Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Chefarzt Dr. Norden Paket

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Befürchtung konnte Dr. Norden nur bestätigen.

      »Wir haben es mit einer charakteristischen Zerfallserscheinung des Knochens zu tun.«

      »Hier hat sich bereits eine Zyste gebildet. Der Sturz hat die ganze Sache nur noch schlimmer gemacht.«

      Daniel Norden wiegte nachdenklich den Kopf. Er betrachtete ein Bild nach dem anderen, kam aber immer wieder zu demselben Schluss.

      »Frau Lammers muss extrem starke Schmerzen haben. Hast du bei der Untersuchung etwas davon bemerkt?«

      Dr. Weigand schüttelte den Kopf.

      »Nichts. Ganz im Gegenteil hat sie meine zärtlichen Hände gelobt.« Er schnitt eine Grimasse.

      »Bei mir hat sie auch nicht mit der Wimper gezuckt«, warf Daniel ein.

      »Das heißt aber noch lange nicht, dass du so zartfühlend und sensibel bist wie ich.« Matthias zwinkerte seinem Freund zu.

      Daniel Norden lachte kurz auf, kehrte aber gleich wieder zu dem problematischen Fall zurück.

      »Welche Therapie schlägst du vor?«

      »Nachdem die Erkrankung schon weiter fortgeschritten ist, kommt eine Knorpeltransplantation in Frage. Wenn sich die Schmerzen damit nicht lindern lassen, müssen wir über eine Sprunggelenkprothese nachdenken.«

      Daniel seufzte.

      »Ich bin ja mal gespannt, was der Kollege Lammers dazu sagen wird, nachdem er seiner Mutter ja schon unterstellt hat, sich nur wichtig machen zu wollen.« Er lehnte sich zurück. »Die beiden scheinen nicht das beste Verhältnis zu haben.«

      »Das wundert mich nicht wirklich«, gestand Matthias Weigand. »Aber ehrlich gesagt habe ich keine Lust, mir an meinem wohlverdienten Feierabend den Kopf darüber zu zerbrechen. Morgen ist auch noch ein Tag.« Er hob die Hand zum Gruß und verließ das Büro in dem Moment, als Fee hereinkam.

      »Ist mein Göttergatte zu sprechen?«, erkundigte sie sich bei Matthias.

      »Wenn ich mich nicht irre, wartet er schon sehnsüchtig auf dich.« Er sah Felicitas nach, wie sie lachend in Daniels Büro verschwand.

      Ein kleiner, eifersüchtiger Stich fuhr ihm ins Herz. Es gab nichts, was er sich sehnlicher wünschte, als eine Frau an seiner Seite, mit der er das Leben teilen konnte. In guten wie in schlechten Tagen. Doch das Schicksal schien anderes mit ihm vorzuhaben. So blieb ihm nichts anderes übrig, als seiner Wege zu gehen. Unterwegs beschloss er, sein Vorhaben wahr zu machen und mit Adrian ein Bier trinken zu gehen.

      Unterdessen begrüßte Fee ihren Mann mit einem Kuss.

      »Na, mein Liebster? Wie geht es dir?« Sie versuchte, einen Blick auf den Computer zu erhaschen. »Das sieht aber nicht nach der Buchung eines Pauschalurlaubs am Gardasee aus«, neckte sie ihn.

      Ertappt zuckte Daniel zusammen. Das hatte er völlig vergessen.

      »Ich habe noch jede Menge Zeit, mein Versprechen einzulösen«, behauptete er schnell und schielte auf die Uhr.

      »Es ist kurz nach sieben, und kein Reisebüro der Welt hat jetzt noch offen.« Fee machte keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung.

      »Ich könnte online buchen.«

      »Diese Reise gibt es nur im richtigen Leben.«

      »Dann kann ich nur von Glück sagen, dass auch Anwälte um diese Uhrzeit nicht mehr arbeiten.« Daniel stand auf und wollte Fee in die Arme schließen.

      Sie ahnte sein Vorhaben und wich ihm geschickt aus.

      »Das könnte dir so passen, mein Lieber. Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen.« Beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust.

      »Schon gut. Ich habe verstanden. Was kann ich tun, damit du mir verzeihst?«

      Auf diese Frage hatte Felicitas nur gewartet.

      »Für jeden Tag, den du später buchst, bleiben wir einen Tag länger im Urlaub.«

      »Das ist Erpressung.«

      »Du wolltest es nicht anders«, lächelte Fee verschlagen.

      Daniel ahnte, dass er keine Wahl hatte. Diesmal wich sie ihm nicht aus und ließ sich widerstandslos in die Arme schließen.

      »Du hast gewonnen«, raunte er ihr ins Ohr. »Aber eines verspreche ich dir: Im nächsten Leben bleibe ich Single. Wie Matthias. Der muss sich nicht mit Erpressungen, Liebesentzug und anderen Gemeinheiten auseinandersetzen«, gab er zu bedenken, während er ihren Hals mit kleinen Küssen bedeckte. Fee gluckste vor Wonne.

      »Und du denkst, er ist glücklich damit?«

      Eine Antwort bekam sie nicht. Bevor er sich um Kopf und Kragen redete, beschloss Daniel, die Unterhaltung mit einem innigen Kuss zu beenden.

      *

      Die Kerzen waren herunter gebrannt. Neben leer gegessenen Tellern und zerknüllten Servietten stand eine leere Flasche Wein. Den Rest der zweiten verteilte Joshua auf die beiden Gläser.

      »Nicht so viel! Ich bin schon ganz betrunken!«, wehrte sich Paola halbherzig und mit verwaschener Stimme. »Das ist nicht gesund.«

      »Schon Seneca wusste: Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück.« Mit dem Glas Wein in der Hand drehte Joshua eine vollendete Pirouette und blieb direkt vor seiner Mutter stehen. Er kniete vor ihr nieder und hielt ihr das Glas hin. »Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.«

      Paolas Lachen vermischte sich mit dem hellen Klang der Gläser.

      »Du hast wirklich Talent, mein wunderbarer Sohn.« Ihr verliebter Blick klebte förmlich an Joshua. »Hast du schon einmal darüber nachgedacht, Spau … Schaup … Schauspieler zu werden?«

      Schlagartig verging Joshua das Lachen. Ernüchtert kehrte er an seinen Platz zurück. Er schlug die Beine übereinander und dachte nach.

      »Ehrlich gesagt ist das schon lange mein Traum«, gestand er endlich. »Aber bisher habe ich nicht gewagt, mit Papa darüber zu sprechen.«

      »Warum nicht?« In einer der Schüsseln hatte Paola eine einsame Olive entdeckt. Mit spitzen Fingern steckte sie sie in den Mund.

      »Na ja.« Joshua druckste herum. »Adrian ist nicht gut auf die Schauspielerei zu sprechen. Immerhin gibt er deinem Beruf die Schuld daran, dass das mit euch nicht geklappt hat.«

      Paola wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, und schwieg. Die Grillen zirpten, irgendwo in der Nachbarschaft spielte jemand leise Klavier.

      Der Duft nach gemähtem Gras und Sommerblumen wehte sanft durch den Garten.

      »Hat dein Vater eine Freundin?«, fragte Paola endlich.

      Eine plötzliche Hoffnung blitzte in Joshua auf. Was, wenn sein Vater und seine Mutter es noch einmal miteinander versuchten? So etwas passierte ständig in Filmen. Warum nicht auch im richtigen Leben?

      »Nein«,

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