Pink Floyd. Mark Blake

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Pink Floyd - Mark  Blake

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hatte sich jedoch inzwischen bereits eine überaus wichtige Connection ergeben. An einem Sonntag im Juni begab sich Peter Jenner, der es leid war, Prüfungen zu korrigieren, auf den Weg ins Marquee. „Ich wusste, wer Steve Stollman war und ich glaube, dass ich eine Werbeanzeige für diese Sache im Melody Maker gesehen hatte“, erinnert er sich. Nachdem er beobachtet hatte, wie sich zahlreiche Leute mit Götterspeise vollschleimten, wurde Peter zum ersten Mal mit The Pink Floyd Sound konfrontiert: „Sie spielten in erster Linie Blues-Nummern, aber anstelle von heulenden Gitarren-Solos, bei denen sich der Gitarrist ins Hohlkreuz zurücklehnte, wie das eben üblich war, spielten sie diese kosmischen Sachen. Es waren nicht wirklich die Blues-Songs, die interessant waren, nein, es war die Art, wie sie sie spielten, die mein Interesse weckte. Ich glaube, dass das, was Syd versuchte, seine Art war, markant zu wirken und die Lücken zu füllen, wo üblicherweise ein jaulendes Solo wie bei Clapton oder Peter Green zu hören gewesen wäre. Ich war jedenfalls sehr fasziniert.“ Peter wurde von etwas angetrieben, das viel profaner war als die Musik. „Ich hatte mir die Zahlen von DNA genauer angesehen und wusste, dass die Firma nicht überleben würde, wenn wir nicht mehr Platten verkauften. Wir brauchten also eine Popband.“

      Im Jahr davor hatte Peter sogar The Velvet Underground angesprochen, nachdem er ihre Aufnahmen von Hoppy gehört hatte. Allerdings musste er zur Kenntnis nehmen, dass die Band bereits Pop-Art-Künstler Andy Warhol mit der Aufgabe, sie zu managen, betraut hatte. Nachdem ihm nun aufgefallen war, dass Pink Floyd ohne Management dastanden, wagte Jenner einen Vorstoß. „Ich holte mir ihre Nummer von Steve Stollman. Dann begab ich mich nach Highgate, wo sie bei Mike Leonard lebten. Ich kannte Mike nicht, weshalb ich nicht wusste, was es damit auf sich hatte. Allerdings hörte sich dieses Arrangement ziemlich künstlerisch und so an – und das machte auch einen Teil ihres Reizes aus. Der erste von ihnen, mit dem ich mich ernsthaft unterhielt, war Roger. Ich fragte ihn, ob sie nicht auf unserem Label sein wollten. Roger meinte, dass sie alle erst einmal bis September Ferien machen würden.“ Jenner hatte damals den Eindruck, dass sie als Gruppe „es auf eine semiprofessionelle Art sehr ernst nahmen“, ihre Zukunft aber eher vage war. „Sie hatten sich von einem Kredit einen Van und Equipment gekauft, standen aber kurz davor, sich wieder aufzulösen“, behauptete er 1972.

      Klar, ohne Konzerte in absehbarer Zukunft, dafür mit reichlich Uni-Stress und wichtigen beruflichen Entscheidungen, die getroffen werden mussten, am Hals, gab es eine Menge, über das die Bandmitglieder nachzudenken hatten, als sie für den Sommer getrennte Wege einschlugen. Mason brach als Erster auf und folgte seiner Freundin Lindy nach New York, wo sie nun für die Martha Graham Dance Company arbeitete. Dort sollte Mason die amerikanische Jazz-Szene auch abseits seiner Schallplatten erleben und gemeinsamen Konzerten von gefeierten Interpreten wie Thelonius Monk und Mose Allison beiwohnen, bevor er und Lindy sich schließlich auf den Weg an die Westküste machten. Falls Mason ernsthafte Zweifel bezüglich der Zukunft der Band plagten, so wurden sie vermutlich durch einen Artikel der Underground-Zeitschrift East Village Other zerstreut, in dem The Pink Floyd Sound Erwähnung fanden. Später erinnerte er sich: „Dadurch begriff ich, dass die Band über das Potenzial verfügte, mehr zu sein als bloß ein Vehikel für mein persönliches Amüsement.“

