Wie du dir die Energie der Jugend auch im Alter bewahrst. Lise Bourbeau
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Dankbarkeit
Wir alle wissen, wie wichtig es ist, dankbar zu sein, aber wir vergessen es oft. Die meisten von uns haben als Kind gelernt, sich regelmäßig zu bedanken. Unsere Eltern haben uns dazu gezwungen, „Danke“ zu sagen. Das wurde mir bei meinen Enkeln bewusst. Wenn ich einem meiner Enkel etwas schenkte, sagten die Eltern oft: „Bedank dich bei Lise.“
Ich bemerkte, dass das Kind es nur widerstrebend sagte. Warum sollte es sich bedanken? Schließlich hatte es nicht unbedingt um das gebeten, was ich ihm gerade gegeben hatte. Am Ende sagte es das Gewünschte, um seine Ruhe zu haben und höflich zu sein. Erinnerst du dich an ähnliche Erlebnisse aus deiner Kindheit? Beim Anblick meiner Enkelkinder erinnerte ich mich wieder an solche Momente, die ich als Kind erlebte. Das Schlimmste war, wenn meine Mutter von mir verlangte, jemandem einen Kuss zu geben, wenn ich ein Geschenk erhielt.
Deshalb sagen wir „Danke“ oft nur aus Gewohnheit. Wir empfinden aber nicht unbedingt Dankbarkeit.
Nimmst du dir die Zeit zu spüren, was in dir vorgeht, während du jemandem oder dem Universum für etwas dankst, was gerade geschehen ist? Wenn du spürst, dass dein Herz aufgeht, bedeutet das, dass du sehr dankbar bist. Nur dann, wenn wir in unserem Herzen und im gegenwärtigen Moment sind, empfinden wir wirklich Dankbarkeit und Wertschätzung für alles.
Ich habe Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass wir jeden Tag dankbar sein sollten – nicht nur dann, wenn wir etwas erhalten. Anfangs musste ich mich täglich bewusst und willentlich in Dankbarkeit üben. Doch irgendwann brauchte ich es mir nicht mehr vorzunehmen, dankbar zu sein. Es stellte sich ganz natürlich ein.
Meine Empfehlung lautet: Nimm dir die Zeit, regelmäßig dankbar zu sein und darauf zu achten, was du innerlich fühlst, wenn du dich bedankst. Mit der Zeit wirst du merken, dass diese kleine Geste der Dankbarkeit dir Energie verleiht.
Ich für meinen Teil habe mir angewöhnt, mich bei meinem Navi zu bedanken, das ich Joséphine getauft habe. Jedes Mal, wenn ich es benutze, danke ich der Person, die es erfunden hat, und wenn ich sicher mein Ziel erreicht habe, sage ich laut: „Danke, Joséphine, dass du mich immer gut leitest.“ Mitfahrer finden das immer sehr lustig.
Eine andere Gelegenheit, bei der ich oft Danke sage, ist, wenn ich inspiriert bin oder die Antwort auf eine Frage finde, über die ich schon eine Weile nachgedacht habe. Ich nehme mir stets die Zeit zu sagen: „Danke, mein innerer Gott, dass du immer da bist, um mir zu helfen.“
Kleine tägliche Freuden haben wir alle. Das kann alles Mögliche sein: das Lächeln eines Fremden, der Blick eines Babys, der Geruch der Natur, das Streicheln des Windes auf unserer Haut, glitzernde, sanft herabfallende Schneeflocken, der Anblick eines wundervollen Schmuckstücks in einem Schaufenster, Kleidung, die wir zum ersten Mal tragen, ein Kompliment, das Erwachen der Natur im Frühling, eine aufblühende Blume, der Duft eines guten Essens, die Befriedigung nach einem arbeits- oder erlebnisreichen Tag, eine unerwartete liebevolle Bemerkung, die sekundenlange Umarmung eines Kindes, ein Gefallen, den uns jemand gerne erwiesen hat, ein Kaffee und ein Croissant, den dir ein Arbeitskollege gebracht hat usw.
