Versicherungsmanagement. Группа авторов

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eine digitale Form sowie die daraus resultierenden Veränderungsprozesse. Weil Daten und Informationen für das Versicherungsgeschäft – wie zuvor beschrieben – von zentraler Bedeutung sind, haben digitale Technologien, welche die Speicherung, Verarbeitung und Übermittlung derselbigen betreffen, weitreichende Auswirkungen auf die Versicherungsbranche. Veränderungen, die durch die Einführung dieser Technologien hervorgerufen werden, betreffen zunächst die zunehmende Datenverfügbarkeit: Mittels Sensoren, Computer-, Informations- und Netzwerktechnik in Geräten und Alltagsgegenständen (Internet der Dinge (IoT)) werden z. B. Gesundheitsdaten (Wearables) oder Daten aus Smart Home-Produkten gesammelt; auch die Überwachung des Fahrverhaltens im Rahmen sog. Telematik-Tarife der Kraftfahrzeugversicherung ist möglich. Das alleinige Sammeln dieser Daten bringt den Versicherern jedoch noch keine Vorteile. Erst in Kombination mit ausgefeilten Datenanalysetechniken werden eine Reduktion der Informationsasymmetrien zwischen VN und VU, neue Produkte, eine immer genauere Einschätzung des einzelnen versicherten Risikos und präventive Maßnahmen zur Schadenvermeidung möglich. Weil für die zuvor genannten Zwecke sehr große Datenmengen ausgewertet werden müssen, fasst man die in diesem Kontext eingesetzten Datenanalysetechniken auch unter dem Begriff »Big Data« zusammen. Der Umfang der hier analysierten Daten wächst sehr schnell und kann zudem in unterschiedlichen Formaten vorliegen, sodass eine Analyse mit traditionellen Methoden meist nicht möglich ist.

      Weitere Auswirkungen, die aus der Digitalisierung für Versicherungsunternehmen resultieren, betreffen die Markttransparenz, das Verbraucherverhalten und die Wettbewerbsdynamik. Letztere wird auch durch das Aufkommen neuer, technologiegetriebener Unternehmen, die in den Markt für Versicherungs- und Finanzprodukte drängen, intensiviert. Die zuvor genannten Unternehmen werden auch als FinTechs oder spezieller als InsurTechs bezeichnet, wenn der Bezug zur Versicherungsbranche betont werden soll.

      Definition 2.A:

      FinTechs/InsurTechs sind Unternehmen der Finanzbranche/Versicherungsbranche, die neue Technologien nutzen, um innovative Produkte zu entwickeln und anzubieten und/oder Unternehmensprozesse mithilfe dieser Technologien neu zu gestalten, sodass ein Wettbewerbsvorteil gegenüber etablierten und traditionell agierenden Konkurrenten erzielt werden kann.

      Mit den Errungenschaften im Bereich der digitalen Technologien gehen aus betriebswirtschaftlicher Sicht vor allem Kostensenkungs- und Rationalisierungspotenziale einher. Auch in der Finanz- und Versicherungswirtschaft lassen sich immer mehr Tätigkeiten automatisieren, sodass Geschäftsprozesse beschleunigt, Personalkosten gesenkt und gleichzeitig die Qualität der betrieblichen Leistung verbessert werden kann. Sind Prozesse vollständig automatisiert, so spricht man in Versicherungsunternehmen von sog. Dunkelverarbeitung, weil die Arbeitsschritte weitestgehend ohne menschliche Beobachtung und Einflussnahme ablaufen. Zur Dunkelverarbeitung eignen sich hauptsächlich standardisierte Vorgänge, bspw. bei der Erstellung von Bescheiden oder der Datenkontrolle, die durch gleichartige oder ähnliche Tätigkeiten geprägt sind, welche in hoher Zahl zu verrichten sind.

      Die von verschiedenen Seiten antizipierte Disruption, d. h. Zerschlagung des bestehenden Geschäftsmodells der Versicherungswirtschaft, durch die neuen, digitalen Technologien ist bislang nicht erkennbar. Dennoch spüren die etablierten Versicherungsunternehmen den zunehmenden Wettbewerbsdruck durch die neuen Anbieter und erkennen den bestehenden Handlungsbedarf im Hinblick auf die Anpassung ihrer Fähigkeiten, technischen Ausstattung, Strukturen und Prozesse, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben zu können. Dazu wird insbesondere bei den großen Versicherungskonzernen gezielt in digitale Technologien investiert sowie bei der Ausbildung und Entwicklung der Mitarbeiter im Unternehmen und in den ausbildungsintegrierten Studiengängen an den Hochschulen auf den Erwerb der erforderlichen digitalen Kompetenzen geachtet. Ferner werden neue Technologien, wie bspw. die künstliche Intelligenz, in speziellen Einsatzgebieten (z. B. in der Schadenbearbeitung/-beurteilung) getestet oder bereits eingeführt.

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