Nirgends scheint der Mond so hell wie über Berlin. Группа авторов

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warum Lessings Freund Moses Mendelssohn ein so treffliches Vorbild für Nathan den Weisen abgegeben hat. An der Geschichte der Familie Mendelssohn würde illustriert, warum Juden konvertierten, um gesellschaftliche Anerkennung zu erfahren. Und dass Moses Mendelssohns Enkelsohn Felix Mendelssohn Bartholdy und seine kongeniale Schwester, die geliebte Fanny, uns nicht nur um unsterbliche Lieder, Sonaten und Sinfonien bereichert, sondern auch Johann Sebastian Bach für uns wiederentdeckt haben. Womöglich würde ohne diese Bach-Renaissance der Jubel des Weihnachtsoratoriums gar nicht unsere Kirchen erfüllen: Jauchzet, frohlocket …

      Doch weil wir nicht normal sind, provozieren wir Herausgeber unsere Leser mit Thesen, die eigentlich Selbstverständlichkeiten sind.

      1 Vgl. BERND MARTIN; ERNST SCHULIN (Hrsg.): Die Juden als Minderheiten in der Geschichte. München [Deutscher Taschenbuch Verlag] 1983; PETER SCHÄFER: Kurze Geschichte des Antisemitismus. München [Beck] 2020; WERNER BERGMANN: Geschichte des Antisemitismus. 6. überarb. Aufl. München [Beck] 2020.

      2 Vgl. https://germansandjews.wfilm.de [30. Juni 2020].

      3 DEBORAH FELDMAN: Unorthodox: The Scandalous Rejection of My Hasidic Roots. New York [Simon & Schuster] 2012. Deutsch: Unorthodox. Eine autobiographische Erzählung. München [Beck] 2019.

      4 KIRSTEN GRIESHABER: Willkommen im Café Zahav. Meine israelische Mischpoke und ich. Köln [Bastei Lübbe] 2019; Kritik und Entsetzen nach Angriff auf jüdisches Restaurant. In: Der Tagesspiegel vom 9. September 2018; Ermittlungen nach Angriff auf jüdisches Restaurant eingestellt. In: Jüdische Allgemeine vom 14. Dezember 2020.

      5 SOPHIA MOTT: Dem Paradies so fern. Martha Liebermann. Berlin [Ebersbach & Simon] 2019.

      6 Vgl. URSULA HOMANN: Juden in Goethes Werken. http://www.ursulahomann.de/GoetheUndDasJudentum/kap006.html [30. Juni 2020].

      7 Vgl. MICHAEL BERGER: Eisernes Kreuz und Davidstern. Die Geschichte jüdischer Soldaten in deutschen Armeen. Berlin [trafo] 2006.

      8 HORAZ: Carmina 3,2,13.

      9 AVI PRIMOR: Süß und ehrenvoll. Köln [Quadriga] 2013.

      10 LION FEUCHTWANGER: Die Geschwister Oppermann. München [Langen Müller] 1960.

      11 ROMAN FRISTER: Ascher Levys Sehnsucht nach Deutschland. Berlin [Siedler] 1999.

      12 GABRIELE TERGIT: Effringers. Hamburg [Hammerich & Lesser] 1951. Neuausgabe München [Beck] 2020.

      13 JULIANE SUCKER: »Sehnsucht nach dem Kurfürstendamm«. Gabriele Tergit – Literatur und Journalismus in der Weimarer Republik und im Exil. Würzburg [Königshausen & Neumann] 2015.

      14 SILVIA TENNENBAUM: Yesterday’s streets. New York [Random House] 1981. Deutsch: Straßen von gestern. Hamburg [Knaus] 1983. Neuausgabe München [Beck] 2013.

      15 ERICH PFEIFFER-BELLI: Junge Jahre im alten Frankfurt und eines langen Lebens Reise. Wiesbaden [Limes] 1986.

      16 MAXIM LEO: Wo wir zuhause sind. Die Geschichte einer verschwundenen Familie. Köln [Kiepenheuer & Witsch] 2019.

      17 Vgl. auch STEFANIE SCHÜLER-SPRINGORUM: Ein politisch aufgeheiztes Feld. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. März 2020, S. 11.

