Golf von Neapel Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller

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Golf von Neapel Reiseführer Michael Müller Verlag - Andreas Haller MM-Reiseführer

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Fr−So 10−17 Uhr. Zugänglich im Rahmen einer Führung (ital./engl.) um 10, 12, 15 und 17 Uhr. Reservierungen sind zu empfehlen! Es gibt Führungen unterschiedlicher Länge und Dau­er, die an unterschiedlichen Orten be­gin­nen, es lohnt deshalb vorab der Blick auf die Ho­mepage! Ein günstiger Einstieg für die Stan­dard-Tour liegt an der Via Gennaro Serra (5 Min. vom Palazzo Reale, der Weg ist aus­ge­schildert). 10 €, erm. 5 €, Kombiticket mit San Lorenzo Maggiore (→ Link) 15 €, erm. 10 €. Vico del Grotone, www.galleriaborbonica.com.

      Maßgeblicher Architekt der bourboni­schen Stadtresidenz war der 1543 im Tes­sin ge­borene Renaissancekünstler Domenico Fon­tana. Zu einem Zeit­punkt, als das Kö­nig­reich Neapel im Zuge der Unità längst im vereinigten Königreich Italien auf­ge­gan­gen war, ließ der Sa­vo­yer Umberto I. (nach ihm sind der Cor­so Umberto und die Galleria Um­berto be­nannt) in den Fas­saden­ni­schen zur Piazza Plebiscito die Kö­nigs­sta­tuen auf­stel­len, auf die ört­liche Stadt­führer bei ih­ren Touren ger­ne hin­wei­sen. Es han­delt sich nach­einander um den Nor­man­nen Roger II., den Stau­fer Fried­rich II., Karl von Anjou, Alfons V. von Ara­gon, Karl V., Karl VII., den Fran­zo­sen Joachim Murat so­wie Vittorio Emanuele II. von Pie­mont-Savoyen. Die Be­sich­ti­gung der historischen Säle im 1. Stockwerk lohnt sich v. a. dann, wenn die Zeit für ei­nen Abstecher zum Bourbonenschloss in Ca­serta nicht ausreicht. Neben den prunk­voll ausgestatteten Gemächern der Be­le­tage ist das 1768 vom florenti­nischen Ar­chi­tekten Ferdinando Fuga geplante Hoftheater erwähnenswert. Ein weiterer Hö­hepunkt ist ab­schlie­ßend die kö­nig­liche Hofkapelle (Cappella Palatina) mit ei­nem wunder­baren Barock­altar aus dem Jahr 1674, in dem u. a. vergoldete Bronze, Achat, Jaspis, Amethyst sowie La­pis­la­zu­li ver­arbeitet sind. Außerdem beher­bergt der Palazzo Reale die Natio­nal­bi­bli­othek (Biblioteca Nazionale).

      ♦ Tägl. außer Mi 9−19 Uhr. 6 €, erm. 4 €. Piaz­za del Plebiscito 1.

      Das königliche Theater ist eine nea­po­litanische Insti­tution und zählt zu den Haupt­sehenswürdigkeiten der Stadt. Eine Führung sollte man sich nicht ent­ge­hen lass­en, denn der Zu­schau­er­saal ist schlicht eine ästhetische Sensation. Lange war das 1735 in der Rekordzeit von nicht einmal sechs Monaten voll­endete Opernhaus mit 3300 Plätzen das größte in der Welt. Die Liste na­mhafter Kün­stler, die auf diesen Brettern als Kom­po­ni­sten oder Sänger große Er­fol­ge fei­er­ten, ist lang: Franco Corelli, Gae­tano Do­nizetti, Vincenzo Bellini oder der 1873 aus Neapel gebürtige Enrico Caruso. Un­ter den legendären Tenören des 18. Jh. mit engelsgleichen Stimmen waren auch einige Kastraten, z. B. Farinelli (ei­gent­lich Carlo Broschi) oder Caf­fa­relli (Gae­ta­no Majorano). Selbst ein Kul­tur­ba­nau­se wie König Ferdinand IV. war Stamm­gast im „San Carlo“, wobei er es aller­dings nicht weit in die Loge hatte: Das Bühnenhaus ist nämlich mit dem be­nach­bar­ten Palazzo Reale (→ Link) verbunden und fungiert archi­tektonisch als Flü­gel des Stadtschlosses.

      ♦ Führungen tägl. 10.30−16.30, auf Engl. 11.30 und 15.30 Uhr (ca. 45 Min.). 9 €, erm. 7 €. Via San Carlo 98f, www.teatrosancarlo.it.

