Mehrsprachigkeit und das Politische. Группа авторов

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Goriot verglichen, dabei stellt sich heraus, dass Vater Goriot auch Torgoms Lieblingsbuch ist (H, 25–27). Auch Helena selbst wird an etlichen Stellen durch literarische Anspielungen charakterisiert: Sie wird mit ihrer Namensvetterin in HomersHomer Ilias verglichen (H, 31), wir erfahren, dass sie nach der Scheidung keinen Liebhaber finden wollte, denn selbst die „Heldentat der Lady Chatterley“15 (H, 64) konnte sie nicht dazu inspirieren, dass sie oftmals in Jerewan für die Behandlung von interessanteren Krankheitsfällen kein Honorar nahm „wie Perry Mason“16 (H, 69) und dass sie so ehrlich ist, dass ihr Vater sie ironisch mit Pavlik Morozov17 vergleicht (H, 26). Die intertextuelleintertextuell/intertextual MehrsprachigkeitMehrsprachigkeit wird also in diesen Romanen durch die Anwendung eines anderen literarischen Werks als Erzählrahmen und durch (oft mehrsprachigeMehrsprachigkeitmehrsprachig) Anspielungen auf andere literarische und nicht-literarische Texte geschaffen. Des Weiteren werden tagespolitische Themen geschickt in einen literaturgeschichtlichen Rahmen gestellt.

      4 Zum Schluss

      Die vorliegende Studie hat gezeigt, dass der „Kopf eines zweisprachigenZweisprachigkeitzweisprachig Menschen […] immer eine Raumerweiterung erfahren“ hat (ŞenocakŞenocak, Zafer 2011: 20). Diese Feststellung konvergiert mit der neuesten Diskussion in der literarischen Öffentlichkeit in ArmenienArmenien sowie in EstlandEstland/Estonia. Laut Markosjan-KäsperMarkosjan-Käsper, Gohar gebe es ziemlich viele neue Autoren in der armenischenArmenienarmenisch Diaspora, die in ihren Werken eher internationale Trends pflegen und die außer auf RussischRusslandRussisch/Russian auch auf EnglischEnglisch/English, FranzösischFrankreichFranzösisch oder SpanischSpanienSpanisch schreiben. Trotzdem werden sie als armenischeArmenienarmenisch Autoren betrachtet (Markosjan-Käsper 2006: 70). Auch in EstlandEstland/Estonia sieht man besonders die jüngeren russischsprachigen Schriftsteller als eher international orientierte Autoren an, die die russischeRusslandrussisch Literaturtraditionen nicht mehr als Vorbild nehmen (KotjuhKotjuh, Igor 2012: 138–139; Kotjuh 2013: 69–77). Daher ist es lohnend, Gohar Markosjan-Käspers Werke sowie die Texte anderer estnischer russischsprachiger Autoren aus transkulturellTranskulturalitättranskulturell und multilingualMehrsprachigkeitmultilingual besetzter Perspektive zu untersuchen.

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      Martinez

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