Shirley (Deutsche Ausgabe). Charlotte Bronte

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Shirley (Deutsche Ausgabe) - Charlotte Bronte

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auf die Erde und stand mit vor der Brust verschränkten Armen da, und blickte starr und grübelnd zu Boden.

      Ein ungeduldiges Trampeln eines der Pferde ließ ihn die Augen aufschlagen, die nun plötzlich den Schimmer von etwas Weißem, das an einem Teil des Geschirres hing, erblickten. Im Licht der Laterne untersucht, zeigte es sich, dass es ein zusammengefaltetes Papier, ein Billet war. Es trug außen keine Aufschrift, innen aber die Überschrift: »An den Teuffel von Hollow’s Miln.«

      Wir wollen die Orthographie, die sehr sonderbar war, nicht übernehmen, sondern es in die Schriftsprache übertragen. Es lautete so:

      »Ihre teuflische Maschine ist im Moor von Stilbro’ in Stücke geschlagen und Ihre Leute liegen, an Händen und Füßen gebunden, in einem Tümpel an der Straße. Nehmen Sie dies als eine Warnung von Männern an, die vor Hunger umkommen und hungernde Weiber und Kinder haben, zu denen sie nach Hause gehen, wenn sie dies getan haben. Schaffen Sie sich neue Maschinen an, oder treiben Sie es weiter so fort, wie Sie es jetzt getan haben, dann werden Sie wieder von uns hören.

      Hüten Sie sich!«

      »Von euch wieder hören? Oh ja! Ich will von euch wieder hören, und ihr sollt von mir wieder hören! Ich will ganz direkt mit euch sprechen. Am Moor von Stilbro’ sollt ihr im nächsten Augenblick von mir hören!«

      Nachdem er die Wagen durch das Tor gebracht hatte, eilte er in seine Wohnung. Hier sprach er schnell, jedoch ruhig einige Worte mit zwei Frauen, die ihm entgegenkamen. Er beruhigte die offensichtliche Angst der einen durch einen kurzen, gemilderten Bericht von dem Vorgefallenen und sagte zu der anderen: »Geh in die Fabrik, Sarah, – da ist der Schlüssel und läute die Glocke so laut du nur kannst, dann aber du wirst noch eine Laterne nehmen und mir leuchten helfen.«

      Zu seinen Pferden zurückkehrend, schirrte er sie aus, fütterte sie und stallte sie mit ebenso viel Eile wie Vorsorge ein, während er gelegentlich innehielt, als horche er auf die Fabrikglocke. Jetzt erklang sie mit unregelmäßigem, aber lautem und aufgeregtem Ton. Das eiligst bewegte Anschlagen schien dringender, als wenn es von einer geübten Hand gleichmäßiger geschehen wäre. In dieser ruhigen Nacht und zu ungewohnter Stunde wurde es weithin gehört. Die Gäste in der Küche des roten Hauses schraken davon auf und erklärten, »es müsse etwas ganz Ungewöhnliches in Hollow’s Mill vorgefallen sein.« Sie riefen nach Laternen und eilten fort. Kaum waren sie ebenfalls mit ihren Lichtern in den Hof gekommen, als sie Pferdegetrappel hörten und ein kleiner Mann mit einem Schaufelhut, steif auf einem zottigen Pony sitzend, stattlich einritt und ihm ein Adjutant auf einem größeren Pferd folgte.

      Unterdessen hatte Mr. Moore seine Zugpferde eingestallt, sein Reitpferd gesattelt und mit Sarahs Hilfe seine Fabrik erleuchtet. Die lange und weiße Front derselben war jetzt ganz hell und warf genug Licht in den Hof, um jeder Furcht einer Unordnung, die durch die Dunkelheit entstehen könnte, vorzubeugen. Schon hörte man ein dumpfes Gemurmel von Stimmen. Mr. Malone war endlich aus dem Kontor gekommen, nachdem er sich zuvor vorsichtig Hände und Gesicht in dem steinernen Wassertrog erfrischt hatte. Diese Maßnahme, verbunden mit dem plötzlichen Aufruhr, hatte ihn größtenteils wieder in den Besitz jener Besinnung gebracht, die der Punsch ihm teilweise geraubt hatte. So stand er mit dem Hut auf dem Hinterkopf da, hielt den Knüppel fest in der rechten Faust und beantwortete aufs Geratewohl die Fragen, welche die neuen Ankömmlinge des roten Hauses an ihn richteten. Jetzt erschien Mr. Moore, und der Schaufelhut und das zottige Pony wandten sich sogleich an ihn.

