Wie du dir die Energie der Jugend auch im Alter bewahrst. Lise Bourbeau
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Es gibt viele Energiequellen um uns herum. Die unseres Körpers ist mit der Energie der Sonne vergleichbar: Sie ist stets vorhanden und beständig. Es gibt auch tellurische Energie, sie kommt aus dem Erdinneren. Die Vereinigung dieser beiden Energien bringt Leben auf die Erde. Wenn man einen Samen aussät, bewirkt die Energie der Erde in Kombination mit der Sonnenenergie, dass er keimt.
Es ist schwierig, das Leben, das durch diese beiden Arten von Energie hervorgebracht wird, mit dem Verstand zu erfassen. Man kann es jedoch leicht visuell wahrnehmen. Diese Energien sind unerlässlich für die drei Körper unserer materiellen Hülle, also für unseren physischen, unseren Emotional- und Mentalkörper. Sie sind mit ihnen durch die sieben Chakren verbunden, die ich in meinem ersten Buch1 ausführlich erläutert habe.
Das Thema Energie ist seit langem Teil unseres Lebens. Die Inder haben sich damit befasst, auch wenn sie nicht unbedingt dieselben Begriffe wie wir heutzutage verwendeten. Sie arbeiteten mit Konzepten wie den Chakren und Energiezentren im Menschen und in der Natur. Das System der Chinesen wiederum basiert auf den Meridianen (Energiekanälen) und bestimmten Energiezentren. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Thema Energie weiterhin das menschliche Interesse auf sich zieht. Schließlich ist Energie Leben! Außerdem ist Energie neutral, also weder gut noch schlecht. Sie ist abhängig von der Absicht des Menschen oder Gegenstandes, der sie ausstrahlt. So sind beispielsweise Fernsehen, Radio und Internet Kanäle, die unsere Energie entweder erhöhen oder verringern können – je nachdem, was sie senden. Feuer, Wind und Wasser sind ebenfalls Energien, die konstruktiv oder destruktiv sein können. Ebenso verhält es sich mit unserer eigenen Energie.
Interessant ist auch, dass von den sieben Energiezentren des Körpers das Herzzentrum genau in der Mitte liegt. Diese Energie bewirkt, dass unser Herz schlägt, um uns am Leben zu erhalten. Aus metaphysischer Sicht muss dieser Bereich offen sein, wenn wir wollen, dass unsere Energie von oben nach unten und von unten nach oben fließt. Damit sie ganz offen ist, ist es wesentlich, sich selbst wirklich zu lieben, damit Körper und Leben im Einklang sind.
Wenn wir körperlich, emotional oder mental im Ungleichgewicht sind, verlieren wir die Kontrolle. Es ist wie auf einer schnell kreisenden Plattform: Befindet man sich im Zentrum, ist alles in Ordnung, doch sobald man sich aus dem Zentrum hinausbewegt, geht gar nichts mehr. Deine Einstellung in allen Lebensbereichen ist der Schlüssel zu einem guten Energiefluss im Körper und zu einem ausgewogenen Leben, das dich jung hält. Eine wesentliche Ursache für vorzeitiges Altern sind Energieblockaden, die sich manifestieren, sobald man nicht mehr zentriert ist. Der Hauptgrund für solche Blockaden ist mangelnde Selbstliebe.
So wie in all meinen Veröffentlichungen die Rede von der Liebe zu uns selbst und zu anderen ist, soll auch das vorliegende Buch dir dabei helfen, die Balance in deinem Leben aufrechtzuerhalten und beim Älterwerden deine Lebensfreude zu bewahren. Vor allem wird es dich dabei unterstützen, deine letzten Jahre in Freude anstatt im Stress zu verbringen. Ich empfehle dir dringend, mein erstes Buch, Höre auf deinen besten Freund, deinen Körper, und die beiden Bücher über die Wunden zu lesen, nämlich: Heile die Wunden deiner Seele und Die Heilung der fünf Wunden der Seele. So kannst du alles, was im vorliegenden Buch erwähnt wird, leichter verstehen.
