Der weite Weg nach Westen. William H. Clark
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Читать онлайн книгу Der weite Weg nach Westen - William H. Clark страница 16
14. September [CLARK] Bei meinem Erkundungsgang tötete ich einen der in dieser Gegend häufigen Gabelböcke. Er ist etwa so hoch wie ein ausgewachsener Hirsch, nur ist sein Körper kürzer, die Hörner sind nicht sehr hart und gabeln sich oberhalb des Ansatzes. Eine Geweihsprosse ist kurz, die andere rund und scharf gekrümmt, sie wachsen unmittelbar über seinen Augen. Sein Fell ist hellgrau, hinter den Ohren verläuft ein schwarzer Streifen den Hals hinunter, an der Kinnlade und rund um den Hals ist er weiß; ebenso an den Flanken und am Hinterteil rund um seinen kurzen Schwanz. Er ist sehr lebhaft veranlagt, hat nur ein Paar Hufe an jedem Fuß. Seine Nüstern sind groß, seine Augen wie die eines Schafes. Er ähnelt mehr einer Antilope oder afrikanischen Gazelle als irgendeiner Ziegenart.
16. September [LEWIS] Wir entschieden, den Rest dieses Tages und den nächsten an dieser Stelle zu bleiben, um unser Gepäck zu trocknen, das durch die schweren Regenschauer der letzten drei Tage durchnässt war, und auch um einen Teil unserer Ladung vom Boot auf die rote Piroge umzuladen. Wir hatten beschlossen, die rote Piroge nun doch bis zum Winterquartier mitzuführen, wo auch immer das sein würde. Während einige der Männer damit beschäftigt waren, bereiteten andere Häute auf, wuschen und besserten ihre Kleidung aus etc. … Dieser Platz ist stärker bewaldet als alle anderen Flussabschnitte seit Tagen und mit Silberpappeln, Ulmen, irgendeiner Esche und vielen Bäumen einer kleinen Weißeichenart mit schmackhaften Eicheln bewachsen … Fast das ganze Jagdwild frisst gerne Eicheln; Büffel, Wapiti, Hirsch, Bär, Truthahn, Enten, Tauben und sogar Wölfe ernähren sich von ihnen.
17. September [LEWIS] Da ich seit vielen Tagen auf dem Boot geblieben war, entschloss ich mich, an diesem Tag mit dem Gewehr am Ufer zu jagen und das Hinterland zwischen Fluss und Corvus Creek zu erkunden. So brach ich vor Sonnenaufgang mit sechs meiner besten Jäger auf … Das Land fällt wie üblich in eine prächtige, ebene Prärie ab, die sich bis zum Horizont erstreckt. Von dieser Ebene aus hatte ich einen ausgedehnten Überblick stromabwärts, und die unregelmäßigen Hügel, die die gegenüberliegenden Seiten des Flusses und des Wasserlaufes säumen, lagen vor meinen Augen ausgebreitet. Das umliegende Land war etwa einen Monat vorher abgebrannt, und junges Gras war zu einer Höhe von vier Zoll aufgeschossen und bot ein lebhaftes frühlingshaftes Grün dar.
Nach Westen erstreckte sich eine hohe Hügelkette von Nord nach Süd durch das Land und schien ungefähr 20 Meilen entfernt … Diese überaus angenehme und wunderschöne Landschaft wurde noch großartiger durch riesige Büffel-, Hirsch-, Wapitihirsch- und Antilopenherden, die wir in jeder Richtung auf den Hügeln und Prärien beim Grasen sahen … Wir fanden die Antilopen außergewöhnlich scheu und wachsam, sodass wir keinen Schuss abfeuern konnten, weil sie, sobald sie ruhen, dafür gewöhnlich den höchstgelegenen Platz in der Umgebung nehmen und weil sie wachsam und äußerst schnell außer Reichweite sind. Ihr Geruchssinn ist sehr fein, so ist es fast unmöglich, sich ihnen auf Schussweite anzunähern; kurzum, sie wittern den Jäger fast immer und fliehen gut drei Meilen weit … Antilopen, die in einer steilen Schlucht verschwunden waren, erschienen nun in einer Entfernung von etwa drei Meilen auf der Seite des Kammes, der sich schräg über mir über etwa vier Meilen erstreckte. So schnell hatten sich diese Antilopen entfernt und waren wieder in meinem Blickfeld erschienen, dass ich zunächst zweifelte, ob es dieselben waren, die ich gerade überrascht hatte. Aber meine Zweifel verschwanden bald, als ich die Geschwindigkeit ihrer Flucht entlang des Kammes vor mir begriff. Es kam mir eher wie der schnelle Flug von Vögeln vor als wie die Bewegung von Vierfüßlern. Es ist sicher nicht übertrieben zu behaupten, dass die Schnelligkeit dieses Tieres der eines prächtigen Vollblutpferdes gleichkommt, wenn nicht gar überlegen ist.
