ACT in Klinik und Tagesklinik. Группа авторов

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ACT in Klinik und Tagesklinik - Группа авторов

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of acceptance and commitment training and multicultural training on the stigmatizing attitudes and professional burnout of substance abuse counselors. Behav Ther 35: 821–835.

      Luoma JB, Vilardaga JP (2013) Improving therapist psychological flexibility while training Acceptance and Commitment Therapy: a pilot study. Cogn Behav Ther 42: 1–8.

      Nützliche Quellen für Workshops (Auswahl)

      Harris R (2011) ACT leicht gemacht. Freiburg: Arbor-Verlag.

      Harris R (2014) Schwierige Situationen in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie. Weinheim, Basel: Beltz-Verlag.

      Strosahl K, Robinson P (2016) In diesem Moment. Stuttgart: Trias-Verlag.

      Wengenroth M (2017) ACT Therapie-Tools. Weinheim, Basel: Beltz-Verlag.

      ACT und andere Therapierichtungen (Auswahl)

      Ciarrochi J, Bailey A (2010) Akzeptanz- und Commitment-Therapie in der KVT. Weinheim, Basel: Beltz-Verlag.

      McKay M, Lev A, Skeen M (2013) ACT und Schematherapie. Lichtenau: G.P. Probst Verlag.

      Stewart JM (2012) Mindfulness, Acceptance and the Psychodynamic Evolution. Oakland, CA, USA: Context Press.

      Nina Romanczuk-Seiferth und Ronald Burian

      4.1 ACT als therapeutisches Konzept im klinischen Alltag in konkreten Interaktionen umsetzen – Einführung

      Die meisten Lehr- und Praxisbücher zur Anwendung von ACT beziehen sich auf die Therapie in einer ambulanten Praxis als ein prototypisches psychotherapeutisches Setting: es sitzen sich Patientin bzw. Patient und Therapeutin bzw. Therapeut gegenüber und es wird miteinander gesprochen. Die Situation ist recht übersichtlich und zumeist gut strukturiert. Alles, was geschieht, spielt sich zwischen diesen zwei Personen ab. Die Therapeutin bzw. der Therapeut erklärt zu Beginn der Therapie das eigene Vorgehen und das Rational der Behandlung. Dann wird das gemeinsame Vorgehen erarbeitet. Meist ist auch die Anzahl der vorgesehenen Therapiestunden, also die »Therapiedosis«, klar umrissen. Die unmittelbare therapeutische Interaktion bleibt auch im Verlauf der Behandlung meist auf diese zwei Personen beschränkt.

      Die therapeutischen Interaktionen gestalten sich im klinischen Rahmen zumeist komplexer: Die Patientinnen und Patienten haben im Therapieverlauf Kontakt mit mehreren therapeutisch arbeitenden Personen. Im besten Fall arbeitet das Stationsteam nach einem einheitlichen Therapie-Rational, aber manchmal eben auch nicht. Und selbst wenn ersteres der Fall ist, sind unterschiedliche Perspektiven und Haltungen zu ähnlichen Themen oder Problemstellungen der einzelnen Therapeutinnen und Therapeuten durchaus die Regel. Ähnlich wie in der ambulanten Einzeltherapie wird auch in der Klinik viel gesprochen, aber einige der Therapien haben auch erhebliche non-verbale Anteile, z. B. Musik-, Kunst- und Kreativtherapie, Ergotherapie, Tanz- und Bewegungstherapie usw. Je nach Profil der Klinik, Abteilung bzw. Station sind Umfang und Dauer der vorgesehenen Therapie zumindest bei Behandlungsbeginn nicht unbedingt festgelegt, vor allem im Akutbereich.

      Ein weiteres wichtiges Merkmal stationärer und teilstationärer Behandlungen ist es, dass die Patientinnen und Patienten meist eine sehr hohe Symptombelastung aufweisen, z. B. akute Suizidalität, Wahnerleben, starke Konzentrationsstörungen usw. Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen spielen häufig krankheits- und behandlungsassoziierte Gefühle und Verhaltensweisen, wie Resignation, Hoffnungslosigkeit, Ärger, ausgeprägtes Rückzugsverhalten bis zur sozialen Isolation oder starke Identifikation mit der Krankenrolle, eine wichtige Rolle. Oft suchen diese Patientinnen und Patienten in Kliniken und Tageskliniken nicht (nur) aus sich heraus und gezielt eine Behandlung auf – wie es bei ambulanten Patientinnen und Patienten mit höherem Funktionsniveau im Alltag häufiger der Fall ist – sondern »landen« gewissermaßen per Einweisung oder durch Vermittlung von Angehörigen und sonstigen Hilfspersonen in einer Klinik oder Tagesklinik, wo ihnen nun geholfen werden soll.

