Codename: Ghost. Sawyer Bennett

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Codename: Ghost - Sawyer Bennett Jameson Force Security Group

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sie sich nicht zu sehr für mich begeistert. Dann kann ich später leichter wieder gehen, ohne dass sie der geilen Vorstellung des großen bösen Sicherheitsexperten nachtrauert.“

      Ich starre ihn an. „Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe.“

      „Hey!“ Er tut beleidigt. „Das hat immer super funktioniert. Außer jetzt. Ich mag Jaime wirklich. Ich will sie weiter treffen, aber ich habe Angst, dass sie mich abserviert, wenn sie erfährt, dass ich sie die ganze Zeit belogen habe.“

      „Aber du musst ihr die Wahrheit sagen.“ Ich deute mit dem Finger auf ihn. „Wenn sie dich wirklich auch mag, dann wird sie dir verzeihen.“

      „Ich weiß nicht so recht“, antwortet er skeptisch. „Außerdem wird das Ganze eh nicht lange halten, oder? Ich bleibe ja nie dauerhaft.“

      „Außer, dass du mir die ganze Zeit vorgeschwärmt hast, wie sehr du sie magst“, gebe ich zu bedenken.

      „Fuck“, murmelt er und steht auf. „Ich brauche noch ein Bier. Vielleicht kannst du mich dann überzeugen, das Richtige zu tun.“

      Kapitel 5

      Malik

      Nachdem ich aus meinem Apartment gegangen bin, schließe ich es ab und stecke den Schlüssel ein. In der Gemeinschaftsküche treffe ich niemanden, aber es riecht nach frischem Kaffee. Doch den ignoriere ich, denn nach der Morgendusche hatte ich bereits meine eigene Tasse für den Tag.

      Soweit ich weiß, wohnen hier zurzeit sonst nur noch Cage und Merritt, die ich beide noch nicht gesehen habe, seit ich wieder da bin. Ich war die meiste Zeit in meinem Apartment, weil ich nichts Besseres zu tun hatte.

      Die Jameson-Apartments liegen im vierten und obersten Stock eines renovierten Lagerhauses im Hill District von Pittsburgh. Von außen ist das Gebäude heruntergekommen und voller Graffiti. Von innen ist es eine ganz andere Nummer.

      Neben den Apartments, der Küche und dem Unterhaltungsbereich gibt es im vierten Stock auch ein erstklassiges Fitnessstudio und einen Dachgarten.

      Man kann das Haus auf zwei Wegen verlassen. Mit dem originalen Lastenaufzug mit der schmiedeeisernen Tür, der eine halbe Ewigkeit nach unten rumpelt, oder über die schwebende Treppe. Sie ist aus aufgearbeitetem Holz, hat ein Eisengeländer und hängt an Stahlseilen, sodass sie wie frei schwebend aussieht.

      Ich nehme die Treppe, gehe in den zweiten Stock, wo sich alle Büros und administrativen Leute befinden. Auch hier hat Kynan bei der Ausstattung nicht gespart. Die Wände bestehen aus den Original-Backsteinen wie von außen, sind jedoch sandgestrahlt worden, bis sie ihre ursprüngliche Schönheit wiederhatten. Auf dem Boden liegt Parkett mit Teppichen in einzelnen Bereichen, und an der Decke verlaufen die eisernen Träger und geben dem Ganzen den Industrie-Look. An einem Ende des zweiten Stocks gibt es lederne Sessel mit Alutischen, wo Mitarbeiter arbeiten oder spontane Meetings abgehalten werden können.

      Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich Büros hinter Glasscheiben und davor stylishe Schreibtische aus Stahl und Holz. Das Großraumbüro wird nicht durch Stellwände unterteilt, was zu einer gemeinschaftlicheren Atmosphäre beiträgt.

      Ich trete von der Treppe und biege scharf rechts ab Richtung eines Büros hinter einer Glasscheibe, auf deren Türschild steht: Dr. Corinne Ellery.

      Sie ist eine nette Frau und auf jeden Fall eine Augenweide. Ich schätze, dass sie in den Dreißigern ist. Sie hat dichtes braunes Haar und trägt es meist als Knoten am Hinterkopf. Sie hat eine Brille, die sie klug aussehen lässt, aber da sie einen Doktortitel hat, wird sie es wahrscheinlich wirklich sein.

