Handbuch Schulbibliothek. Группа авторов

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Handbuch Schulbibliothek - Группа авторов

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aufbaut und dauerhaft am Leben hält, dazu soll dieses Buch Hilfestellungen geben. Es wendet sich an all jene, die die Neugründung einer modernen Schulbibliothek planen – möge sie nun Mediothek, Lerninsel, Selbstlernzentrum oder ganz unkonventionell „Medientanke“ heissen –, und an alle, die einen vielleicht in die Jahre gekommenen „Bücherhort“ umgestalten und zu neuem Leben erwecken wollen. Der Aufbau des Handbuches folgt dabei dem Weg von der ersten Konzepterstellung in der Schule über die Planung und Möblierung des Raumes, die Auswahl und Beschaffung der Bücher und Medien, die Organisation der Bibliothek mit EDV bis hin zu den Aktivitäten und Kooperationen, die den Erfolg der Schulbibliothek letztendlich ausmachen.

      In den Texten finden sich immer wieder Querverweise, sodass es leichtfällt, einzelne Aspekte herauszugreifen und gezielt zu vertiefen. Ergänzende Hinweise bietet ein kommentiertes Literaturverzeichnis, das eine Auswahl weiterführender Literatur und Links bereithält. Grundsätzlich wurde darauf geachtet, dass jedes Kapitel für sich stehen kann, sodass man auch dann fündig wird, wenn man nur einen Aspekt der Bibliothek verbessern will bzw. gezielt nach Informationen sucht. Das Buch will alle diejenigen ermutigen, die sich auf den Weg machen. Viele Empfehlungen beziehen sich auf Stufenkonzepte immer eingedenk der Tatsache, dass wer nicht beginnt, auch keinen Erfolg haben kann. Wir wünschen uns, dass sich viele mit uns auf den Weg machen und dass die Anregungen in diesem Band den Weg leicht und erfolgreich gestalten mögen.

      Die Erkenntnisse, die in die Texte dieses Buches eingeflossen sind, wurden über Jahre schulbibliothekarischen Arbeitens und Forschens gesammelt. Jeder, der ein Handbuch herausgibt, ist auf eine solche Basis angewiesen. Vielen müssten wir also danken. Besonders nennen möchten wir hier die Expertengruppe Bibliothek und Schule des Deutschen Bibliotheksverbandes, die in ihrer Besetzung von 2003 bis 2009 und mit Unterstützung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) das Portal www.schulmediothek.de aufgebaut hat. Ausserdem sind Tipps und Veröffentlichungen vieler Praktiker aus Schulbibliotheken des In- und Auslandes eingeflossen, ohne deren

       Angelika Holderried, Birgit Lücke

      Anmerkung

      Begriffe, die im Text mit * gekennzeichnet sind, werden im Glossar erläutert.

      Aus Gründen der Lesbarkeit wird in diesem Buch auf die Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für beiderlei Geschlecht.

      Mittendrin. Diesen Lagevorteil hat die Schulbibliothek als Ort des Lernens für Schüler gegenüber einer räumlich getrennten Öffentlichen Bibliothek. Aber das ist kein Vorteil gegenüber anderen Räumen in der Schule. Wo kann im Vergleich die Schulbibliothek ihren Platz finden?

      Der Klassenraum ist der Ort, an dem fast der gesamte Unterricht stattfindet. Man hat als Schüler seinen festen Platz, seine Nachbarn, seinen Blickwinkel auf den Lehrer, auf die Tafel, auf das zentral gesteuerte Unterrichtsgeschehen. Insofern ist der Klassenraum auch identitätsstiftend für den Einzelnen. Wenn der Lehrer mit den Schülern den Klassenraum bewusst als gemeinsamen Lernraum gestaltet, indem er zum Beispiel Schülerprodukte aus dem Projektunterricht aushängt, wird auch Klassengemeinschaft und damit Gruppenidentität dokumentiert. Der Klassenraum ist so im Idealfall ein wenig die Heimat des Schülers in der Schule.

      Der Fachraum ist der Ort, an dem bestimmter Fachunterricht stattfindet: Turnhalle, Chemieraum, Physikraum, Biologieraum, Kunstraum und Musikraum, das sind die Klassiker. Der Fachraum hat die jeweils passende Ausstattung: Kletterwände und Basketballkörbe die Turnhalle, zahlreiche Wasser-, Strom- und Gasanschlüsse und Schränke mit Reagenzgläsern der Chemieraum. Der Fachraum lenkt den Blick auf die Besonderheiten des jeweiligen Fachs, der Blick geht damit auch weg vom Frontalunterricht hin zu anderen Sozial- und Arbeitsformen, zur Gruppe zum Beispiel als Mannschaft im Sport, zum Projekt zum Beispiel beim Versuch im naturwissenschaftlichen Unterricht.

      „Eine Schulbibliothek ist ein zentral gelegener Marktplatz, ein im Herzen der Schule gelegenes Wissenszentrum. Einzeln oder in Gruppen wird hier Wissen geholt, geliefert, getauscht, gesucht und gefunden. Entweder mit Hilfe neuer Medien oder auf traditionellere Weise durch Bücher“ (G. Fischer-Kosmol 2009, 33). Bei dieser Definition der Schulbibliothek steht die Funktion der Bibliothek im Mittelpunkt und man kann sich gut vorstellen, dass es auf diesem Markplatz bunt und lebendig zugeht. Schüler und Lehrer treffen sich dort, um in Gemeinschaft oder alleine zu recherchieren, zu arbeiten und zu lernen. Wer hätte nicht gern ein solches Wissenszentrum in der Schule?

      Und in der Tat ist der Gedanke an eine Bibliothek, die alle Bücher und Medien zentral sammelt, verzeichnet und für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zugänglich macht, immer der erste, wenn es um die Neueinrichtung einer Schulbibliothek geht. Die traditionelle Funktion einer Bibliothek, Bücher und Non-Books bereitzuhalten, gilt unbestritten auch für Schulbibliotheken.

      Grundlegend für die Schulbibliothek ist jedoch nach wie vor die Leseförderung, die vor allem in Grundschulen einhergehen muss mit Sprachförderung. „Auf der Basis bundesweiter Elternbefragungen konnte wiederholt gezeigt werden, dass knapp ein Viertel der vor der Einschulung stehenden Kinder in einem Sprachtest als förderbedürftig im Deutschen diagnostiziert wurde“ (Bildung in Deutschland 2016, 66). 21% der Kinder mit verzögerter Sprachentwicklung stammen dabei aus deutschsprachigen Haushalten (vgl. ebd., 66). Zur Leseund Sprachförderung lässt sich vorwiegend in weiterführenden Schulen noch eine Erweiterung ergänzen, die der

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