      Um Ansatzpunkte und Ideen für die konkrete Umsetzung von ACT in zum Teil herausfordernden Situationen im klinischen Rahmen zu geben, wird in diesem Kapitel beispielhaft auf solche Situationen eingegangen, die aus der klinischen Erfahrung im stationären und teilstationären Alltag als »prototypisch« für Klinikbehandlungen angesehen werden können. Die Auswahl der Situationen hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern fokussiert auf bestimmte Situationen, die gehäuft auftreten und eine Schlüsselrolle für das Gelingen einer (teil-)stationären Behandlung spielen können.

      4.2 InterACTion: Wie sieht die Gestaltung alltäglicher Situationen nach ACT in Klinik und Tagesklinik konkret aus? – Praktische Beispiele

      Eine Klinikaufnahme stellt für viele Betroffene ein einschneidendes Ereignis dar. Ambulante Angebote haben bisher keine ausreichende Besserung gebracht oder waren nicht verfügbar, die Situation scheint ausweglos, die Patientin oder der Patient selbst und/oder das unmittelbare Umfeld weiß nicht mehr weiter. Der erste Kontakt mit dem therapeutischen Team der jeweiligen Abteilung oder Station – sei es zum Vorgespräch oder direkt zur Aufnahme – erfolgt meist über das Pflegepersonal. Seltener ist es, dass Patientinnen und Patienten direkt und als erstes die Ärztin bzw. den Arzt oder die Psychologin bzw. den Psychologen sprechen. Welche Berufsgruppe für den Erstkontakt zur Verfügung steht ist nicht entscheidend: die Haltung und das Vorgehen der ACT lassen sich berufsgruppen-übergreifend von Beginn an nutzen.

      Praktische Hinweise für die Aufnahmesituation

      Stellen Sie sich selber vor bzw. beim Erstkontakt mit einer Patientin oder einem Patienten dieselben Fragen, die Sie auch Ihrem Gegenüber stellen würden (siehe unten). Dabei ist es unerheblich, mit welchem Problem die Patientin oder der Patient zu Ihnen kommt oder welcher Interaktionsstil im Kontakt vorherrschend ist. Ziel ist, dass Sie Ihren inneren Kompass im Blick behalten:

      • Wer oder was ist Ihnen wichtig? – Die Wertefragen bedeuten in diesem Fall z. B.: Was will ich dieser Person vermitteln, was soll sie durch den Kontakt mitnehmen?

      • Welche (inneren) Barrieren tauchen auf? – Hier geht es um eigene schwierige Gedanken, Gefühle oder Körperwahrnehmungen, die im Kontakt mit der Person auftauchen (z. B. Irritation, Ärger, Ratlosigkeit etc.).

      • Was tun Sie, um diesen inneren Barrieren aus dem Weg zu gehen oder dagegen anzukämpfen? – Unsere Reaktionen können sehr individuell und von Situation zu Situation verschieden sein, z. B. bei Irritation schneller zu reden oder in »Fachchinesisch« zu verfallen, bei Ärger kurz angebunden zu reagieren etc.

      • Was tun Sie, um Ihren eigenen Werten zu folgen, auch wenn diese Barrieren präsent sind? – Dies kann darin bestehen, mit einem Wert für das eigene berufliche Handeln bewusst Kontakt aufzunehmen – z. B. »für Andere hilfreich sein« – und sein Verhalten daran auszurichten, z. B. sich der Körpersprache der Patientin oder des Patienten bewusst anzupassen, sich gezielt in die Perspektive der Person hineinzuversetzen und diese zu validieren, auch unter Zeitdruck ruhig zu sprechen etc.

      Praktisches Beispiel

      Schwester K. empfängt Herrn L. (74 J.), der wegen langjähriger Depression mit Rückzug und sozialer Isolation auf die Station aufgenommen wird. Schwester K. ist es wichtig, dass Patientinnen und Patienten sich auf ihrer Station willkommen fühlen. Sie möchte ihnen als Pflegekraft Unterstützung geben und Mut,

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