Golf von Neapel Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller
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Eindrucksvoller Friedhof unter Tage: Die Katakomben des Hl. Januarius
Catacombe San Gennaro
Der Zugang zu dieser beeindruckenden Welt unter Tage befindet sich etwas unterhalb der monumentalen Kuppelbasilika unweit des Schlosses Capodimonte. Im 2. Jh. n. Chr. befand sich hier lediglich die Grabstelle eines römischen Ehepaars. Die Ausweitung des Areals begann im 4. Jh., als hier die sterblichen Reste des sechsten Bischofs von Neapel Agrippinus beigesetzt wurden. Aufgrund diverser kolportierter Wundertaten wurde der Stadtpatron von der Kurie später heiliggesprochen. Als obendrein auch noch die verehrten Knochen des San Gennaro hierher überführt wurden, nahm der Zustrom der Pilger fortwährend zu. Das unterirdische Areal wurde auf zwei Etagen ausgebaut und umfasste nun eine Gesamtfläche von 5000 m2. Der allmähliche Verfall des Höhlenheiligtums begann nach dem Diebstahl der Reliquien des für Neapel so wichtigen Patrons (→ Kasten).
♦ Stdl. Führungen (engl./ital.) Mo−Sa 10−17, So bis 13 Uhr. Kombiticket mit Catacombe San Gaudioso (→ unten) 9 €, erm. ab 5 €. Via Capodimonte 13, www.catacombedinapoli.it.
Cimitero delle Fontanelle
Der nur zu Fuß erreichbare Friedhof im Stadtteil Sanità ist nichts für Zartbesaitete. Die monumentale Grotte aus Tuffstein entpuppt sich als ein Beinhaus aus dem 16. Jh., in dem sich Schädel und Knochen stapeln. Als die verheerende Pestepidemie 1665 über die Hälfte der neapolitanischen Bevölkerung dahinraffte, wurde die Friedhofshöhle aus der Not heraus zum Massengrab. In der Folge ließen eine Hungersnot und eine Choleraepidemie die Zahl der anonym hier Bestatteten weiter anwachsen. Bis ins letzte Drittel des 20. Jh. hinein fungierte der Friedhof als Epizentrum des hiesigen Totenkults (→ Kasten). Zahlreiche Spuren der christlich-heidnischen Frömmigkeit − z. B. geschmückte Holzkästchen mit Schädeln „adoptierter“ Seelen − sind bis heute zu sehen. Der Name Fontanelle verweist im Übrigen auf den einstigen Quellenreichtum der Gegend!
♦ Tägl. 10−17 Uhr. Eintritt frei. Führungen nach telefonischer Vereinbarung über die Kooperative Insolitaguida (kostenpflichtig). Via Fontanelle 80, Tel. 338-9652288, www.cimiterofontanelle.com.
Catacombe San Gaudioso
Der bedeutendste Friedhof Neapels aus frühchristlicher Zeit befindet sich unter der Basilika Santa Maria dell Sanità im Herzen des Viertels Sanità. Angeblich lebte im 5. Jh. n. Chr. der gebürtig aus Nordafrika stammende hl. Gaudiosus in den vermutlich auf griechisch-römische Zeit zurückgehenden Katakomben, wo er nach seinem Tod bestattet wurde. Nachdem die Katakomben im Mittelalter der Vergessenheit anheimgefallen waren, wurden sie im Zuge der Stadtexpansion über die Grenzen der Stadtmauern Neapels hinaus im 16. Jh. wiederentdeckt. Wie der Cimitero delle Fontanelle (→ Link) dienten die Katakomben im Zeitalter diverser Katastrophen später als Massengrab. Nur ein Teil der großen unterirdischen Stadt ist heute im Rahmen einer Führung zugänglich. Der Rundgang beginnt und endet in der auch ohne Katakombenbesuch überaus interessanten Kirche.