[CLARK] Colter tötete … eine merkwürdige Art Hirsch von einer ungewöhnlich dunkelgrauen Farbe, seine Fellhaare sind lang und fein, die Ohren groß und lang, er hat ein kleines Receptaculum unter den Augen wie ein Wapitihirsch. Der Schwanz ist so lang wie bei einem gewöhnlichen Hirsch, rund (wie bei einer Kuh), ein Büschel schwarzer Haare um das Schwanzende herum, diese Art Hirsch springt wie eine Ziege oder ein Schaf.
18. September [CLARK] Ich erlegte einen Präriewolf von etwa der Größe eines grauen Fuchses, buschiger Schwanz, Kopf und Ohren wie ein Wolf, unauffälliges Fell. Er gräbt sich in den Boden ein und kläfft wie ein kleiner Hund. Wir hatten diese Wölfe bisher für Füchse gehalten, aber wir bekamen keine Füchse zu Gesicht. Es gibt sehr viele große Wölfe, sie sind von einer hellen Farbe und haben ein langhaariges Fell.
[ORDWAY] Die Knochen des Wolfes wurden beiseitegelegt und mit den Fellen aufbewahrt … um sie im nächsten Frühling mit den anderen Merkwürdigkeiten in die Staaten zurückzuschicken.
20. September [GASS] Wir kamen auf der Nordseite an einer langen Kette von dunkelfarbigen Steilufern vorbei. Diese und andere der gleichen Art geben dem Missouri seine schlammige Farbe. Die Erde, aus der sie zusammengesetzt sind, löst sich wie Zucker auf; jeder Regen wäscht große Mengen von ihr aus, und die Schnelligkeit der Strömung hält sie bis zur Mündung in den Mississippi vermischt und im Wasser schwebend.
21. September [CLARK] Um halb zwei Uhr heute Morgen wurde die Sandbank, auf der wir lagerten, unterspült und wich zurück, was den wachhabenden Sergeant alarmierte. Die Bewegungen des Bootes weckten mich; ich stand auf und beobachtete unter dem Mondlicht, dass das Land sowohl oberhalb wie auch unterhalb unseres Lagers nachgegeben hatte und dabei war, ins Wasser abzusinken … Nur wenige Minuten, nachdem wir das Boot und die Pirogen abgestoßen hatten, gab die Bank endgültig nach, wobei gewiss beide Pirogen untergegangen wären. Als wir das gegenüberliegende Ufer erreichten, brach unser Lagerplatz ein … Bei Tageslicht fuhren wir zur Schlucht der großen Biegung weiter und frühstückten.
22. September [CLARK] Wir kamen an der Zederninsel vorbei … Beim oberen Teil dieser Insel auf der Südseite steht eine Handelsstation aus Zedern, die ein Mr. Louiselle aus St. Louis erbaut hat, um mit den Teton-Gruppen der Sioux Handel zu treiben. Um dieses Fort herum sah ich viele provisorische Wigwams und Pferdeställe der Indianer, alle rund und oben spitz zulaufend.
23. September [CLARK] Wir passierten die … mit Silberpappeln, den roten, von den Franzosen Gres de Butiff genannten Johannisbeeren und Weintrauben bewachsene Wapitiinsel … Drei Sioux-Jungen kamen zu uns, durchschwammen den Fluss und teilten uns mit, dass die Teton genannte Gruppe von Sioux mit 80 Wigwams oberhalb des nächsten Wasserlaufs lagerte, und weitere 60 Wigwams etwas weiter weg. Wir gaben den Jungen zwei Rollen Tabak für ihre Häuptlinge und wiesen sie an, ihnen mitzuteilen, dass wir morgen mit ihnen sprechen möchten.
[LEWIS und CLARK, Wetteranmerkungen] Die Luft ist äußerst trocken. In 36 Stunden sind zwei Löffel Wasser in einer Untertasse verdunstet.
24. September [CLARK] Wir legten einige Kleidungsstücke und einige Medaillen für die Häuptlinge des Teton-Zweiges der Sioux bereit, die wir heute am nächsten Fluss erwarten … [Wir] bereiteten alles Notwendige für einen möglichen Kampf vor, unsere Pirogen fuhren zu dem Treffen zur Insel. Kurz darauf rannte unser an Land postierter Mann das Flussufer hoch und berichtete, dass die Indianer das Pferd gestohlen hatten. Bald darauf trafen wir auf fünf Indianer und ankerten ein Stück weit draußen im Fluss, sprachen zu ihnen und überzeugten sie, dass wir freundliche Absichten hatten und weiterhin haben würden, wir aber keine Angst vor irgendwelchen Indianern hätten. Einige ihrer jungen Männer hätten sich das von ihrem Großen Vater für den Häuptling gesandte Pferd angeeignet, und wir würden nicht zu ihnen sprechen, bevor man uns das Pferd wieder zurückgegeben hätte. Die Stämme der Sioux, die Teton genannt werden, lagern etwa zwei Meilen stromaufwärts auf der Nordwestseite, und wir werden den Fluss nach dieser Nation, Teton, benennen.
25. September [CLARK] Ein schöner Morgen: Sehr guter Wind aus Südosten, wir errichteten einen Fahnenmast und stellten eine Überdachung auf einer Sandbank an der Mündung