Versicherungsmanagement. Группа авторов

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jedoch auch bei den etablierten Versicherungsunternehmen, die auf den technologischen Wandel und die neuen Wettbewerber reagieren müssen, immer stärker in den Vordergrund.

      Die zuvor beschriebene, spezifische Umwelt ist in eine generelle Umwelt eingebettet, in der eine große Anzahl von Faktoren wirkt, die zwar von allgemeiner Natur sind, jedoch bedeutsame Effekte auf das Versicherungsunternehmen haben können. Für die Versicherungswirtschaft sind bspw. insbesondere politische, rechtliche, ökonomische, (informations-)technologische, aber auch ökologische, kulturelle und demographische Faktoren relevant. Zudem sind die zuvor genannten Faktoren miteinander verknüpft, sodass sie neben dem Einfluss auf die Versicherungsbranche auch einen Einfluss aufeinander ausüben. Ferner sind die Faktoren in einem internationalen Kontext zu betrachten, da eine Vielzahl der Versicherungsunternehmen international tätig ist. Die Komplexität des Gesamtsystems ist somit als hoch einzustufen, sodass strategische Entscheidungen einer gründlichen Vorbereitung bedürfen, welche eine genaue Beobachtung und Analyse der relevanten Faktoren umfassen.

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      Abb. 11: Die spezifische Umwelt des Versicherungsunternehmens

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      Abb. 12: Die generelle Umwelt des Versicherungsunternehmens

      Die in Abbildung 12 dargestellten Faktoren der generellen Umwelt werden im Folgenden ausführlicher betrachtet.

      Ökonomische Faktoren

      Die ökonomischen Faktoren beziehen sich auf die gesamte Bandbreite des Wirtschaftsgeschehens auf nationaler und internationaler Ebene. Für Versicherungsunternehmen, die in Deutschland tätig sind, sind neben den nationalen Gegebenheiten insbesondere die wirtschaftsbezogenen Determinanten auf europäischer Ebene zu beachten. Das ökonomische Geschehen war in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten von einem relativ stabilen Wachstum geprägt (image Abb. 13), das durch zeitweilig auftretende Krisen unterbrochen wurde. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase zu Beginn des Jahrtausends prägte insbesondere die Weltfinanzkrise ab dem Jahr 2007 die makroökonomischen Rahmenbedingungen. Die Coronakrise im Jahr 2020 führte zu einem weiteren erheblichen Einbruch der Wirtschaftsleistung.

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      Die gesamtwirtschaftliche Lage hat vielfältige Auswirkungen auf die Versicherungsbranche. Abhängig davon, ob sich die Volkswirtschaft in einem Aufschwung, Boom, Abschwung oder einer Depression befindet, ändern sich die Beschäftigung und das verfügbare Einkommen der Versicherungskunden. In Abschwungphasen und Depressionen wird die Nachfrage nach Versicherungsprodukten daher tendenziell abnehmen. Kunden werden in solchen Phasen i. d. R. weniger neue Versicherungsverträge abschließen und bestehende Verträge möglicherweise häufiger kündigen als in Aufschwung- und Hochkonjunkturphasen. Typischerweise sind in Krisenzeiten auch deutliche Kursverluste an den Aktienmärkten zu beobachten und Zentralbanken senken die Zinsen, sodass sich Auswirkungen auf die Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen ergeben. Insbesondere im Zuge der zuvor genannten Weltfinanzkrise senkte die Europäische Zentralbank die Leitzinssätze ab dem Jahr 2008 deutlich und führte ein Anleihekaufprogramm ein, welches zu einem Anstieg der Preise und einer Senkung der Zinsen am Rentenmarkt führte, an dem die deutschen Versicherungsunternehmen mit hohen Volumina investiert haben (image Kap. 7).

      Leitzinsänderungen und Anleihekaufprogramme beeinflussen zudem die Geldmenge in einer Volkswirtschaft. Wenn eine wachsende Geldmenge auf ein konstantes oder gar sinkendes Angebot von Waren, Dienstleistungen und Investitionsobjekten trifft, werden deren Preise in einer Volkswirtschaft tendenziell steigen. In einem Umfeld mit niedrigen Nominalzinsen führt zunehmende Inflation somit zu Realwertverlusten des größten Teils des Kapitalstocks der Versicherungsunternehmen, der in Rentenpapieren angelegt ist. Zudem steigen die zu erwartenden nominalen Schadenaufwendungen, bspw. weil im Zuge der Inflation mit höheren Reparaturkosten zu rechnen ist. Im internationalen Kontext besteht zudem ein Zusammenhang zwischen den Zinsniveaus in einzelnen Währungsräumen und den zugehörigen Wechselkursen. Bei international tätigen Versicherungsunternehmen können auch aus den Änderungen der Wechselkurse Effekte auf deren Versicherungsgeschäft und Kapitalanlagen resultieren.

      (Informations-)technologische Faktoren

      Die im Hinblick auf die Versicherungswirtschaft relevanten, technischen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte waren insbesondere

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