Innovationsmanagement im Sport. Regina Roschmann

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Innovationsmanagement im Sport - Regina Roschmann

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      Horch et al. ((2014), S. 5) stellen hingegen eine Typologie der Sportgüter bereit, die vier Dimensionen abbilden: (1) den Sportbezug, (2) die Produktart, (3) die Nähe zum Sport und (4) die Art der Wirtschaftseinheit (image Abb. 3).

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      image Zuschauersport image

      Aus der Darstellung von Horch et al. ((2014), S. 5) soll insbesondere der oft als Zuschauersport bezeichnete passive Sportkonsum, der sich z. B. in Sportveranstaltungen, Sportligen und Sportstadien niederschlägt, noch einmal hervorgehoben werden, um die Breite dessen, was als Sport gesehen wird, zu zeigen. Ebenso wird in dieser Typologie deutlich, dass neben erwerbswirtschaftlichen Betrieben, Non-Profit-Organisationen und privaten Haushalten auch der Staat eine wichtige Rolle für den bzw. bei der Ausübung von Sport spielen kann.

      image Non-Profit-Organisationen vs. For-Profit-Organisationen image

      Gerade die in der obigen Typologie von Woratschek (1998) eher untergeordnet auftauchende Unterscheidung in Non-Profit-Organisationen einerseits und For-Profit-Organisationen andererseits spielt innerhalb des Sports in Deutschland eine hervorgehobene Rolle. Dies bezieht sich nicht nur aber in besonderem Maße auf die 88.348 Sportvereine, die im Jahr 2019 im Deutschen Olympischen Sportbund registriert waren. Rechnerisch lag der sogenannte Organisationsgrad für den gesamten DOSB – also der Anteil der in einem Sportverein registrierten Bevölkerung – bei 33,21 Prozent. Allerdings schwankt dieser Wert zwischen 37,03 Prozent im Saarland und Brandenburg mit 13,97 Prozent (vgl. DOSB (2020), S. 3, S. 11). Laut Sportentwicklungsbericht 2017/18 sind in den deutschen Sportvereinen über 1,7 Millionen ehrenamtliche Positionen besetzt. Das ermöglicht den Vereinen nicht zuletzt ein im Vergleich zu kommerziellen Anbietern sehr preiswertes Angebot. Die monatlichen Mitgliedsbeiträge lagen im Mittel (Median) bei 3 Euro für Kinder, 4 Euro für Jugendliche und 8 Euro für Erwachsene (vgl. Breuer/Feiler (2019), S. 9, S. 16). Die dargestellten Zahlen sollen verdeutlichen, welche Bedeutung Sportvereine haben aber auch, wie stark sich ehrenamtlich geführte Sportvereine von kommerziellen Anbietern unterscheiden – wobei der Mitgliedsbeitrag natürlich nur eines von vielen (innerhalb des Buches an vielen Stellen näher thematisierten) Merkmalen hierfür darstellt.

      Ein weiteres Beispiel soll hingegen zeigen, wie hoch die Bandbreite an Erscheinungsformen selbst innerhalb der Kategorie Sportverein noch ist, und dass auch Vereine existieren, die kommerziellen Unternehmen wohl deutlich näher sind als dem »typischen«, ehrenamtlichen Breitensportverein. Sogar in der Multimillionen-Euro-Industrie des deutschen Profifußballs agieren noch eingetragene Vereine, mit dem FC Schalke 04 sogar einer (vgl. Schalke 04 (2020)), der es im jährlich erscheinenden Wirtschaftsbericht der Deloitte Sports Business Group »Football Money League« mit Einnahmen von 324,8 Millionen Euro in der Saison 2018/19 auf Platz 15 der europäischen Top-Clubs geschafft hat (vgl. Ajadi/Burton/Dwyer/Hammond/Ross (2020), S. 9).

      image Sportanbieter außerhalb der Sportbranche i. e. S. image

      Auch hier muss ergänzt werden, dass neben den dargestellten Sportvereinen weitere Non-Profit-Anbieter, z. B. caritative Vereine und Verbände, Sportangebote beispielsweise für Ältere unterbreiten, was die Heterogenität an Organisationen, die als Sportanbieter auftreten können, weiter steigert.

      image Sportberufe image

      Generell ist festzuhalten, dass Sportgüter und -dienstleistungen auch außerhalb von Sportorganisationen im engeren Sinne – also im Sinne der NACE-Codierung außerhalb von Sportvereinen, Sportanlagen, Fitnesszentren und »sonstigen« Sportorganisationen – angeboten bzw. genutzt werden. Weiterhin arbeiten auch Menschen in Sportberufen außerhalb dieser Sportorganisationen. Ein Hotel, das in einer großen Stadt angesiedelt und auf Tagungs- und Messegäste spezialisiert ist, aber einzelne Fitnesstrainer beschäftigt, ist in diesem Sinne kein Sportbetrieb. Die Fitnesstrainer üben aber dennoch einen sportbezogenen Job aus. Auch zu sportbezogenen Jobs gibt es vielfältige Definitionen, nur eine davon stellt die Definition nach der Internationalen Klassifikation der Berufe ISCO-08 dar (image Tab. 3).

      Darüber hinaus findet eine Vielzahl an sportlichen Aktivitäten gänzlich außerhalb von Organisationen statt. Dies wird als informeller Sport bezeichnet. Ein typisches Beispiel hierfür ist die selbst organisierte Laufgruppe mit Bekannten oder das eigenständige Radfahren. Einige dieser Sporttreibenden greifen noch nicht einmal auf Sportgüter im Sinne der oben genannten Definition (z. B. Laufschuhe) zurück.

      Die Definitionen, Typologien und Beispiele zeigen: Sport ist letztlich ein komplexes Phänomen, das sich vielfältig definieren aber auch strukturieren lässt.

      Das vorliegende Lehrbuch ist keine wissenschaftliche Studie, der eine exakte Definition des Sports zugrunde liegen muss. Im Gegenteil, die Vielfalt dessen, was als Sport verstanden wird, ist ein zentrales Merkmal für die hier dargestellten Inhalte.

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