Codename: Ghost. Sawyer Bennett

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Codename: Ghost - Sawyer Bennett страница 7

Codename: Ghost - Sawyer Bennett Jameson Force Security Group

Скачать книгу

weiß, dass es schwer ist, sich dem Scheiß zu stellen“, sagt Kynan, nachdem er meine Hand losgelassen hat. Er geht zur Tür und ich folge ihm. „Aber glaube mir, du musst das verdauen, und die gesündeste Weise ist, mit einem Profi darüber zu reden.“

      „Verstanden.“

      „Also dann, bis morgen beim Debriefing“, sagt er und klopft mir auf die Schulter. „Ich bin wirklich froh, dass du wieder bei uns bist, Malik. Du bist ein wichtiges Mitglied unseres Teams.“

      Nachdem Kynan gegangen ist und ich die Tür hinter ihm verschlossen habe, lehne ich mich dagegen und denke an Corinne Ellery. Sie ist ein kluges Köpfchen. Eine exzellente Ärztin. Wie viel ich ihr wohl vormachen kann? Mit anderen Worten, wie wenig kann ich sagen, dass sie mich trotzdem wieder gesundschreibt?

      Kapitel 4

      Anna

      Es klopft an meiner Tür. Mit einem schnellen Blick auf Averys Stubenwagen, den ich in die Küche geschoben habe, gehe ich durchs Wohnzimmer, um zu öffnen.

      Wie erwartet steht Cage mit einem Sechserpack Bier in einer Hand und einem Teddybären in der anderen vor der Tür. Kurz lächelt er mich an, und sein Blick geht an mir vorbei in die Küche, wo er den Stubenwagen sieht.

      „Da ist ja mein Mädchen“, schnurrt er mit funkelnden Augen. Er drückt mir das Bier in die Hand und steuert direkt auf Avery zu.

      Die meisten Frauen wären beleidigt, wenn ein Mann zum Essen kommt und sie dann wegen eines niedlichen Babys ignoriert. Doch so ist es nicht zwischen Cage und mir. Wir sind nur Freunde, und das wird auch immer so bleiben.

      Allerdings gute Freunde. Wir sind uns unglaublich nah gekommen, und ich weiß nicht wirklich, warum. Er hat seine Kumpels, vor allem die Jungs bei Jameson, und seinen besten Freund Bodie, der in der Jameson-Filiale in Vegas arbeitet. Ich habe meine Freundinnen und meine beste Freundin Delaney aus der Highschool, die immer noch in Pittsburgh lebt. Wir treffen uns ein paarmal im Monat auf einen Drink, und sie war mir eine enorme Unterstützung, als Jimmy gestorben war. Ich habe Bettruhe halten müssen, weil der Stress mir Krämpfe und Blutungen verursacht hatte. Dank Mom und Delaney habe ich während der ganzen Trauerzeit und Schwangerschaft konstante Hilfe gehabt.

      Also ja, wir haben unsere eigenen Freundeskreise, aber wir haben auch einander.

      Vielleicht fühlt er sich mit mir verbunden, weil ich in der Army war. Cage war in der Navy. Schon immer habe ich gute Beziehungen zu Männern aufbauen können, wohl weil ich keine allzu mädchenhafte Frau bin. Zwar kann ich mich gut zurechtmachen, aber ich fühle mich genauso wohl in Jeans und Flanellhemd bei einem Bier. Auch kann ich mit Waffen umgehen, was irgendwie ein Vorteil für eine Freundschaft mit dem männlichen Geschlecht zu sein scheint.

      Wer weiß das schon, aber in den vergangenen fünf Monaten waren Cage und ich oft zusammen und sind uns nähergekommen. Außerdem ist Cage total begeistert von Avery. Er wird einmal ein gutes Vorbild für ihr Männerbild in ihrem Leben sein.

      Wir versuchen, einmal pro Woche zusammen zu essen. Normalerweise gehen wir irgendwo in ein Restaurant, bevor ich Avery von Mom abhole, aber da mein Geschirrspüler undicht ist, habe ich Cage gebeten, ihn sich anzusehen, und ihm dafür ein Abendessen bei mir angeboten. Ich kann gut kochen, also ist es ein fairer Tausch.

      „Was immer du gekocht hast, es riecht fantastisch“, sagt Cage über die Schulter hinweg. Er beugt sich über den Stubenwagen. Ohne zu zögern, hebt er Avery heraus, schnüffelt an ihrem Kopf und inhaliert ihren Babyduft. „Verdammt, sie riecht auch fantastisch. Warum riechen Babys nur immer so gut?“

      Lachend gehe ich zum Ofen und werfe einen Blick auf die Enchiladas. Sie brauchen noch ungefähr zehn Minuten. Ich nehme zwei Bier aus dem Sechserpack und stelle die restlichen in den Kühlschrank.