♦ Stdl. Führungen (engl./ital.) tägl. 10−13 Uhr. Kombiticket mit Catacombe San Gennaro (→ oben) 9 €, erm. ab 5 €. Piazza Sanità 14, www.catacombedinapoli.it.
Spanische Baukunst in Neapel: der Palazzo Spagnolo
Palazzo Spagnolo
Bester Ausgangspunkt für einen Rundgang durch das Stadtviertel Sanità sind die Piazza Cavour und das Archäologische Nationalmuseum. Das erste Gebäude von Rang, auf das die Tour trifft, ist der „Spanische Palast“ aus dem Jahr 1738 in der Via Vergini 19. Vom frei zugänglichen Hof fällt der Blick auf ein monumentales Doppeltreppenhaus, das für die zivile Barockarchitektur in Neapel typisch ist. Beispiele findet man auch andernorts im Stadtzentrum, doch nirgendwo sonst in solch ästhetischer Vollendung!
Castel Sant’Elmo
Bevor im 14. Jh. Robert von Anjou die Spitze des Vormero-Hügels befestigte, befand sich an dieser Stelle eine Kapelle, die dem hl. Erasmus geweiht war. Der Volksmund wandelte in der Folge den Namen des Heiligen zu Elmo ab. Während der Masaniello-Revolte (→ Geschichte) verschanzte sich hier der Vizekönig und wartete die Niederschlagung des Aufstands ab. Heute bietet die sternförmig angelegte Festung mit ihren Bastionen den vielleicht schönsten Rundblick auf Neapel. Außerdem beherbergt das Kastell das Museo del Napoli Novecento mit Gemälden und Skulpturen unterschiedlicher Stilrichtungen des 20. Jh.
♦ Tägl. 8.30−18.30 (Kastell), tägl. außer Di 9.30−17 Uhr (Museum). 5 €, erm. 2,50 €. Via Tito Angelini 22 (10 Min. von der Funiculare-Bergstation Morghen).
Prachtblick vom Belvedere der Certosa di San Martino
Certosa di San Martino
Einen schönen Ausblick auf Neapel vor dem Hintergrund des Vesuvs bietet sich vom Belvedere der Kartause. Einst, als hier noch Kartäusermönche wohnten, gebührte dieses Privileg dem Prior, heute sind die Panorama-Terrassen allen zugänglich, die am Eingang ein Ticket für das Museo Nazionale di San Martino gelöst haben. Der Komplex aus dem 14. Jh. profitierte vom Schutz durch das benachbarte Kastell (→ oben), erfuhr im Zuge der Gegenreformation ab 1589 eine umfangreiche Generalüberholung und Erweiterung im barocken Geschmack der Zeit und wurde schließlich anlässlich des Heiligen Jahres 2000 grundlegend saniert. Für die Besichtigung der Anlage mit ihren zahlreichen Kunstschätzen sollte man genügend Zeit einplanen. Vom lang gestreckten ersten Hof gelangt man zunächst in die Klosterkirche, die mit Kunstwerken des 17. Jh. prachtvoll dekoriert ist. Für die Anfertigung der Gemälde wurde die damalige Crème de la Crème der Barockmeister betraut (u. a. Battistello Caracciolo und Guido Reni). Vom Parlatorium bzw. von der Sakristei gelangt man anschließend in den weitläufigen Kreuzgang. Das kulturhistorische Museum mit seinen teils hochkarätigen Exponaten − u. a. einer wertvollen Krippenpräsentation − ist wiederum vom ersten Hof erreichbar. Die Museumsräume öffnen sich auf der anderen Seite schließlich zur eingangs erwähnten Aussichtsplattform.
♦ Tägl. außer Mi 8.30−19.30 (letzter Einlass 18.30 Uhr). 6 €, erm. 3 €. Largo San Martino 5 (15 Min. von der Funiculare-Bergstation Morghen).
Grotta di Seiano: antike Ingenieurskunst vom Feinsten
Villa Floridiana (Museo Duca di Martina)
Die Villa im neoklassizistischen Stil auf dem Vomero-Hügel ist von einem