      »Nun, Moore, was wollen Sie von uns? Ich dachte es mir schon, dass Sie mich und den Hetmann hier«, dabei klopfte er auf den Nacken seines Ponys, »und Tom und sein Streitross brauchen würden. Als ich Ihre Fabrikglocke hörte, konnte ich nicht länger still sitzen und ließ Boultby beim Abendessen allein sitzen. Aber wo ist der Feind? Ich sehe ja keine Maske, kein geschwärztes Gesicht hier, und Ihre Fenster sind ja noch völlig ganz. Haben Sie schon einen Angriff bestanden oder erwarten Sie erst einen?«

      »Oh! Nicht im Geringsten. Ich habe weder einen gehabt, noch erwarte ich einen.« antwortete Moore kalt. »Ich ließ bloß die Fabrikglocke läuten, weil ich ein paar Nachbarn bedurfte, um hier in der Schlucht zu bleiben, während ich und ein paar andere zum Moor von Stilbro’ wollen.«

      »Zum Moor von Stilbro’? Was gibt es dort zu tun? Wohl den Wagen entgegen?«

      »Die Wagen sind schon seit einer Stunde hier.«

      »Dann ist ja alles gut. Was wollen Sie denn noch mehr?«

      »Sie sind leer angekommen und Joe Scott und seine Gefährten im Tümpel liegen geblieben, wie auch die ganzen Maschinen. Lesen Sie nur diesen Wisch.«

      Mr. Helstone erhielt und las das Dokument, dessen Inhalt uns schon bekannt ist.

      »Hm! Sie haben Sie bloß so bedient, wie sie es mit den anderen tun. Aber bei alledem werden die armen Burschen im Tümpel ungeduldig Hilfe erwarten. Für ein solches Lager ist es heute eine nasse Nacht. Ich und Tom wollen mit Ihnen gehen. Malone kann hier bleiben und auf die Fabrik aufpassen. Was ist denn mit ihm? Die Augen treten ihm ja ganz aus dem Kopf.«

      »Er hat eine Hammelkeule gegessen.«

      »Ei, ei! Peter Augustus, seien Sie auf der Hut! Essen Sie keine Hammelkeulen mehr des Nachts. Sie sind hier als Kommandant dieses Kastells angestellt. Ein Ehrenposten!«

      »Bleibt jemand bei mir?«

      »So viele von dieser geehrten Versammlung hierbleiben wollen. Männer, wie viele von euch wollen hier bleiben, und wie viele wollen den kleinen Weg mit Mr. Moore und mir auf der Straße nach Stilbro’ machen, um diejenigen zu finden, die von Maschinenzerstörern angefallen und gebunden worden sind?«

      Nur drei erboten sich zum Mitgehen, die übrigen zogen es vor, zurückzubleiben. Als Mr. Moore sein Pferd bestieg, fragte der Pfarrer ihn leise, ob er die Hammelkeulen eingeschlossen habe, sodass Peter Augustus nicht daran könne? Der Fabrikant nickte zur Bejahung, und so brach der Zug auf.

      III – Mr. Yorke

      Heiterkeit scheint eine Gemütsstimmung zu sein, die ebenso viel von Dingen innerhalb als von dem Zustand der Dinge außerhalb und um uns herum abhängt. Ich mache diese triviale Bemerkung, weil ich zufällig weiß, dass die Herren Helstone und Moore aus dem Fabriktor an der Spitze ihrer sehr kleinen Gesellschaft in bester Stimmung herausritten. Wenn der Schimmer einer der Laternen (jeder der drei Fußgänger trug eine) auf Mr. Moores Gesicht fiel, konnte man einen ungewöhnlichen, weil lebhaften, Strahl in seinen Augen funkeln sehen und eine seltene Aufgeregtheit malte sich auf seiner düsteren Physiognomie, und wenn des Pfarrers Gesicht beleuchtet wurde, erschienen seine harten Züge fröhlich und freundlich. Und doch waren eine regnerische Nacht und eine etwas gefährliche Expedition nicht eben Verhältnisse, diejenigen, die der Nässe ausgesetzt und in das Abenteuer verwickelt waren, zu beleben. Wenn irgendeiner oder mehrere aus dem Haufen, der im Moor von Stilbro’ zugange gewesen war, einen Blick auf diese Gesellschaft hätte werfen können, würden sie großes Vergnügen daran gehabt haben, hinter einer Mauer hervor jeden der beiden Anführer niederzuschießen. Und die Anführer wussten dies, und da beide Männer gestählte Nerven und ruhig klopfende Herzen hatten, freuten sie sich darüber.

      Ich weiß es, lieber Leser, und du brauchst mich nicht erst daran zu erinnern, dass es für einen Geistlichen eine gefährliche Sache ist, kriegerisch gesinnt zu sein. Ich weiß, dass er ein Mann des Friedens sein soll. Ich habe so eine schwache Ahnung von einer Idee, was der Beruf eines Priesters unter den Menschen ist, und ich erinnere mich genau, wessen Diener er ist, wessen Botschaft er verkündet, wessen Beispiel er folgen soll, aber bei alledem musst du, wenn du die Geistlichen nicht liebst, nicht von mir erwarten, dass ich mit dir gleichen Schritts auf deinem

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