Handbuch Schulbibliothek. Группа авторов

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der niedrigschwellige Zugang zur Literatur durch moderne Vermittlungs- und Präsentationsmethoden sein, die in weiteren Kapiteln vorgestellt werden.

      Im Gegensatz zu den traditionellen Kompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen fehlt Schulen für die Vermittlung der nötigen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien bisher sowohl die technische als auch die personelle Ausstattung. Die nötige schulische Infrastruktur ist sozusagen gerade erst im flächendeckenden Ausbau begriffen.

      Schulbibliotheken sollten sich in diesem Prozess klar positionieren und eine zentrale Rolle als Medienzentrum und multimediale Lernumgebung im Unterricht übernehmen.

      Und auch wer seine Schulbibliothek für diese Ansprüche noch nicht ausgestattet sieht, sollte sich bewusst machen, dass Kinder allein durch die regelmässige Nutzung der Schulbibliothek mit ihrer Vielfalt von Medien bei der Lösung kleiner oder auch grösserer Suchaufgaben (ein Mal vielleicht Daten zu Persönlichkeiten, ein anderes Mal zur Entstehung des Moores) ein Gefühl für Vor- und Nachteile einzelner Medienformen entwickeln können. Daran angeknüpft können sie mit der Zeit auch Qualitätskriterien entwickeln, die ihnen eine eigenständige kritische und dadurch dauerhaft effiziente Mediennutzung ermöglichen.

      Hilfreich ist es, wenn dafür im Fachunterricht die Lernprozesse, jenseits der Vermittlung von abprüfbarem Fachwissen, immer wieder auch Elemente des Kompetenzerwerbs aufgreifen. Ganz „normales“ Unterrichtsgeschehen in der Schulbibliothek kann zum Beispiel in vier aufeinanderfolgende Schritte untergliedert werden. Der Schüler bekommt eine Aufgabe und damit wird der Lernprozess ausgelöst:

Suchen: Der Schüler erkennt seinen Informationsbedarf und entschei det sich für den Suchweg, den er einschlagen möchte.
Prüfen: Der Schüler untersucht seine Fundstellen und bewertet sie.
Wissen: Der Schüler ordnet sein neu gewonnenes Wissen in sein Vor wissen ein.
Darstellen: Der Schüler präsentiert sein Ergebnis und ist in der Lage, es auch anderen zu vermitteln.

      Suchen und Prüfen gehört zu typischen bibliothekarischen Handlungsfeldern. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Bibliotheken eine Vielzahl von Angeboten für den Unterrichtseinsatz dazu entwickelt haben. Einige davon werden in Kapitel 7 vorgestellt. Sie sollen dazu ermutigen, auch in scheinbar kleinen Schritten anzufangen und die Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz selbstverständlich in den Schulalltag einzubinden.

      Schon bis hierher zeigt sich die Bandbreite dessen, was eine Schulbibliothek sein kann – von der entspannenden Leseecke bis zum Grundstein für mehr Bildungsgerechtigkeit.

      Möglich ist also vieles, die Machbarkeit ist in Deutschland aber abhängig „vom guten Willen“ vieler Entscheidungsträger und dem Engagement derer, die den Betrieb einer Schulbibliothek auf Dauer aufrechterhalten.

      Getrieben vom digitalen Wandel und schlechten Werten bei internationalen Vergleichsstudien wie PISA und ICILS kündigen Bundesbildungsministerium und Kultusministerkonferenz in ihren Beschlüssen (KMK: Bildung in der digitalen Welt 2016) und Bundesprojekten wie der „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ (https://www.bmbf.de/de/bildung-digital-3406.html, Abruf 02.10.2017) weitreichende Veränderungen für Bildungsstandards, Lehrpläne und die technische wie personelle Ausstattung der Schulen an.

      Was bedeutet das alles für Schulbibliotheken?

      Angesichts der Fülle von Aufgaben, die der Schule heute zukommen, ist es wichtiger denn je, die Schulbibliothek

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