Wie du dir die Energie der Jugend auch im Alter bewahrst. Lise Bourbeau
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•Ich habe mich immer gerne nützlich gefühlt. Was wird mit mir geschehen, wenn ich nicht mehr viel tun kann? Je älter ich werde, desto mehr macht mir dieser Gedanke Angst.
•Ich werde immer vergesslicher und muss immerzu denken, dass ich vielleicht Alzheimer bekomme. Es ist furchtbar, sein Leben mit dieser Krankheit zu beenden, weil man anderen immer mehr zur Last fällt. Meine Großmutter hatte diese Krankheit siebzehn Jahre lang, bevor sie starb. Es war schrecklich. Wir mussten uns überwinden, sie hin und wieder zu besuchen, und der Gedanke, dass es mir ebenso ergehen könnte, macht mir Angst.
•Ich bin 62 Jahre alt und muss ein Hörgerät tragen, doch es gelingt mir einfach nicht, das zu akzeptieren. Ich kann nicht mehr wie früher leben und Spaß haben. Ich fühle mich schon alt und finde das ungerecht. Außerdem kann es sein, dass ich eines Tages völlig taub bin.
•Es sind inzwischen so viele verschiedene Krebsarten bekannt, dass meine Angst, die Diagnose „Krebs“ zu erhalten, von Jahr zu Jahr steigt. Mir wurde gesagt, dass ich mit einiger Wahrscheinlichkeit daran erkranken könnte, denn in meiner Familie sind schon mehrere daran gestorben.
•Ich fürchte, dass ich etwas für mich Wesentliches versäume, wenn ich sehe, dass mir mit zunehmendem Alter immer weniger Lebenszeit bleibt.
•Jetzt, da ich im Ruhestand bin, habe ich Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen: Soll ich mein Geld für mich selbst ausgeben oder es für meine Erben behalten? So oder so habe ich Schuldgefühle.
Leider hindern uns all diese Ängste daran, mit Vertrauen und innerem Frieden zu leben. Wenn du dich in mehreren der oben beschriebenen Ängste wiedererkennst, wäre es vielleicht eine gute Idee, weniger auf Nachrichten in den Medien zu achten, denn sie nähren meistens nur unsere Ängste. Hast du übrigens bemerkt, dass jedes Jahr viele krebserregende Produkte und Nahrungsmittel entdeckt werden? Man denke nur an all die Hinweise auf Zigarettenpackungen, die auf die tödliche Wirkung von Tabak hinweisen. Dabei handelt es sich um eine regelrechte mentale Programmierung! Wenn du akzeptierst, dass Krankheiten aus deinem Inneren (deiner Art zu sein) kommen und nicht von außen, wirst du merken, dass du deutlich mehr Freude am Leben hast, und deine Ängste werden sich verringern.
Eine weitere häufige Angst, die Frauen betrifft, hängt mit den Wechseljahren zusammen. Auch Männer durchlaufen übrigens eine vergleichbare Periode, die Andropause genannt wird. Es handelt sich um ein biologisches Phänomen, das durch ein möglicherweise zu starkes Absinken des Testosteronspiegels und einen dadurch entstehenden Testosteronmangel hervorgerufen wird. Etwa dreißig Prozent der Männer zwischen 40 und 55 Jahren sind davon betroffen. Warum aber werden siebzig Prozent der Männer älter, ohne davon betroffen zu sein? Meiner Meinung nach ist es vielmehr ein normaler Prozess, der sich in Abhängigkeit von den Überzeugungen und Glaubenssätzen bestimmter Männer vollzieht. Männlichen Lesern dieses Buches empfehle ich: Ändert eure Auffassung des Begriffs „Alter“, wenn ihr eure Testosteronproduktion aktiver halten wollt.
Was die Frauen betrifft, so haben manche in den Wechseljahren sehr schmerzhafte Symptome, während diese bei anderen nur minimal ausfallen und im Grunde genommen ganz natürlich sind, denn sie sind auf die hormonelle Veränderung zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr zurückzuführen. Eine der Hauptursachen für Probleme in den Wechseljahren ist die Tatsache, dass unsere Gesellschaft diese Symptome in ihrer Wahrnehmung zu etwas Negativem gemacht hat. Die Frau glaubt, dass ihr Körper verfällt und altert, dass sie keine richtige Frau mehr sei. Die Probleme können auch körperlicher Natur sein, wie zum Beispiel eine geschädigte Leber oder zu viele im Organismus angesammelte Giftstoffe, was nichts mit den Wechseljahren zu tun hat.
Da eine Frau durch Blutverlust während der Menstruation Energie verliert, hört die Menstruation bekanntlich spontan auf, wenn ihr Organismus einen Überschuss an Energie und Blut benötigt, zum Beispiel wenn sie schwanger wird, stillt oder ein gravierendes physisches oder psychisches Gesundheitsproblem hat. So klug ist unser Körper.