      Maschio Angioino: Renaissanceportal zwischen mittelalterlichen Türmen

      Das „Neue Schloss“ mit seinen zinnen­be­wehrten Türmen ist ein Wahr­zeichen Nea­pels und stammt aus dem 13. Jh. Der Grund, warum es als „neu“ be­zeich­net wird, liegt an der Existenz des noch etwas älteren Castel dell’Ovo (→ Link). Nachdem Karl I. von Anjou seine Residenz im Anschluss an die Si­zi­lia­ni­sche Vesper 1282 von Palermo nach Neapel verlegt hatte, suchte er einen stan­des­gemäßen Herrschersitz in der Stadt. Den geeigneten Platz fand er auf der heu­ti­gen Piazza Municipio (→ Link) − fast in Sichtweite zu dem Ort, an dem 1268 sein Widersacher Kon­radin der Staufer unter dem Fall­beil starb. Besondere Be­ach­tung ver­dient der prächtige Triumphbogen aus Marmor. Das bedeutendste profane Re­nais­sance­werk der Stadt schuf der Bild­hauer und Maler Francesco Laurana 1453−1464. Dar­gestellt wird der trium­phale Einzug des Königs Alfons V. von Aragon, der eine Zei­tenwende in der politischen Ereignisgeschichte Unter­ita­liens ein­läutete. Bis 2006 tagte im Maschio Angioino das Regional­par­la­ment Kam­paniens. Der Kauf der Ein­tritts­karte lohnt sich v. a. wegen des gran­diosen Saals der Ba­ro­ne (Sala dei Baroni), der 1330 von Giotto mit Fres­ken ausgeschmückt wurde, die lei­der nicht mehr erhalten sind. Doch auch ohne Wandbemalung ist der Blick ins 28 m hohe Deckengewölbe auf jeden Fall sein Eintrittsgeld wert. Giotto soll auch in der benachbarten Cappella Pa­la­tina im Stil der französischen Gotik künst­lerisch tä­tig gewesen sein, aller­dings zerstörte 1456 ein Erdbeben die Aus­stattung voll­stän­dig. Nur an den Chor­fenstern sind noch wenige Reste der ursprünglichen Be­ma­lung er­kenn­bar.

      ♦ Tägl. außer So 8.30−18.30 Uhr, im Winter bis 18 Uhr. 6 €, erm. 3 €. Piazza Castello.

      Blick von Mergellina auf das Castel dell'Ovo am Abend

      Die „Ei-Festung“ ist die älteste Be­fes­ti­gungs­anlage Neapels und ver­dankt ih­ren Na­men einer Legende: Der Dich­ter Ver­gil, der angeblich in Neapel auf den Hü­geln begraben liegt, schenk­te einst den Stadtvätern ein Ei. Er pro­phe­zeite, dass Neapel solange be­ste­hen blei­ben wür­de, wie dieses Ei un­ver­sehrt blie­be. Da­rauf schichtete man me­ter­ho­he Mau­ern um das kostbare Stück, und siehe da: Über die Jahr­hun­der­te ist die Stadt trotz vie­ler Kata­stro­phen niemals zer­stört wor­den! Wahr­scheinlich diente die Halb­insel aus Tuff mit dem Namen Me­ga­ris, auf dem die Fe­stung errichtet wur­de, schon zur Zeit der Magna Graecia als Han­delsplatz. In der römi­schen Kaiserzeit wur­de sie erst­mals be­festigt; im ho­hen Mittelalter re­si­dierte hier der Nor­man­nen­kö­nig Ro­ger II. Karl von Anjou verlegte im 13. Jh. wiederum sei­nen Amts­sitz ins neu er­rich­tete Cas­tel Nuo­vo (→ Link). Die heu­tige Bau­subs­tanz stammt aus ara­go­ne­si­scher Zeit. Im 15. Jh. liegen auch die Ur­sprün­ge der klei­nen Fi­scher­sied­lung un­ter­halb des Kas­tells (Borgo Ma­ri­nai). Wer länger bleibt, sollte hier un­be­dingt ei­n­mal die schmackhaften Fisch­spe­zia­litäten kosten! Eine Be­sich­ti­gung des Ka­stells ist mög­lich, von den oberen Ter­ras­sen er­öff­nen sich hübsche Blicke auf die Stadt.

      ♦ Mo−Sa 9−19, So bis 13.30 Uhr, im Som­mer werktags abends 1 Std. län­ger. Eintritt frei.

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