Pink Floyd. Mark Blake

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Pink Floyd - Mark  Blake

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Später gewöhnte ich mich daran. Doch am Anfang erschien er mir einfach nicht passend.“

      Es wird weithin angenommen, dass der erste Gig, den die Band unter irgendeiner Variation des Pink-Floyd-Namens bestritt, im Count Down in Palace Gate, Kensington, im Februar 1965 stattgefunden hat. Die Band absolvierte drei jeweils 90 Minuten lange Sets und erhielt dafür einen Hungerlohn von gerade einmal 15 Pfund. Um das Mysterium rund um den Namen der Gruppe noch nebulöser zu machen, behauptete ein Freund Syds von der Kunstschule in Cambridge, Richard Jacobs, dass Syd sich den Namen bereits 1963 ausgedacht hätte. „Ich weiß noch ganz genau, dass er in den Gemeinschaftsraum kam und mir erklärte, dass ihm ein Name für die Band, die er gründen wolle, eingefallen sei: Pink Floyd. Er verkündete mir das, als hätte er während der Mittagspause eine Art Epiphanie gehabt.“ 1967 hatte sich die Geschichte aber dahingehend verändert, dass Syd leichtgläubigen Interviewern weismachte, ihm wäre der Name von einer vorbeifliegenden Untertasse während einer Medi­tationssitzung an einer alten heiligen Stätte ins Hirn übertragen worden.

      Und erneut standen der Band einschneidende Veränderungen bevor. Waters, der unglücklich über die parodistischen Titel war, die Chris Dennis sich für die Blues-Standards in ihrem Repertoire einfallen ließ, bestand darauf, dass Klose ihn feuern sollte. Noch bevor es dazu kam, teilte der Sänger der Band mit, dass die Luftstreitkräfte ihn nach Bahrain schicken würden. „Ich wäre ohnehin nicht mehr viel länger bei ihnen geblieben“, behauptet er. „Als ich aus Bahrain zurückkam, sah ich eine LP von Pink Floyd in den Läden stehen. Als ich sie mir reinzog, sprach sie mich überhaupt nicht an. Die Art Musik, die Syd später spielte, überraschte mich total.“

      Nach Dennis’ Abschied fand sich Barrett bald schon widerwillig in der Rolle des Frontmanns wieder. Durch einen Kontakt von Richard Wright ergatterte die Band einen kostenlosen Termin in einem Aufnahmestudio in West Hampstead, um ein Demo aufzunehmen. Neben Slim Harpos „I’m A King Bee“ bannte die Gruppe die Barrett-Kompositionen „Butterfly“ und „Double O Bo“ (eine kaum verhüllte Hommage an Bo Diddley) und „Lucy Leave“ auf Tonband, wobei letzterer Song mit seinem schwerfälligen Stones-Groove nur wenig Aufschluss darüber gab, welch ausgefeilte Wortspiele und extravagante Musikalität die Zukunft noch bringen würde.

      Allerdings war auch die musikalische Konkurrenz ziemlich respekteinflößend. „Ich weiß noch, wie ich The Who bei Top of the Pops sah, als sie ‚My Generation‘ spielten, und mir dachte: Ja, genau! Das ist es, was ich auch machen will“, erinnert sich Mason. „Das muss 1964 gewesen sein, aber ich hätte mir nicht zu träumen gewagt, dass dies mit dem, was wir machten, möglich sein würde.“ Chris Dennis sollte nicht der Einzige bleiben, auch Bob Klose verließ im Sommer 1965 die Band. „Bob war ein weitaus besserer Musiker als wir anderen“, erzählte Richard Wright. „Allerdings hatte er Prüfungsstress, weshalb er der Meinung war, sich intensiver seinen Pflichten zuzuwenden, wohingegen der Rest von uns nicht ganz so gewissenhaft bei der Sache war.“

      „Bobs Eltern sagten jene fatalen Worte zu ihm: ‚Zuerst deine Prüfungen und dann kannst du spielen‘“, berichtet Libby Gausden.

      „Ich fühlte mich verloren und musste die Lage wieder in den Griff bekommen“, sagt Klose heute. „Syd hatte gerade damit begonnen, seine eigenen Songs zu schreiben. Damals dachte man sich noch: ‚Ach, Syd hat also einen Song geschrieben.‘ Erst später war ich in der Lage, die Originalität dahinter zu erkennen. Roger breitete diese fantastischen Konzepte vor uns aus – und später setzte er sie tatsächlich um. Der Umfang seiner visionären Vorstellungskraft war tatsächlich außergewöhnlich. Aber die Musik, die wir gespielt hatten, hatte sich daran orientiert, dass ich ein recht beschlagener Gitarrist war und ständig über das Griffbrett flitzte. Syds Songwriting ermöglichte es ihnen nun, die R&B-Covers aufzugeben und sich in eine ganz individuelle Richtung zu entwickeln.“

      „Es war ein grober Einschnitt, als Bob die Band verließ, der uns auf einen komplett anderen Weg brachte“, sagt Mason. „Syd und Roger hörten John Mayall und Alexis Korner, aber irgendwann entdeckte Syd das Songschreiben für sich und seine Songs waren eben ganz anders.“

