Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker
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Er fuhr sofort zum Flughafen. Den Ford stellte er so ab, dass Greg ihn später ohne Schwierigkeiten finden konnte. Er ging sofort in den militärischen Bereich der Anlage.
Die Mirage hob um neun Uhr zweiundvierzig ab und landete siebenundsiebzig Minuten später auf dem Luftwaffenstützpunkt nördlich von Marseille.
*
»WO KANN ER SIE VERSTECKT haben?«, fragte Travers. Er stand neben Chuck an einem der Jachtbassins im Vieux Port und starrte aufs Meer hinaus.
Der CIA-Agent hob die breiten Schultern. »Er hat es fertiggebracht, Jo Anne innerhalb von einer guten Stunde an ein Telefon zu holen? Keine zwei Stunden?« Travers nickte ungeduldig. »Gorjanows Wirkungskreis liegt normalerweise an der Côte d'Azur. Er kennt Marseille kaum und verfügt hier auch über keinen Stützpunkt. Denken Sie daran, dass er Verstärkung aus Paris holen musste ...«
»Sie meinen, er ist hier allein?«
»Sieht so aus. Aber ich habe keine Ahnung, wo er steckt. Ich habe alle auf ihn angesetzt, auch Jordan.«
Travers dachte an Smith. Der Chef würde toben, wenn er von Travers' Aktivitäten erfuhr. Seufzend wandte er sich an Chuck. »Ich habe noch einen Job für Sie.« Er gab dem Agenten eine Beschreibung des Bulgaren. »Lassen Sie feststellen, wo er ist. Vielleicht, nein wahrscheinlich sogar, hält er sich in dem Labor bei der Chaîne de l'Etoile auf. Wenn Sie wissen, dass er dort ist, sagen Sie mir Bescheid. Und noch etwas ... Besorgen Sie siebenhundert Pfund Puderzucker.«
Chuck zuckte mit keiner Wimper. »Eilig?«, fragte er nur.
»Ziemlich«, bestätigte Travers.
Chuck ging davon. Travers hatte wieder einen Renault genommen. Er stieg in den Wagen und fuhr planlos durch die Gegend, wobei er sein Gehirn zermarterte.
Um ein Uhr am Mittag hielt er auf der breiten Straße gegenüber dem Hotel Napoleon und stellte den Motor ab. Er starrte zu dem Eingang des Hotels hinüber, ohne zu wissen warum. Hoffte er vielleicht, dass Gorjanow dort seinen, Travers', Empfang vorbereitete, indem er den Portier bestach, ihm ein bestimmtes Zimmer zu geben? War Gorjanow vielleicht dabei, dieses Apartment mit Wanzen zu spicken?
Travers hielt den Atem an, als ein Mann durch die Drehtür kam. Ein Mann, den er kannte. Groß, schlank, dünnes braunes Haar, Hakennase und stechende Augen.
Simeon Senovec, der Bulgare. Er war elegant gekleidet und wirkte unglaublich selbstsicher. Der Bulgare ging auf einen kleinen Simca zu, schloss den Wagen auf, setzte sich hinein und fädelte sich geschickt in den fließenden Verkehr ein.
Travers startete seinen Renault und folgte dem Simca. Ein Gedanke pochte in seinem Schädel. Hatten der Russe und der Bulgare inzwischen zueinandergefunden? Stimmten sie ihre Aktionen aufeinander ab? Oder verfolgte Gorjanow den Wagen des mit russischem Geld bezahlten Heroins weiter aus der Ferne? Travers würde es herausfinden. Vielleicht wusste der Bulgare, wo Jo Anne steckte!
Die Fahrt ging zurück zum Alten Hafen. Senovec parkte den Simca auf dem großen Platz gleich hinter der Einfahrt und ging zu Fuß weiter. Travers stellte seinen Renault neben den Simca, stieg aus und ging dem Nachrichtenhändler nach.
Der Bulgare hatte ein Ziel. Mit festen Schritten steuerte er eins der schmalen Becken in dem Teil des Hafens an, in dem die Luxusjachten festgemacht waren. Travers blieb stehen, als der Bulgare einen der langen hölzernen Stege betrat. Er sah ihm nach, bis er, fast am Ende des Anlegers, an Bord einer schlanken weißen Motorjacht sprang und im Cockpit verschwand.
Travers rannte zurück, er lief auf den parallel liegenden Steg zu. Die Aufbauten der Schiffe verbargen ihn vor zufälliger Entdeckung. Von hier aus musterte er das Schiff, das der Bulgare betreten hatte.
Es war eine achtundvierzig Fuß lange hochseetüchtige Jacht vom Typ Seahawk. Anhand der Zahl der Bullaugen schätzte Travers, dass das Schiff über vier Kabinen außer der Kombüse und dem Salon verfügte. Er ging weiter, bis er die Registriernummer und den Namen am Heck erkennen konnte. Das Schiff hieß >Challenger < und war in Kanada registriert.
Dies war das Schmuggelschiff des Bulgaren. Travers war da ganz sicher.
Travers setzte sich auf einen Poller. Über die Bordkante einer Segeljacht hinweg konnte er das Deck der >Challenger< im Auge behalten.
Diesmal wurde seine Geduld nicht über Gebühr strapaziert. Im Cockpit entstand eine Bewegung. Travers konnte nicht erkennen, was sich hinter der spiegelnden Verglasung abspielte, doch dann wurde die Seitentür geöffnet, und der Bulgare erschien.
Er hielt die Tür für eine weitere Person offen.
Gorjanow. Der Hass lag wie ein Klumpen Blei in Travers' Magen, und er ballte die Fäuste, bis die Handballen schmerzten. Senovec ließ dem Russen höflich den Vortritt, ehe er sorgfältig die Tür zum Cockpit verschloss.
Gemeinsam gingen die beiden zum Parkplatz. Travers sah ihnen nach. Der Simca setzte zurück, wendete und fuhr davon.
Travers betrat den Steg, an dem die >Challenger< festgemacht war. Er hielt sein Kombiwerkzeug bereits in der Hand, und während er an Bord sprang, überzeugte er sich mit einem schnellen Rundblick, dass er nicht beobachtet wurde.
Travers ging in die Hocke. Das Schloss hier war vom gleichen Typ wie das an der Cockpit-Tür, aber hier hatte er Zeit.
Travers wählte einen verstellbaren flachen Schlüssel. Mit viel Geduld fand er die richtige Zahnung, und nach zwölf Minuten ließ sich die Tür öffnen.
Travers durchsuchte das ganze Schiff vom Ballastraum bis zu den Deckaufbauten, und als das Gefühl der Enttäuschung ihn zu überwältigen drohte, gestand er sich ein, dass er gehofft hatte, Jo Anne hier zu finden.
Wieder stand er im Gang. Jo Anne war nicht an Bord. »Jo Anne!«, schrie er.
Niemand antwortete.
12
Chuck war am Flughafen. Travers fand den Wagen des CIA-Mannes und parkte in der Nähe. Es war vierzehn Uhr zweiunddreißig. Travers betrat die Ankunftshalle und begab sich in die Cafeteria im Obergeschoss. Durch die große Glasscheibe konnte er die Gruppen der Wartenden unten erkennen.
Die Lautsprecher erwachten zum Leben. Die Maschine aus Paris war soeben gelandet. Es dauerte noch zehn Minuten, bis die ersten Fluggäste in dem Gang erschienen, der zum Gepäckkreisel führte. Menschen winkten einander zu, die ersten Paare sanken einander in die Arme.