Genau das geschieht auch in der Zeit der Wechseljahre: Um einen zu schnellen Alterungsprozess des Körpers zu vermeiden und zu verhindern, dass die lebenswichtigen Organe (Leber, Nieren, Milz, Lunge, Herz, Bauchspeicheldrüse, andere Drüsen, wie die Nebennieren, und das Gehirn) vorzeitig Schaden nehmen oder krank werden, stellt der Körper den Eisprung endgültig ein. Es kommt also zur Menopause, damit sich unsere Lebenserwartung erhöht.
Wenn du zu den Frauen gehörst, die glauben, dass die Wechseljahre ein Zeichen des Alters sind, dann solltest du diese Überzeugung unbedingt ändern. Mir gefällt folgende Definition, die ich einmal gelesen habe: Die Menopause ist eine Pause in der Lebensmitte.
Um diesen Übergang gut zu durchleben, ist es sehr wichtig, dass du darauf vorbereitet bist und deinen Körper nicht seiner Energie beraubt hast. Auf diese Weise läuft die Phase der Menopause viel ausgewogener ab und wird nicht zum Alptraum. Die Ratschläge in diesem Buch, die sowohl physische als auch psychische Aspekte behandeln, werden dir helfen, deinen Körper zu energetisieren, damit er leichter durch die Wechseljahre kommt.
Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass die größte Angst derer, die sich vor dem Altern fürchten, die Angst vor dem Leben ist. Wenn wir unsere Ängste die Oberhand gewinnen lassen, ändern wir damit unsere Lebensweise – und zwar auch dann, wenn uns das gar nicht bewusst ist. Dann sagen wir uns eines Tages, dass wir alt sind und es an der Zeit ist, mit allem aufzuhören.
Oft bin ich mit meinen Enkeln zum Fallschirmspringen gegangen, auch noch mit 77, und das war bestimmt nicht das letzte Mal. Sie halten es immer für eine unglaubliche Leistung, aber im Grunde hängt so etwas vor allem von unserer Denkweise ab. Wenn ich beschließe, etwas nicht mehr zu tun, dann nicht deswegen, weil ich mich davor fürchte. Zum Beispiel habe ich seit zwei Jahren keine Lust mehr, im Meer zu schwimmen. Ich mache lieber lange Spaziergänge am Strand, nur meine Füße sind im Wasser. Das gibt mir mehr Energie. Als ich beschloss, nicht mehr im Meer zu schwimmen, habe ich mich gefragt, ob ich diese Entscheidung aus Angst getroffen hatte. Um die Antwort zu finden, blickte ich aufs Meer und stellte mir die Frage, ob mich die Vorstellung, schwimmen zu gehen, ängstigte. Sofort erkannte ich, dass es nicht so war, denn ich konnte mir vorstellen, es ohne Zögern zu tun, um jemandem in Not zu helfen.
Natürlich gibt es bestimmte Aktivitäten, die wir in höherem Alter gar nicht mehr ausüben können oder die schwieriger werden. Der Körper nutzt sich ab, doch dieser Verschleiß braucht nicht zwangsläufig zu früh einzusetzen. Im ersten Kapitel habe ich über unterschiedliche Meinungen zum Thema Altern gesprochen. Meine Ansicht ist: Egal, in welchem Alter der Körper abzubauen beginnt, es ist wichtig, dass wir uns so früh wie möglich angewöhnen, für ihn zu sorgen.
Wenn wir jung sind, halten wir unseren Körper für unsterblich und glauben, dass er all seine Fähigkeiten ewig behält. Aber natürlich schätzt er es, wenn wir ihm schon möglichst früh mit allen Mitteln helfen, seine körperlichen, emotionalen und geistigen Fähigkeiten zu bewahren. Das ist dann machbar, wenn wir uns selbst lieben. Darauf werde ich in einem anderen Kapitel noch einmal eingehen. Hast du schon einmal daran gedacht: Je mehr Liebe du dir selbst schenkst, desto weniger erwartest du dies von anderen? Das ist eine gute Methode, um dir belastende Emotionen und Frustration zu ersparen.
Zum Abschluss dieses Kapitels möchte ich dir vorschlagen, einmal auf deine Ängste zu achten. Jedes Mal, wenn du Angst hast, frag dich, ob sie real ist oder nicht, ob eine echte Gefahr besteht oder nicht. Manchmal dauert es viele Jahre, bis einem bewusst wird, dass man schon sehr lange eine bestimmte Angst in sich trägt, denn wenn man jung ist, hat man mehr Energie, sie zu verleugnen und in sich zu vergraben. Mit der Zeit ist man jedoch nicht mehr in der Lage dazu.
Bedenke auch, dass jede unbewusste Angst im Laufe der Jahre immer mehr zunimmt, denn sie kontrolliert dich fortwährend,