Codename: Ghost. Sawyer Bennett

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Codename: Ghost - Sawyer Bennett Jameson Force Security Group

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an, die in Cages Armen liegt. Es fühlt sich ein bisschen wie Rache für Jimmy an, dass zumindest einige, die für seinen Tod verantwortlich sind, nun ebenfalls tot sind. Und auch um Maliks willen, da die Kerle es verdient haben, weil sie ihn so behandelt haben.

      „Meinst du, Malik ist okay?“, frage ich.

      Er sieht mich eine Weile an, bevor sein Blick wieder auf Avery fällt und er sie sanft hin und her wiegt. „Ich glaube, er ist ein Typ, der damit umgehen kann. Immerhin hat er Special-Forces-Erfahrungen. Er wurde für solche Sachen trainiert. Allerdings müssen wir natürlich alle schwer daran arbeiten, über so etwas wegzukommen.“

      Ich senke das Kinn und mein Magen krampft sich zusammen bei dieser Andeutung. „Musstest du auch schon mal über so etwas wegkommen?“

      „Ja“, antwortet er, was mir noch mehr im Magen wehtut. Er blickt zwischen Avery und mir hin und her. „Vor fast zwei Jahren war ich mit Bodie auf einer Mission. Ich wurde angeschossen …“

      „Was?“, rufe ich dazwischen.

      Cage fordert mich mit seinem Blick auf, den Mund zu halten. Er nickt zu Avery, die in seinen Armen döst. Mit leiser Stimme und keinem Zögern, es mir zu erzählen, fährt er fort. „Wir wurden beide geschnappt. Glücklicherweise versorgten unsere Entführer unsere Wunden ziemlich gut. Die Regierung hat schnell ein Team aus CIA- und SEAL-Agenten zusammengestellt und wir wurden nach weniger als vierundzwanzig Stunden gerettet. Das war also nichts im Vergleich zu Maliks Geschichte.“

      „Spiel das nicht herunter …“

      „Tue ich nicht“, versichert er und sieht mich wieder an. Er steht auf, geht zum Stubenwagen und legt die schlafende Avery hinein. Dann kommt er zu mir und legt seine Hände auf meine Schultern. „Aber für so etwas werden wir trainiert. Wir alle wissen, was passieren kann und welchen Preis wir vielleicht zahlen müssen. Und jeder, den Kynan ins Team nimmt, hat etwas in sich, was ihm hilft, darüber hinwegzukommen. Vielleicht ist es die Akzeptanz, dass das Schicksal ein Arschloch sein kann. Wir können es nicht kontrollieren. Oder vielleicht haben wir etwas, was normale Leute nicht haben. Ich kann es nicht beschreiben. Im Endeffekt aber glaube ich, dass Malik damit fertig werden wird.“

      Mir ist nicht bewusst gewesen, wie besorgt ich um Malik bin, bis ich Cages beruhigende Worte höre. Erleichtert atme ich tief aus und frage mich, ob Jimmy auch dieses Etwas in sich hatte. Die wahre Akzeptanz, dass der Tod nun mal kommt, wenn er kommt, oder einfach eine innere Stärke, die man nicht erklären kann.

      Daran würde ich gern glauben. Er war so stark und zuversichtlich. Glaubte voll an seinen Beruf. Er war durch und durch ein Beschützer, nicht nur von mir und seinem ungeborenen Kind, sondern des Friedens generell. Er hat nicht eine Sekunde gezögert, diesen Auftrag anzunehmen. Auch wenn er mir versprach, auf sich aufzupassen, musste ihm klar gewesen sein, dass er einer von denen sein könnte, die nicht mehr zurückkommen.

      Ich schüttele den Kopf, um mich aus diesen Gedanken zu holen, und lächele Cage zittrig an. „Wie wäre es, wenn wir jetzt essen und uns über etwas Schöneres unterhalten?“

      Lachend nimmt er sein Bier und stößt damit an meins. „Darauf stoßen wir an.“

      Unter meinen Anweisungen legt Cage die Teller, Servietten und Bestecke auf den Tisch. Nachdem ich die weichen Enchiladas aufgetan habe, setzen wir uns, und die schlafende Avery liegt in ihrem Stubenwagen neben uns.

