Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 8
»Ich habe deinen halben Kleiderschrank und die ganze Badezimmerausstattung dabei.« Er packte die Tasche mit beiden Händen und stemmte sie wie ein Gewichtheber mehrmals über dem Kopf auf und ab. »Gar keine so schlechte Idee … Falls ich mal keine Geräte zur Hand habe.« Jannis freute sich sichtlich über seine Kreativität.
Sarina konnte nur den Kopf schütteln über ihren sportfanatischen Freund.
»Ich wäre schon froh, überhaupt mal wieder richtig laufen zu können.«
Jannis trat an den Schrank und begann, den Inhalt der Tasche einzuräumen.
»Du hast mir doch erzählt, dass Danny Norden für die Operation ist. Wenn alles gut geht – und das wird es bestimmt –, bist du bis zum Sportcamp wieder fit.«
»Sportcamp!« Sarina verdrehte die Augen. »Hast du nichts anderes im Kopf? Zum Beispiel meine Gesundheit?«
Jannis legte einen Trainingsanzug, Socken und Unterwäsche in den Schrank.
»In den letzten Wochen geht es immer nur darum!« Plötzlich klang er ärgerlich. »Es wird Zeit, dass endlich was passiert. Du hättest dich schon längst operieren lassen können. Ich habe diese Aufschieberei wirklich langsam satt.«
Diesen Vorwurf hatte Sarina schon mehr als einmal gehört und ignorierte ihn gekonnt.
»Ehrlich gesagt gefällt mir die Idee von Dr. Weigand viel besser«, murmelte sie versonnnen vor sich hin. »Ein paar Spritzen in den Rücken, und alles ist wieder gut.«
»Ach!« Jannis fuhr herum. Er machte gar nicht erst den Versuch, seine Eifersucht zu verbergen. »Gefällt er dir etwa? Sieht er gut aus?«
»Sei nicht albern!«, funkelte Sarina zurück. Allmählich verlor sie die Geduld mit ihrem Freund.
Im ersten Moment hatte Jannis eine scharfe Antwort auf den Lippen. Zum Glück besann er sich eines Besseren. Er kam ans Bett und küsste Sarina.
»Tut mir leid«, seufzte er und stupste ihr mit dem Zeigefinger auf die Nase. »Ich würde mir einfach wünschen, mal wieder was mit dir zu unternehmen. Fitness, Joggen gehen, Radfahren … Irgendwas. Du warst das erste Mädel, das mit mir mithalten konnte. Das war so schön.«
»Das wünsche ich mir doch auch.« Sie griff nach seinen Händen und drückte sie an ihre Wangen. Ihr Blick suchte den seinen. »Wir haben noch so viel vor.«
In diesem Moment traf Jannis eine Entscheidung.
»Deshalb rufst du jetzt Danny Norden an! Der weiß bestimmt, welcher Weg der beste ist.« Er streckte den Arm nach dem Handy auf dem Nachttisch aus und reichte es seiner Freundin. »Und wenn er bei der Operation bleibt, bringst du es so schnell wie möglich hinter dich. Dann ist bald alles wieder wie früher.«
Sarina zögerte. Dann nahm sie ihm das Mobiltelefon aus der Hand und wählte Danny Nordens Handynummer.
*
Der Verwaltungschef der Behnisch-Klinik saß an seinem Schreibtisch, als es klopfte. Irritiert sah er auf die Uhr. Er war erst einer halben Stunde mit der scheidenden Klinikchefin Dr. Jenny Behnisch verabredet. Vorher erwartete er keinen Besuch. Wer mochte das also sein?
Die Frage beantwortete sich von selbst, als Dr. Lammers hereinkam.
