Der Televisionär. Группа авторов
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101 Mann im Schatten (A 1961, R: Arthur Maria Rabenalt).
102 W. Menge: Berlin, 20. Februar 2009. Vgl. auch: »In Wien bin ich dann durch Qualtinger nirgendwo hingekommen, ich musste immer in die Kneipen gehen nachts. Der fing ja an, Kneipen zu besuchen, wenn die Stühle auf den Tisch gestellt wurden.«
103 Ebd.
104 Achtung! Feind hört mit (D 1940, R: Arthur Maria Rabenalt).
105 Polizeirevier Davidswache (D 1964, R: Jürgen Roland).
106 W. Menge: Berlin, 20. Februar 2009.
107 N. N.: »Neu in Deutschland: Polizeirevier Davidswache«, in: Der Spiegel, 23. September 1964, S. 134, http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46175619.html
108 Vgl. unten S. 110ff.
109 W. Menge: Berlin, 20. Februar 2009.
110 Der Partyphotograph (D 1968, R: Hans-Dieter Bove), Ich bin ein Elefant, Madame (D 1969, R: Peter Zadek), Das Traumhaus (D 1979, R: Ulrich Schamoni).
111 N. N.: »60 Jahre FSK: 1949-2009«.
112 W. Menge: Berlin, 20. Februar 2009.
113 Zitiert nach Prinzler, Hans Helmut: Chronik des deutschen Films: 1895 - 1994, Stuttgart: Metzler 1995, S. 234.
114 Ich bin ein Elefant, Madame (D 1969, R: Peter Zadek).
115 W. Menge: Berlin, 20. Februar 2009.
116 N. N.: »Werkschau Wolfgang Menge«, S. 53.
117 W. Menge: Berlin, 20. Februar 2009. – Mitte der achtziger Jahre schrieb Menge noch das Drehbuch Bananas – Die Flick-Affäre für den Wallace-Winnetou-Produzenten Horst Wendlandt. Die semi-dokumentarische Aufarbeitung des Parteispenden-Skandals, der die politische Elite der Bundesrepublik Anfang der 1980er Jahre erschütterte, hatte den ermittelnden Steuerfahnder Klaus Förster zum Helden. Aus rechtlichen wie politischen Gründen blieb Bananas jedoch als erstes Drehbuch in Menges Karriere unverfilmt: »Das Buch ist seit Dezember 1986 fertig. Abgenommen und bezahlt. [...] Es hat zufällig ein Redakteur vom WDR gesehen, hat sofort gesagt, er will Ko-Produktion machen. Das war im Januar. [...] Und jetzt liegt es seitdem bei den Juristen.« (W. Menge: Sylt, 21. Juni 1987.)
II Im Fernsehen der 1950er und 1960er Jahre: Verbrechen und Politik
Als Wolfgang Menge Ende der 1950er Jahre vom Print- und Radio-Journalisten zum Drehbuchautor wurde, war der Tonfilm gerade ein Vierteljahrhundert alt und damit so jung wie gegenwärtig das WWW oder hyperrealistisch anmutende digitale Spiele. Das Fernsehen als reguläres Produktions- und Distributionssystem für audiovisuelle Inhalte war jedoch, zumindest in Deutschland, noch jünger – jünger gar als YouTube heute.
1 Zur Geschichte der Television: Anfänge
Die Implementierung des Fernsehens als Massenmedium erstreckte sich über ein gutes halbes Jahrhundert. Experimentelle und semi-reguläre Übertragungen von Bild und Ton begannen in den USA 1928, in Großbritannien 1929 und in Deutschland 1935.1 Während des Zweiten Weltkriegs wurden nahezu alle TV-Experimente zugunsten der Kriegsanstrengungen unterbrochen.2 Ein regulärer Sendebetrieb setzte dann in der Bundesrepublik wie in der DDR Ende 1952 ein. Damit mündete die Television, die bis dahin primär ein technisches Experiment gewesen war, in ein ungemein erfolgreiches soziales Experiment.
Als mediales Dispositiv war analoges Fernsehen technisch um die Kathodenröhre in Kameras und Empfangsgeräten zentriert: In der Regel wurden analoge Röhrenkameras vor realem Geschehen platziert, ob dieses nun wie Fußballspiele oder Parlamentsdebatten ohnehin stattfand oder wie TV-Shows oder Sitcoms eigens für die geplante Übertragung inszeniert wurde. Der Zeitpunkt dieser Versendung mittels modulierter elektromagnetischer Wellen für potentiell massenhaften Empfang (Rundfunk beziehungsweise broadcast) wurde rechtzeitig als Teil des ›Programms‹ annonciert, so dass sich die interessierten Teile des Massenpublikums vor den ebenfalls mit einer Kathodenröhre bestückten Empfangsgeräten einfinden konnten. Die Ankündigung geschah über populäre Printmedien, vor allem in der Tagespresse sowie über spezielle Rundfunk- und Fernsehzeitschriften. Die audiovisuellen Inhalte wurden dann im Augenblick ihres Geschehens beziehungsweise ihrer Aufnahme versendet und waren innerhalb des Sendegebiets – der Reichweite der Rundfunk-Übertragung – frei, d.h. technisch unverschlüsselt zu empfangen. Das Fernsehen der frühen Jahre erlaubte so Individuen, vom eigenen Wohnzimmer aus in Bild und Ton an Ereignissen in Echtzeit zu partizipieren, wie es zuvor nur über eine persönliche Präsenz kollektiv in öffentlichen Räumen wie Theatern, Kinos, Stadien möglich gewesen war. Eine direkte Aufzeichnung des Gesendeten war zunächst weder für Sender noch Empfänger möglich.3 Auch ein Rückkanal existierte nicht.4
Gesellschaftlich eingebunden war das Fernsehen von Anfang an in juristische und ökonomische Strukturen, die wesentlich auf denen basierten, die sich im Kontext des älteren Rundfunk-Mediums Radio entwickelt hatten. Dementsprechend differierte die gesellschaftliche Organisation und kulturelle Orientierung sehr stark zwischen den Nationen und politischen Systemen. Zu unterscheiden sind in den ersten Jahrzehnten der Television vor allem drei grundsätzliche Strukturierungen:
die Nutzung unter direkter staatlicher Kontrolle und Finanzierung primär zu Propaganda- und Unterhaltungszwecken in nicht-demokratisch verfassten Gesellschaften; insbesondere in den Ländern des kommunistischen Ostblocks;
die kommerzielle, gewinnorientierte Nutzung primär zu Unterhaltungszwecken innerhalb demokratisch legitimierter technischer wie kultureller Regulierung, finanziert über Werbung; insbesondere in den USA;
die öffentlich-rechtliche Nutzung (public service) primär zu Zwecken politisch und wirtschaftlich möglichst unabhängiger Information und Unterhaltung innerhalb demokratisch legitimierter technischer wie kultureller Regulierung, finanziert über Rundfunkgebühren; insbesondere in Großbritannien.
Als in der jungen, im Mai 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland die Organisation des neuen Mediums Fernsehen in Angriff genommen wurde, geschah das mit einer gewissen Zwangsläufigkeit innerhalb des öffentlich-rechtlichen Systems, wie es die westlichen Besatzungsmächte bereits für das Radio etabliert hatten, und