      Ich öffne das Bier. „Sie ist frisch gebadet, natürlich riecht sie gut. Wieso bist du eigentlich nie da, wenn ich ihr die Windel wechsele? Dann wüsstest du, dass Babys nicht immer gut riechen.“

      Cage blickt Avery an, die in seinen Arm geschmiegt ist. Mit ihren großen blauen Augen sieht sie ihn an. Er grinst. „Deine Mom erfindet Sachen, oder? Ich wette, deine Kacka riecht nach Lollipops und Regenbögen, nicht wahr?“

      Ich verdrehe die Augen und reiche ihm ein Bier. „Oh mein Gott. Erzähle ihr nicht so einen Mist.“

      „Weil sie mich auch so gut versteht“, antwortet er scherzhaft.

      „Nein, aber du wirst dir angewöhnen, ihr Blödsinn zu erzählen, und ich muss dann ein Vermögen für eine Therapie ausgeben, um den ganzen Scheiß aus ihr rauszubekommen.“

      Cage schnaubt und geht an den Küchentisch, an den nur zwei Personen passen. Dieses kleine Apartment ist nichts Besonderes, aber momentan alles, was ich brauche. Es hat nur ein Schlafzimmer, das ich zu Averys Kinderzimmer erkoren habe. Ich schlafe auf der ausziehbaren Couch im Wohnzimmer. Mom versteht nicht, warum ich unbedingt mein eigenes Apartment brauche, doch ich konnte einfach nicht wieder nach Hause ziehen. Das erschien mir als ein großer Rückschritt auf meinem Weg in die Eigenständigkeit. Aber ich konnte nicht mehr in dem Haus bleiben, das ich mit Jimmy gemietet hatte, als wir hergezogen sind und er den Job bei Jameson angenommen hat. Das Leben, das ich mit ihm geführt habe, war einfach anders als mein jetziges, und alles in dem kleinen Haus erinnerte mich qualvoll daran, dass ich diesen Traum nun nie mehr leben werde.

      Cage stellt sein Bier auf den Tisch und ignoriert es, weil er von Avery total eingenommen ist. Ich lehne mich an die Arbeitsplatte und betrachte die beiden einen seligen Moment lang. Ich liebe es, wenn sich jemand mit meiner Tochter beschäftigt. Dann fühle ich mich normaler, denn das tue ich ebenfalls ständig. Aber ehrlich, sie ist einfach das niedlichste Baby überhaupt.

      Ich zucke zusammen, als die Uhr am Ofen piepst, stelle mein Bier ab und sehe nach den Enchiladas. Der Käse ist leicht gebräunt und blubbert, was genau richtig ist. Ich nehme sie heraus, stelle sie auf den Herd, drehe die Hitze ab und lasse das Essen etwas ruhen.

      Ich greife nach meinem Bier und erwähne nebenbei: „Heute habe ich Malik gesehen.“

      Er nimmt den Blick nicht von Avery. „Ja, ich habe gehört, dass er wieder da ist, ihn aber noch nicht gesehen.“

      „Er wohnt in einem der Apartments.“

      „Sicher hatte er heute sein Debriefing.“ Cage lächelt Avery an. „Aber ich bezweifle, dass Kynan ihn direkt wieder einsetzt. Nicht nach allem, was der Mann durchgemacht hat.“

      Ich kenne die Details, weil ich Cage gnadenlos ausgequetscht habe. Über das unzumutbare Loch, in das Malik geworfen worden ist, die frostigen Temperaturen, das Halb-Verhungertsein und die Einsamkeit. Mir dreht sich fast der Magen um, wenn ich daran denke.

      „Hast du die Männer getötet, die Malik entführt haben?“ Nach diesem Detail habe ich ihn noch nicht gefragt.

      Damit erlange ich Cages Aufmerksamkeit. Er sieht mich an, zögert jedoch nicht mit der Antwort. Er weiß, dass ich mit solchen Informationen umgehen kann. Schließlich habe ich Kynan gebeten, mir auch zu erzählen, wie Jimmy gestorben war, und er sagte mir, so viel er konnte, ohne die Geheimhaltungsstufe zu verletzen.

      „Ich habe keine Ahnung, wer ihn entführt hat, aber ja, wir haben die Kerle umgebracht, die ihn bewacht haben. Alle haben wir nicht erwischt, weil

Скачать книгу