1Höre auf deinen besten Freund, auf deinen Körper, Windpferd, Aitrang 1997 (seit der 10. erweiterten Neuauflage 2013 unter Höre auf deinen Körper, deinen besten Freund)
Kapitel 2
Fünf wichtige Faktoren des Wohlbefindens
In diesem Kapitel werde ich die fünf Faktoren des Wohlbefindens im Detail erläutern, denn sie kommen im Folgenden häufig vor. Sie werden zwar auch in vielen meiner anderen Bücher behandelt, aber wir sollten berücksichtigen, dass das vorliegende Buch für manche Leserinnen und Leser eine Einführung in die Lehre von Écoute ton Corps sein könnte. Wenn das für dich nicht gilt, betrachte die Wiederholung als eine Erinnerung, die dir nur nützlich sein kann.
Die fünf Faktoren, die ich dir darlegen möchte, sind Verantwortung und Verpflichtung, bedingungslose Liebe, das Gleichgewicht der drei Körper, Bewusstwerdung und Dankbarkeit.
Diese Faktoren gehören mit zu den wichtigsten in meinem Leben, um mich fit und energiegeladen zu halten.
Verantwortung und Verpflichtung
Im Workshop „Sich wohlfühlen – mit sich selbst und mit anderen“ geben wir folgende Definition: „(Eigen-)verantwortung übernehmen bedeutet zu wissen, dass WIR unser Leben in jedem Augenblick entsprechend unseren Entscheidungen, Entschlüssen, Reaktionen und nicht geheilten Wunden kreieren und die Konsequenzen tragen müssen. Verantwortung übernehmen bedeutet auch, uns im Klaren darüber zu sein, dass auch die anderen ihr Leben entsprechend ihren Entscheidungen, Entschlüssen, Reaktionen und nicht geheilten Wunden kreieren und ebenfalls die Konsequenzen tragen müssen.“
Der beste Weg, um herauszufinden, ob du WIRKLICH Eigenverantwortung übernimmst, besteht darin zu prüfen, ob du die Konsequenzen zu tragen imstande bist. Wenn du jemand anderem die Schuld gibst an dem, was dir passiert, übernimmst du KEINE Verantwortung. Wenn du das Gefühl hast, das Leben eines anderen verbessern zu müssen, indem du die Folgen seiner Handlungen und Entscheidungen trägst, übernimmst du keine Verantwortung.
Sich verpflichten ist dagegen anders. Verantwortung ist ein spirituelles Konzept, das heißt, sie ist auf der Ebene des Seins angesiedelt, während Verpflichtung ein auf das materielle Leben bezogener Begriff ist, der sich aus dem Haben und Tun herleitet.
Eine Verpflichtung ist ein mündliches oder schriftliches Versprechen, klar und präzise. Man kann sich selbst oder anderen gegenüber eine Verpflichtung eingehen. Zum Beispiel kann ich mich verpflichten, meiner Schwester beim Umzug zu helfen. Wenn ich meine Verpflichtung nicht einhalte, muss ich mit einer Konsequenz – oder mehreren – rechnen, und dafür bin ich verantwortlich.
Demgegenüber kann man sich nicht dazu verpflichten, etwas zu SEIN. Beispielsweise kann man sich nicht verpflichten, stets tolerant und geduldig zu sein; dagegen kann man aber sich selbst gegenüber die Verpflichtung eingehen, etwas dafür zu tun, toleranter zu werden, zum Beispiel bis sieben zählen, bevor man vorschnell etwas entgegnet.
Wenn man sich zu etwas verpflichtet hat, kann man sich zwar wieder davon lösen, muss sich aber fragen, ob man die Konsequenzen tragen kann. Demgegenüber sind wir unser ganzes Leben lang für uns selbst verantwortlich, ob wir es wollen oder nicht. Das ist für unser Sein ebenso wichtig wie das Atmen für den physischen Körper.
Bedingungslose Liebe
Im ersten Kapitel habe ich darauf hingewiesen, dass das Herz-Energiezentrum offen bleiben muss, damit die Energie in unserem Körper gut zirkulieren kann. Aber was sollen wir tun, um es offen zu halten? Auf unser Herz hören anstatt auf das Ego! Deshalb ist es wichtig, uns ständig in Erinnerung zu rufen, was es bedeutet, sich selbst (und andere) bedingungslos zu lieben.
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