      Gestern habe ich mich mit ihr und Kynan beim Debriefing getroffen. Dieses fand im großen Konferenzraum im zweiten Stock statt, das Kynan mit digitalen Karten auf einem großen Bildschirm unterstützt hat, damit wir die Mission nachvollziehen konnten.

      Ich hielt keine Details zurück, nicht mal die schmerzlichen an den Stellen, wo ich glaube, versagt zu haben. Da Kynan noch andere Quellen hat, bin ich sicher, dass ich ihm nichts Neues sagen konnte über die Falle, in die wir geraten waren, und wie wir mit all dem umgegangen sind.

      Jameson war zusammen mit einem internationalen Rettungsteam beauftragt worden, in Syrien Helfer aus der Geiselnahme zu befreien. Ein normaler Bürger wäre überrascht, wie oft Regierungen – auch die unsrige – private Sicherheitsfirmen anheuern, um bei Einsätzen zu helfen. Jameson ging mit einem Fünferteam rein. Jimmy Tate, Sal Mezzina, Merritt Gables, Tank Richardson und ich. Wir haben mit den Special-Forces-Teams in England und Australien gearbeitet, denn die Geiseln kamen aus diesen Ländern. Auch wenn keine Amerikaner dabei waren, spielte es keine Rolle, ob Jameson den Auftrag annehmen würde. Wenn die Bezahlung gut ist und die Risiken überschaubar sind, helfen wir Menschen auf der ganzen Welt.

      Das Debriefing hat eine Stunde gedauert. Dr. Ellery hörte schweigend zu, während Kynan den Bericht durchging und mich mit Fragen bombardierte. Ich musste ihm ein paar Sachverhalte anhand der syrischen Karten erklären. Er führte mich durch jeden Schritt vom Basiscamp bis zur Entführung.

      Natürlich fiel es mir nicht leicht, über den Moment zu reden, als Jimmy und Sal getroffen wurden, doch sicher war es auch für Kynan schwer, das Ganze noch einmal hören zu müssen.

      Danach sprachen wir über meine Gefangenschaft. Obwohl das sicherlich der Teil war, der besonders Dr. Ellery interessierte, hörte sie nur gelassen zu, ohne sich Notizen zu machen. Kynan löcherte mich hartnäckig über alle Details.

      „Wohin haben sie dich gebracht?“

      „Ich weiß nicht, ich hatte die ganze Zeit einen Sack über dem Kopf, aber die Fahrt hat ungefähr zwei Stunden gedauert.“

      „War es eine Stadt oder irgendwo außerhalb?“

      „Ein kleines Dorf, glaube ich, anhand der Tiergeräusche, und es herrschte kaum Verkehr. Ich konnte nie aus dem fensterlosen Raum schauen, in dem sie mich untergebracht haben.“

      „Wie sah es da drin aus?“

      „Holzboden, gerissene Wände, ein Tisch mit zwei Stühlen in der Mitte. Ein Tisch an einer Wand mit einer Wasserkanne. Sie tranken davon, boten mir aber nichts an.“

      Und so ging es weiter, bis Kynan ans Eingemachte kam.

      „Wie haben sie dich gefoltert und wie oft?“, fragte er, ohne den Tonfall zu verändern. Es ging ihm nur um die Informationen, aus denen er etwas zu erfahren hoffte.

      „Mehrmals am Tag, ungefähr neun Tage lang, soweit ich jetzt noch sagen kann. Schlafentzug die ganze Zeit, Hungern, laute Musik, Elektroschocks und Prügel.“

      Kurz und bündig und emotionslos ratterte ich es herunter. Ich hatte trainiert, Folter durchzustehen. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Irgendwann gab jeder auf. Und das war auch keine Schande. Wichtig war, es ihnen nicht zu leicht zu machen, ihnen die am wenigsten schädigenden Infos zu geben oder bei dem Versuch zu sterben, und währenddessen über den Feind herauszufinden, was man nur konnte. Darin war ich erfolgreich gewesen, hauptsächlich, weil ich nicht viel wusste, was ich hätte verraten können. Glücklicherweise glaubten sie mir und hörten auf, mich zu foltern, schafften mich durch die Wüste in ein Loch, bis ich ihnen irgendwann auf andere Weise nützlich werden könnte.

      Dann fragte

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