»Volker!«, begrüßte Dieter seinen alten Freund lächelnd. Die beiden hatten sich vor vielen Jahren bei einem Segeltörn kennengelernt, eine angenehme Zeit miteinander verbracht und sich schließlich wieder aus den Augen verloren. Der Zufall wollte es, dass sie sich an der Behnisch-Klinik wiedergetroffen hatten. Schnell stellten die beiden Männer fest, dass sie in erster Linie ihre Unbeliebtheit bei den Kollegen verband. Ab und zu trafen sie sich in dem einen oder anderen Büro, um über die mangelnde Wertschätzung der Kollegen zu lästern. Das geschah aber immer abends nach Dienstschluss bei einem oder zwei Gläsern Hochprozentigem. So war es mehr als verwunderlich, den Stellvertreter der Pädiatrie bei Tageslicht und noch dazu an einem besonderen Tag wie diesem in seinem Büro anzutreffen. »Was treibt dich um diese Uhrzeit hierher?«
»Hast du kurz Zeit?« Lammers wirkte nervös.
»Eine halbe Stunde. Dann will deine Ex-Chefin noch ein paar Dinge mit mir besprechen. Sie kann es einfach nicht lassen.« Verständnislos schüttelte Dieter den Kopf. »Pflichtbewusst bis zur letzten Sekunde.« Er sah Lammers dabei zu, wie er sorgfältig die Tür hinter sich schloss, an den Schreibtisch trat und auf dem Stuhl davor Platz nahm.
»Nicht mehr lange und wir sind diesen Quälgeist los.«
Dieter Fuchs wiegte den Kopf.
»Ich fürchte, dieser Norden ist mindestens vom gleichen Kaliber. Wenn nicht noch schlimmer.«
Volkers Augen blitzten auf.
»Wir scheinen uns wieder mal einig zu sein«, bemerkte er zufrieden. »In diesem Fall wird dich meine Neuigkeit besonders interessieren.«
Neugierig beugte sich der Verwaltungsdirektor nach vorn. Dass Dr. Norden die Nachfolge von Jenny Behnisch antrat, passte ihm ganz und gar nicht. Er hatte auf einen nüchternen Pragmatiker wie Volker Lammers gehofft, der kein überflüssiges Theater um seine Patienten machte. Nicht auf einen Idealisten und Menschenfreund, wie dieser Norden einer war.
»Ich bin gespannt.« Er ließ Lammers nicht aus den Augen.
Dieser genoss dieses Spiel sichtlich. Ausgiebig betrachtete er seine sorgfältig gefeilten Fingernägel, ehe er antwortete.
»Ich habe neulich zufällig einen alten Freund getroffen. Sagt dir der Name Karl Schmiedle etwas?«
Über diese Frage musste Fuchs nicht lange nachdenken.
»Einer unserer Stadträte.«
»Ganz genau.« Lammers lächelte süffisant. »Er hat ehrgeizige Ziele und plant, private Gesundheitshäuser in der Stadt unter einer Verwaltung zusammenzufassen. Pflegeheime, Seniorenresidenzen, Kliniken … alles unter einer Führung.«
Diese Idee ließ sich Dieter Fuchs durch den Kopf gehen.
»Kein schlechter Plan«, erwiderte er schließlich. »Das würde für jede Einrichtung eine Verschlankung des Verwaltungsapparats bedeuten. Verschiedene Einrichtungen wie zum Beispiel Küchen oder Labore könnten an einem Standort zusammengefasst werden. Auf diese Weise werden unter anderem sehr effektiv Arbeitsplätze eingespart.«
»Ich wusste, dass du ein schlaues Kerlchen bist.« Lammers nickte anerkennend. Er zog ein Blatt Papier zu sich und griff nach einem Kugelschreiber. »Hier ist die Behnisch-Klinik.« Ein Rechteck symbolisierte das Haus. »Und dort das größte private Pflegeheim der Stadt. Eine ansehnliche Seniorenresidenz liegt hier. Und das da ist die private Kinderklinik.« Während er sprach, skizzierte er einen mehr oder weniger genauen Lageplan. »Alles im Umkreis weniger Kilometer.«
»Eine brillante Idee«, räumte Dieter Fuchs ein, während er das Bild betrachtete. »Und wer wird der Träger?«
»Eine private Investorengruppe um Karl Schmiedle.« Lammers maß den Verwaltungschef mit verschwörerischem Blick. »Natürlich taucht sein Name nirgendwo auf.«
»Natürlich