Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 53
Doch Perry Rhodan und seine Gefährten haben die Hoffnung nicht aufgegeben, die ursprüngliche Heimat der Menschen wiederzufinden. Sie sind mit der RAS TSCHUBAI, einem riesigen Raumschiff, in die ferne Galaxis Ancaisin gereist. Dort hoffen sie, hinter das Geheimnis der verschwundenen Erde zu kommen.
Im Jahr 2046 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – es entspräche dem Jahr 5633 nach Christus – gibt es endlich eine klare Spur: Die Raumfahrer haben Zugang zur sogenannten Zerozone gefunden. Dahinter, so hoffen sie, verbergen sich die Erde und der Mond.
Perry Rhodan landet in einem ungewöhnlichen Kosmos, wo neue Herausforderungen auf ihn warten und – vor allem – ein alter Bekannter: NATHAN auf LUNA ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Unsterbliche gerät immer wieder ins Visier seiner Feinde.
Homer G. Adams – Der Advisor muss die Perspektiven abwägen.
Tergén – Der Vergleichende Historiker betritt Luna.
Ghizlane Madouni – Die Raumschiffskommandantin beweist ihre Souveränität.
Jeder Mensch ist wie ein Mond –
er hat eine dunkle Seite,
die er niemandem zeigt.
(Anonyme Sammlung altterranischer
Weisen, Kapitel 42: »Mark Twain«)
Prolog
Briefe aus einem fremden Universum
Lieber Mésren,
ich hatte diesen Brief an dich bereits begonnen, doch ich habe ihn weggeworfen und ganz neu angesetzt. Du kannst dir mein Erstaunen nicht vorstellen, als ich vor einigen Minuten die Tür öffnete und Perry Rhodan davorstand.
Gewiss, er hatte versichert, sich Zeit für ein Gespräch zu nehmen, aber was sind derlei Versprechungen von berühmten Menschen normalerweise wert?
Wenn es nach Perry Rhodan geht, offenbar sehr viel.
Wir haben die Zerozone durchquert und wären bei der Ankunft fast gestorben. Wir wissen kaum etwas über unsere Umgebung, außer dass dieses zweite Solsystem in dem anderen Teil des sogenannten Dyoversums liegt – in der Zwillingsgeburt unseres Universums, entstanden im selben Urknall. Wir sitzen in einem topmodernen Raumschiff, das unter den hiesigen Bedingungen nur mehr Schrottwert hat ...
... aber dieser Mann sieht nicht besorgt aus. Er verströmte Zuversicht, und – ja, wirklich – er hat mich damit angesteckt.
Du kennst mich, Mésren, als mein Zwillingsbruder. »Und mehr als das«, so habe ich es eben zu Perry Rhodan gesagt. Da würdest du mir zustimmen, oder? Er hat es übrigens hingenommen und mich nicht für verrückt erklärt, als ich ihm erzählte, dass du tot bist und ich dir dennoch schreibe.
Er will mich als Teil seines kleinen Teams mitnehmen in den ersten Einsatz in diesem Solsystem, das unserer Heimat so sehr gleicht und trotzdem nicht mit ihr identisch ist. Abgesehen von Terra und Luna, aber diese beiden Himmelskörper sind die Originale aus unserem Universum. Wenn man es so nennen kann. Es klingt so, als wären sie echt und die anderen Planeten samt ihrer Monde und der Sonne Kopien, was aber nicht der Wahrheit entspricht.
Ich werde dir in einem späteren Brief mehr darüber schreiben, nicht heute. Mir bleibt fast keine Zeit, denn unser Aufbruch steht dicht bevor. Vorher möchte ich dir von den Gefühlen erzählen, die mich gerade quälen.
Quälen?
Über dieses Wort habe ich länger nachgedacht, ehe ich es aufgeschrieben habe. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich stimmt, aber ich lasse es einfach stehen.
Ich fühle mich geehrt, dass Rhodan mich ausgewählt hat, obwohl ich mich darüber wundere. Er kennt mich kaum.
In Hunderten Legenden über Terra habe ich von ihm gelesen, vor unserer Begegnung an Bord der TESS QUMISHA. Daher glaube ich zu wissen, dass er seine Entscheidungen klug abwägt, aber manchmal auch spontan und impulsiv handelt, wenn er es für richtig hält.
Er folgt seinem Verstand und seinen Gefühlen, und er scheint mit erstaunlicher Sicherheit zu wissen, was jeweils wichtiger ist. Vielleicht befähigt ihn seine immense Lebenserfahrung dazu.
Wie gesagt, Mésren, ich fühle mich geehrt und bin verwundert. Aber das ist bei Weitem nicht alles. Ich fürchte mich auch, ja, ich leide entsetzliche Angst.
Wir befinden uns in einem völlig unbekannten Gefilde, und Rhodan nimmt mich auf eine Erkundungsmission mit. Was erwartet uns?
Ich bin Geisteswissenschaftler und verbringe meine Tage damit, alte Dokumente zu studieren und zu vergleichen, um aus ihnen die Wahrheit herauszufiltern. Kein Abenteurer, der an der Seite eines Helden – diesen Status muss man Rhodan zweifellos zugestehen – ins Unbekannte marschiert, am besten noch mit einer Waffe in der Hand.
Aber wie hat er vorhin zu mir gesagt? Es sei Zeit, den Horizont zu erweitern.
So ist das wohl.
Trotzdem quält mich diese Angst.
Falls dies mein letzter Brief an dich ist, weißt du, wieso.
1.
Menschenhaut, Echsenhaut
»Willkommen an Bord des Flaggschiffs, Perry Rhodan.« Die Frau, die ihn im gewaltigen Hangar des riesigen Kugelraumers ORATIO ANDOLFI begrüßte, war schmal, wirkte ernst und hatte dunkle Augen. Die schwarzen, glatten Haare lagen eng am Kopf an, wie angeklebt, und glänzten matt.
»Ich bin Ghizlane Madouni, die Kommandantin dieses Raumers.«
»Mich kennst du ja«, sagte er. »Danke für die Aufnahme.«
»Du verstehst sicher, dass ich zunächst nur dich allein an Bord begrüßen wollte.«
»Aus Sicherheitsgründen.«
»Nenn es, wie du willst.«
Er lächelte schmallippig. »Sicherheitsgründe.«
Ihre Mimik blieb kühl und unbewegt. Sie betrachtete ihren Gast eingehend. »Sicherheit ist mir wichtig, vielleicht wichtiger, als du vermutest.« Sie winkte ab. »Du hast ursprünglich ein Team von vier Begleitern angekündigt. Ich hege wenig Zweifel, dass wir in einem Notfall alle fünf Personen überwältigen könnten. Dir sind die Roboter ...« Sie deutete beiläufig über ihre Schulter, »... wahrscheinlich nicht entgangen, die üblicherweise ... nun ja, schneller reagieren als Menschen.«
In dieser Hinsicht täuschte sich Ghizlane Madouni nicht. Rhodan hatte die beiden Maschinen sehr wohl bemerkt und erkannt, dass sie auf alten TARA-Modelle basierten – den klassischen terranischen Kampfrobotern. Das Design hatte sich zwar in den vergangenen vier Jahrhunderten verändert, aber die Herkunft