      18 Der Begriff ›Antisemitismus‹ ist erst im 19. Jahrhundert geprägt worden, um die rassistische Theorie vom ›ewigen Kampf‹ zwischen der ›arischen‹ und ›semitischen Rasse‹ zu festigen. Vgl. PETER SCHÄFER: Kurze Geschichte des Antisemitismus. München [Beck] 2020. Vgl. auch WOLFGANG BENZ: Was ist Antisemitismus? München [Beck] 2004. MONIKA SCHWARZ-FRIESEL: Judenhass im Internet. Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl. Berlin [Hentrich & Hentrich] 2019, S. 31-32.

      19 ARNO SURMINSKI: Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland. Stuttgart [Gebühr] 1974. ARNO SURMINSKI: Kudenow oder An fremden Wassern weinen. Hamburg [Hoffmann & Campe] 1978.

      20 THILO SARRAZIN: Deutschland schafft sich ab. Stuttgart [Deutsche Verlagsanstalt] 2010.

      21 Vgl. BERTELSMANN-STIFTUNG (Hrsg.): Der Kitt der Gesellschaft. Perspektiven auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Gütersloh 2016.

      22 Vgl. EDWARD VAN VOOLEN: 50 jüdische Künstler, die man kennen sollte. München [Prestel] 2011.

      23 WIBKE BRUHNS: Meines Vaters Land. Geschichte einer deutschen Familie. Berlin [Econ] 2004.

      24 MAXIM LEO: Haltet euer Herz bereit. Eine ostdeutsche Familiengeschichte. München [Heyne] 2019. MAXIM LEO: Wo wir zuhause sind. Die Geschichte meiner verschwundenen Familie. Köln [Kiepenheuer & Witsch] 2019

      25 GRIESHABER 2019.

      26 JUDITH KERR: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Ravensburg [Ravensburger] 1973, Neuausgabe 2008. Zur Rosa-Kaninchen Trilogie gehören außerdem: JUDITH KERR: Warten bis der Frieden kommt. Ravensburg [Ravensburger] 2004 und JUDITH KERR: Eine Art Familientreffen. Ravensburg [Ravensburger] 2004.

      27 TAHAR BEN JELLOUN: Papa, was ist ein Fremder? Reinbek b. Hamburg [Rowohlt] 2018.

      28 ALEXANDRA SENFFT: Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte. Berlin [List] 2009. ALEXANDRA SENFFT (Hrsg.): Der lange Schatten der Täter. Nachkommen stellen sich ihrer NS-Familiengeschichte. München [Piper] 2016.

I. ANTISEMITISMUS IN DEUTSCHLAND

      HEINRICH AUGUST WINKLER

      Die deutsche Gesellschaft der Weimarer Republik und der Antisemitismus1

      Die Abhandlung über den Antisemitismus in der Weimarer Republik war Heinrich August Winklers Beitrag zu einer Ringvorlesung im Wintersemester 1980/81 an der Universität Freiburg. Sie begann mit der Feststellung, die Erforschung dieses Themas stecke noch in den Anfängen. Das gilt heute, 40 Jahre später, nicht mehr. Trotzdem ist Winklers Studie, die Bernd Martin und Ernst Schulin 1981 in ihrem Sammelband »Die Juden als Minderheit in der Geschichte« veröffentlichten, alles andere als überholt. Das gilt sowohl für seine Erkenntnisse als auch für seine Vorgehensweise.

       Winklers Arbeit verschafft einen Überblick über die politischen Verhältnisse in der Weimarer Republik. Dagegen konzentrieren sich andere Arbeiten auf Teilaspekte. Dafür seien einige Beispiele genannt:

      Michael Brenners Studie Jüdische Kultur in der Weimarer Republik2 aus dem Jahr 2000 ist eine faszinierende Einführung in die deutsch-jüdische Literatur, Wissenschaft und Kultur. Außerdem schildert sie die Veränderung des jüdischen Gemeindelebens und stellt dabei Menschen vor, die auf dem Wege sind, ihre Identität zu finden. Aber Brenner befasst sich nicht mit Politik und Wirtschaft in der Weimarer Zeit.

      Cornelia Hechts Dissertation Deutsche Juden und Antisemitismus in der Weimarer Republik, erschienen 2003,3 erinnert im Titel an Winklers Arbeit. Hecht weist nach, dass es schon in der ersten Hälfte der 1920er-Jahre zu Ausschreitungen gegen die Juden kam. Das musste die Juden verunsichern, zumal

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