      „Bob Klose war jemand, der eine große Bandbreite von Blues-Gitarrenläufen in seinem Kopf hatte“, erklärt Waters. „Als er ausstieg, hatten wir niemanden mehr, der so gut über den Blues Bescheid wusste, weshalb wir anfangen mussten, etwas anderes zu versuchen. Syd übernahm die Leadgitarre und ich bin mir sicher, dass die Geräusche, die Pete Townshend in jenen Tagen fabrizierte, all dieses Gejaule und das ganze Feedback, ihn dabei beeinflussten. Also begannen wir, den Blues zugunsten von seltsamen Geräuschen hinter uns zu lassen.“

      Später wurde behauptet, dass Klose keine Freude mit der zunehmend psychedelischen Ausrichtung der Band gehabt hätte. „Das kann man so nicht sagen“, widerspricht er. „Auch dass Syd und die anderen Floyds von Drogen besessene Chaoten gewesen sind, ist nichts als blanker Unsinn. Syd musste nicht stoned sein, um seine Musik zu spielen.“

      In den Sommerferien verschlug es Barrett zurück nach Cambridge, wo er mit seinen alten Freunden Kontakt aufnahm. Zwar waren die Floyds nicht „von Drogen besessen“, doch entlang des River Cam hatte eine neue Obsession begonnen sich auszubreiten, und zwar Lysergsäurediäthylamid – kurz: LSD –, jenes damals noch legale Halluzinogen, als dessen größter Advokat der amerikanische Autor und Psychologe Dr. Timothy Leary in Erscheinung trat. Der Mitautor von Psychedelische Erfahrungen, das 1964 veröffentlicht wurde, pries die Vorzüge dieser Droge als „Reise in neue Bereiche des Bewusstseins“.

      Im Jahr 1965 hatten so manche in Pink Floyds Bekannten- und Freundeskreis gekifft und einem dieser Leute war es gelungen, an ein Abonnement für eine medizinische Zeitschrift zu gelangen, das der breiten Öffentlichkeit üblicherweise nicht zugänglich war und wo alle legal erhältlichen Pharma-Produkte und ihre Effekte, wenn sie in rauen Mengen konsumiert wurden, aufgelistet und beschrieben wurden. Die genauen Umstände des LSD-Aufkommens in Cambridge in den Sixties ist immer noch Gegenstand von Spekulationen. Anthony Stern hatte LSD zum ersten Mal 1963 gemeinsam mit einem Bekannten genommen, der zum Studieren in Cambridge war und die Droge über einen Kontakt in den USA bezogen hatte. „Er saß mit mir in unserem Haus in der Fisher Street und bereitete mich auf das vor, was nun folgen sollte, und, Junge, als es erst mal passierte … Cambridge ist ein wunderbarer Ort, um LSD zu nehmen, da es hier solche Unmengen an faszinierenden Lokalitäten gibt, die man aufsuchen kann. Wir spazierten etwa durch das Fitzwilliam Museum und starrten die Ausstellungsstücke an. Viele LSD-Trips fanden ihren Höhepunkt in einem Abstecher in die Kapelle des King’s College, wo es eine außergewöhnliche mittelalterliche Decke gab.“

      „Damals lasen wir alle über Timothy Leary und den Aufstieg dieser Wunderdroge. Alle fragten wir uns, wie wir sie in die Hände bekommen könnten“, ergänzt David Gale. „Ohne große Anstrengungen unternehmen zu müssen, nahmen sie die Leute aus London mit. In der Regel in der Form von Trips zu je 500 Mikrogramm, was damals ziemliche Hämmer waren.“

      Ein britischer Wissenschaftler namens Michael Hollingshead hatte 1961 Timothy Learys Interesse an der Droge geweckt. Vier Jahre später eröffnete Hollingshead das World Psychedelic Centre in einer gediegenen Wohnung in Mayfair, in der sich schon bald alte Absolventen der noblen Privatschule Eton sowie der Universitäten Oxford und Cambridge und gut vernetzte Musiker und Dichter – etwa Paul McCartney und William Burroughs – einfanden, um die Vorzüge der neuen Droge zu diskutieren. Durch Hollingshead kam auch Nigel Lesmoir-Gordon, der nun an der London School of Film Technique studierte, zu seinem ersten Trip. „Ich versuchte LSD zum ersten Mal im März 1965“, erinnert er sich. „Mein erster Trip war absolut abscheulich, mein zweiter schon viel besser. Im Anschluss daran begann ich, es an andere Leute zu verticken. Ich war richtig missionarisch, was das betraf – ich verlangte bloß einen Pfund und machte nicht sehr viel Geld damit.“

      Bald schon wurde entdeckt, dass die Samen der Himmelblauen Trich­terwinde eine natürliche Form des Halluzinogens enthielten. Man musste sie nur in einer ausreichenden Dosis zu sich nehmen und zu einem Brei zerkauen. Wie Floristen

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