Und du, erkennst du all diese kleinen Freuden in deinem Leben, die oft nur wenige Sekunden dauern? Spürst du sie als Balsam auf deinem Herzen? Meistens denkt man in solchen Momenten nicht daran, sich zu bedanken. Doch am wichtigsten ist ohnehin das, was du fühlst, denn gerade die Dankbarkeit, die von Herzen und nicht aus dem Kopf kommt, verleiht dir Energie. Nicht zufällig ist das Herz das Organ, das das Blut (und damit Energie) im Körper überallhin transportiert. Der psychische Zustand, in dem du dich befindest, bestimmt die Qualität des in dir zirkulierenden Blutes. Je ärmer dein Blut ist, umso mehr Nährstoffe fehlen dir und umso mehr altert dein Körper. Je mehr dein Blut mit Liebe angereichert ist, umso höher ist die Energiequalität, die alle Teile deines Körpers erhalten. Dankbar zu sein verbessert deine physische Gesundheit.
Eine andere Möglichkeit, sich täglich in Dankbarkeit zu üben, besteht darin, sich morgens und vor dem Schlafengehen Zeit dafür zu nehmen. Ich tue das schon sehr lange. Morgens beim Aufstehen denke ich als Erstes, dass ich gespannt bin, welches Geschenk mir das Leben an diesem Tag wohl machen wird. Vor dem Schlafengehen bedanke ich mich in Ruhe für alles nur Erdenkliche. Diese Gewohnheit ist mir wichtig, denn obwohl ich mich tagsüber oft bedanke, vergesse ich doch immer wieder etwas. Es ist also ein guter Zeitpunkt, meinen Dank zu vervollständigen.
Ich beginne fast immer damit, dass ich meinem Körper danke. Mühelos finde ich drei oder vier Situationen, in denen er meiner Bitte, etwas zu tun, nachgekommen ist. Mit zunehmendem Alter wertschätze ich ihn immer mehr, denn er leistet mir weiterhin gute Dienste. So danke ich ihm beispielsweise seit einigen Jahren dafür, dass ich jetzt viel volleres Haar habe als mit zwanzig und dass es sehr leicht zu frisieren ist.
Im Gegenzug kümmere ich mich gut um ihn. Wenn ich zum Beispiel auf einem Flughafen bei einer Zwischenlandung mit Gepäck schnell laufen muss, um den Anschlussflug zu erwischen, danke ich meinem Körper unaufhörlich dafür, dass ich dazu immer noch in der Lage bin. Sobald ich dann bequem im Flugzeug sitze, nehme ich mir die Zeit, erneut mit ihm zu reden, und verspreche ihm, dass ich ihm viel Ruhe gönnen werde, sobald ich wieder zu Hause bin.
Denkst du daran, dich bei deinem Körper für eine problemlose Verdauung und Ausscheidung zu bedanken? Dankst du deinem Herz dafür, dass es unermüdlich schlägt? Lass beim Zubettgehen deinen Tag noch einmal Revue passieren und danke im Verborgenen bestimmten Menschen. Vergiss dabei nicht die wichtigste Person: DICH.
Jeder Augenblick, den du genießt und für den du dankbar bist, hält dich jung, denn die Energie fließt gut in dir. Zudem kostet Dankbarkeit nichts und ist jedem Menschen zugänglich. Mit der Zeit wird es dir zur Selbstverständlichkeit, so zu verfahren.
Kapitel 3
Ängste vor dem Altern
Hast du dir jemals die Zeit genommen zu überprüfen, welche Ängste dich überkommen, wenn du an die Zeit deines Alters denkst? Wenn nicht, nimm diese Ängste einmal bewusst wahr und finde heraus, was in deinem Inneren vorgeht, wenn dein Ego dir Furcht einflößt.
In dem, was ich lehre, spreche ich zwar ohnehin schon häufig vom Ego, trotzdem möchte ich an dieser Stelle ein paar Worte für diejenigen einflechten, die eine Erinnerung brauchen – auch deswegen, weil das Ego uns mit allen Mitteln schnell vergessen lassen will, was wir über es gelernt haben, damit wir uns dessen nicht allzu bewusst sind. Es ist daher unerlässlich, unser Ego erkennen zu können, um zu wissen, auf wen wir hören: auf das Ego oder auf unser Herz.
Das Ego repräsentiert all unsere Überzeugungen über Gut und Böse und wird von all den kleinen Stimmen des Verstandes manipuliert, die uns physisches oder psychisches Unbehagen bereiten. All unsere Ängste sind also das Werk unseres Egos.
Das Ego ist in grauer Vorzeit im Menschen entstanden, als die Vorstellung von Gut und Böse auf der Erde begann. Es nutzt also die mentale Energie des Menschen. Tiere haben kein Ego, weil sie geistig nicht so weit entwickelt sind wie Menschen. Die Ängste der Tiere entspringen nicht dem Ego, denn sie sind „real“ und auf den Körper bezogen. Ängste, die vom Ego kommen, haben