      „Ich habe Neuigkeiten zu berichten“, sagt Cage und gabelt sein Essen auf.

      Das Zögern in seiner Stimme zeigt an, dass es ihm schwerfällt.

      „Ach ja?“ Ich halte mit meiner Gabel inne und konzentriere mich ganz auf ihn.

      Er grinst leicht, was mit seiner Unsicherheit konkurriert. Das macht mich erst recht neugierig.

      „Worum geht es?“ Ich zerteile meine Enchilada in zwei Stücke.

      „Ich treffe mich mit jemandem.“

      Mein köstliches, käsiges Essen ist vergessen und ich sehe ihn an. „Du triffst dich mit jemandem?“, wiederhole ich dümmlich, denn das ist einfach noch nie da gewesen. Es scheint gegen Cages Ethik zu verstoßen. Er ist ein Playboy, ein bekannter bunter Hund. Er hasst die Vorstellung von Monogamie und glaubt, wahre Liebe ist etwas für Spießer.

      Leicht verlegen sieht er mich an. „Es ist noch frisch, aber wir sind schon ein paarmal miteinander ausgegangen …“

      „Ein paarmal?“, entkommt es mir erstaunt. Cage ist ein strikter Einmal-und-fertig-Typ. Er gibt sogar damit an, nie mit derselben Frau zweimal ausgegangen zu sein.

      „Fünfmal“, stellt er klar. „Wir sind schon fünfmal ausgegangen. Ich habe sogar schon ihren Bruder kennengelernt.“

      Ich lehne mich auf dem Stuhl zurück und sehe meinen Freund an, als wäre ihm ein Geweih gewachsen.

      „Was denn?“, fragt er mich leicht ärgerlich. „Dass ich mich mit jemandem regelmäßig treffe, ist doch nicht außerhalb der Realität.“

      „Doch, wenn du dich so vehement gegen Monogamie und Beziehungen wehrst.“

      „Was soll ich sagen?“ Er isst ein Stück Enchilada, kaut und schluckt. „Sie ist anders.“

      „Wie heißt sie?“ Ich kann das Misstrauen nicht aus meiner Stimme verbannen, denn ich glaube immer noch, dass er mich nur veräppelt.

      „Jaime“, antwortet er mit verzücktem Gesicht.

      Heilige Scheiße, er ist total verschossen.

      An dieser Stelle würde ihn jeder gute Freund damit aufziehen, aber ich möchte ihn nicht verschrecken. Ich will mehr darüber wissen. „Erzähl mir von ihr.“

      Er grinst albern und schiebt sich noch einen Bissen in den Mund. Mit einem Schluck Bier spült er ihn hinunter. „Sie ist toll. Du würdest sie mögen. Sie ist total geerdet und gar nicht anspruchsvoll. Auch wenn sie jedes Recht dazu hätte, denn sie ist einfach großartig.“

      Ich lausche Cage, wie er poetisch über die Frau dahinschmilzt. Während wir essen und Bier trinken, höre ich alles über Jaime, die auf jeden Fall mehr von Cage ergattert hat als nur seine Aufmerksamkeit. Ich frage mich, ob er ernsthaft verliebt ist. Hoffentlich. Ich erinnere mich an das Gefühl für Jimmy. Cages verträumten Ausdruck zu sehen und den Respekt, den er für Jaime hat, lässt mich wieder an das Wunder der Liebe glauben.

      „Sie klingt echt toll“, sage ich, als ihm langsam das Lob über sie ausgeht.

      „Das ist sie“, sagt er niedergeschlagen. „Aber es gibt ein Problem.“

      „Was denn?“

      „Als wir uns das erste Mal getroffen haben, habe ich ihr erzählt, dass ich ein Gebrauchtwagenverkäufer bin. Und jetzt denkt sie, das wäre mein Beruf.“

      Ungläubig öffne ich den Mund. „Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Warum zum Geier hast du das gemacht?“

      Cage zuckt mit den Schultern und sein Gesicht wird rosa. „Weil … weil ich immer die Erwartungen der Frauen niedrig halten will,

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