoch und fuhr sich durch das verwuschelte Haar. Sie sah zum Anbeißen aus.

      »Unser Sohn hat mich nach allen Regeln der Kunst mit Rotwein abgefüllt«, gestand sie so zerknirscht, dass Adrian um ein Haar laut herausgelacht hätte. »Nachdem ich erst morgen nach Zürich fahre, meinte er, ich solle heute einfach hierbleiben.« Entschuldigend zuckte sie mit den Schultern. »Er wünscht sich ein Frühstück mit uns beiden, wie in einer richtigen Familie. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihm diesen Wunsch abzuschlagen. Ich kann so jungen, charmanten Männern einfach nicht widerstehen.«

      Adrian haderte mit sich. Er trat ans Fenster und sah hinaus in die Dunkelheit.

      »Dir ist doch klar, dass das nicht geht, oder?«

      »Komm schon! Sei nicht so. Es war einfach schön mit ihm. Wir hatten Spaß und haben so viel gelacht.«

      Ein eifersüchtiger Stich fuhr Adrian durch das Herz. Schlagartig war jede Sympathie für Paola verflogen. Er fuhr zu ihr herum und starrte sie wütend an.

      »Spaß? Du hast vor acht Jahren entschieden, dass du dieses langweilige Leben nicht mehr haben willst. Von Spaß war keine Rede.«

      Paola kämpfte sich aus den Decken und krabbelte aus dem Bett. Joshua hatte ihr ein T-Shirt geliehen, das ihr bis zu den Knien reichte. Derart leicht bekleidet setzte sie sich auf die Bettkante. Ihr trauriger Blick hing an Adrian.

      »Bitte versteh doch. Ich konnte damals einfach nicht anders.«

      Einen Moment war Adrian versucht, die alte Geschichte wieder aufzuwärmen. Schnell gewann seine Vernunft aber wieder die Oberhand.

      »Das, was geschehen ist, ist vorbei, Paola. Ich habe mich damit abgefunden. Wir beide, Joshua und ich, haben uns ein schönes Leben aufgebaut. Und ich sage dir ganz ehrlich: Ich habe keine Lust, dieses Leben von dir durcheinanderbringen zu lassen.«

      Allmählich wurde auch Paola wütend.

      »Joshua hat recht. Du bist ein Spießer!«, entfuhr es ihr. »Es geht um eine Nacht, um ein Frühstück, das er sich sehnlich wünscht. Den Rest deines langweiligen Lebens kannst du getrost behalten.«

      Adrian ballte die Hände zu Fäusten. Er kämpfte mit sich, und einen Moment lang fürchtete Paola, sie würde verlieren.

      »Also gut. Ein Frühstück. Und dann verschwindest du dorthin, woher du gekommen bist. In die Versenkung.« Er drehte sich um und stapfte aus dem Zimmer. Diesmal achtete er nicht auf den knarrenden Dielenboden. Doch das machte nichts. Joshua war längst wach und hatte jedes einzelne Wort des Streits angehört.

      *

      Fee Norden lag im Bett und dachte über die Operation des kleinen Raphael Schindler nach, die für den nächsten Morgen angesetzt war. Irgendetwas stimmte nicht an der Geschichte. Doch sie kam nicht darauf, was es war. Als ihr Mann aus dem Bad kam und zur ihr unter die Decke schlüpfte, beschloss sie, die quälenden Gedanken für diesen Abend zu verdrängen.

      »Da bist du ja! Ich dachte schon, du wärst durch das Badfenster getürmt.«

      »Habe ich denn Grund dazu?« Er klopfte das Kissen auf und steckte es in den Rücken.

      »Kommt darauf an, ob du morgen daran denkst, unseren Urlaub zu buchen.«

      »Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass unser geschätzter Verwaltungsdirektor Dieter Fuchs der Mutter von Lammers den Hof macht?«

      Daniels Plan ging auf. Die Neuigkeit lenkte Fee von dem unangenehmen Thema ab.

      »Dieter Fuchs hat Gefühle?«, entfuhr es ihr.

      »Das hat mich, ehrlich gesagt, auch gewundert«, gestand Daniel belustigt.

      »Wie geht es Frau Lammers eigentlich?« Fee machte es sich in seiner Armbeuge gemütlich.

      »Ich werde sie morgen mit Matthias und Bernhard Kohler aus der Orthopädie operieren.«

      »Die Ärmste. Aber eigentlich kein Wunder.« Aus ihren Augen blitzte der Schalk.

      »Wie meinst du das?« Daniel kannte seine Frau gut genug, um zu wissen, wann sie etwas im Schilde führte.

      »Mir würde es auch schlecht gehen, wenn ich drei Tage am Stück mit dem Kollegen Lammers verbringen müsste.« Sie ließ ihn nur zu gern am Kliniktratsch teilhaben. »Daran könnte auch der schöne Gardasee nichts ändern.«

      »Sag bloß, die beiden haben zusammen Urlaub gemacht?«

      »Deshalb hatte Lammers heute Morgen so schlechte Laune«, verriet Fee. Trotz der fortgeschrittenen Stunde war sie in Plauderlaune. Ihr Mann dankte es ihr mit großem Interesse. »Elena hat im Laufe des Tages herausbekommen, dass sein Unmut weder mit dem schlechten Hotel noch mit dem dreckigen Strand zu tun hatte. Vielmehr hat er sich über den Reiseleiter geärgert, der seiner Mutter hartnäckig den Hof machte.«

      Daniel ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen.

      »Eifersüchtig war er mit Sicherheit nicht. Lammers hat zu seiner Mutter kein besseres Verhältnis als zum Rest der Welt.« Er erzählte von der Szene, deren Zeuge er im Krankenzimmer geworden war.

      Fee konnte nur den Kopf schütteln über ihren ungeliebten Stellvertreter.

      »Dann war sein Ärger wahrscheinlich wieder einmal dem Rest der Welt geschuldet, der den genialen Volker Lammers nicht zu würdigen weiß«, seufzte sie. »Eigentlich kann er einem nur noch leidtun.«

      Daniel bedachte die Frau in seinem Arm mit einem prüfenden Blick.

      »Davon hat er nichts. Statt deine Gefühle an einen eiskalten Klotz zu verschwenden, solltest du dich lieber an mich halten. Ich weiß deine Regungen wenigstens zu schätzen.«

      Fee lächelte ihn verliebt an.

      »Du bist ein großartiger Mann. Wie schade, dass ich mich morgen von dir scheiden lassen muss.«

      »Musst du nicht! Wir machen Urlaub. Am Gardasee«, versprach Daniel hoch und heilig. »Aber ohne Reiselei …« Weiter kam er nicht. Den letzten Rest des Satzes erstickte Fee mit einer leidenschaftlichen Umarmung.

      *

      Trotz des abendlichen Ausflugs

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