      Auch Juliette Gale war über den Sommer in die USA gereist, weshalb es ihrem Freund Richard Wright freistand, zu tun, was er wollte. Teile der Cambridge-Crew hatten die letzten drei Sommer in Griechenland und auf den Balearen verbracht. Sie pendelten zwischen Mykonos, Ibiza und Formentera, arbeiteten an ihrer Bräune, rauchten starkes Gras und unterhielten sich über Gott und die Welt. Richard und Juliette waren außerdem noch in Lindos auf Rhodos gewesen. Im Sommer 1966 schloss sich Wright Roger Waters zu einem weiteren Ausflug nach Griechenland an. „Da waren Nigel und ich, Russell Page, David Gale, Rick, Roger und Judy“, erinnert sich Jenny Lesmoir-Gordon. Bei Judy handelte es sich um Judy Trim, eine vormalige Schülerin der Cambridge County School for Girls und Tochter eines in Diensten der Uni stehenden Forschers. Sie und Roger waren bereits als Teenager ein Paar gewesen. „Rog, Andrew Rawlinson und ich waren alle hinter Judy her“, erinnert sich Storm Thorgerson. „Aber Rog bekam sie schlussendlich.“

      „Es war während dieses Urlaub, als Roger zum ersten Mal LSD nahm“, fährt Jenny fort. Wir fuhren in dieser alten amerikanischen Karre quer durch Europa und mitten in der Nacht ging plötzlich nichts mehr. Der Wagen fuhr nur noch rückwärts und der Mechaniker, zu dem wir ihn brachten, verwendete das Wort ‚kaputt‘. Also setzten wir uns in einen Bummelzug durch Jugoslawien und Griechenland. Schließlich fanden wir diese Villa und überließen Rog und Ju-Ju, wie sie sich damals gegenseitig nannten, das beste Zimmer. Roger bestand darauf, obwohl ich glaube, dass sie unter dem Bett einen Skorpion entdeckten. Roger war ein sehr forscher Typ, aber konnte auch recht zurückhaltend und schüchtern sein. Ich erinnere mich daran, wie ich eines Tages mit ihm allein am Strand war und er schrecklich nervös wirkte. Er war mit Judy zusammen und schien in Gegenwart anderer Frauen sehr scheu zu sein.“

      Anders als die meisten Mitglieder der Reisegesellschaft hatte Waters zuvor noch nie LSD ausprobiert. Auf der griechischen Insel Patmos beschloss er, sich mittels Pipette doch einmal einen Tropfen aus Nigels Fläschchen zu genehmigen. „Es war eine außergewöhnliche Erfahrung“, bestätigt Waters. „Und sie dauerte ungefähr 48 Stunden lang an.“ Später sagte er, dass er nach diesem Erlebnis es nur noch ein einziges Mal mit LSD versucht habe.

      Leider förderte der Aufenthalt in Griechenland auch erstmalig Anzeichen für die angespannte Beziehung zwischen Waters und Richard Wright zutage. Es tat sich ein Graben zwischen den beiden auf, der noch Jahre später signifikante Auswirkungen auf Pink Floyd haben sollte. „Rick war ein lieber, schüchterner Typ“, berichtet Jenny. „Seine Freundin war zu diesem Zeitpunkt in Amerika. Er hielt eine Menge von ihr. Aber Roger machte ihn dauernd runter. Es war so, als ob er in Rick eine Art Sandsack sah, auf den er eindreschen konnte.“

      Nachdem sich die einzelnen Bandmitglieder nach dem Sommer wieder in London eingefunden hatten, brachte die Gruppe in Erfahrung, dass Peter Jenner immer noch an einer Zusammenarbeit interessiert war. Als Waters ihn informierte, dass die Band in erster Linie einen echten Manager bräuchte, stellte er seinen Plan, sie für DNA unter Vertrag zu nehmen, erst einmal hinten an und holte seinen alten Freund und Kollegen von der London Free School hinzu: Andrew King. „Pete und Joe Boyd wollten DNA zusammenführen und ich sollte als Manager fungieren“, erinnert sich Andrew King. „Aber als es mit dem Label nicht wirklich nach Wunsch lief, schlug Pete vor, dass er und ich gemeinsam Pink Floyd managen sollten.“ Jenner nahm sich eine zwölfmonatige Freistellung von seinem Lehramtsposten an der Wirtschaftsuni, wobei er sich die Option offenließ, im Falle einer Bruchlandung als Pop-Manager jederzeit wieder zurückzukehren. Andrew King und Peter Jenner hatten bereits gemeinsam die Schulbank gedrückt und waren nach der Universität zusammen durch die USA gereist. Sie waren in den Worten Kings „bürgerlich-liberale Intellektuelle, die mit der Londoner Avantgarde-Szene verbandelt waren“.

      „Ich hörte nicht viel Popmusik“, gesteht Jenner. „Ich stand gerade mal auf Bob Dylan und die Byrds. Aber ich war nicht der Meinung, dass weiße Männer den Blues singen könnten.“

      Damals arbeitete King in der PR-Abteilung von British European Airways, aber hatte, was äußerst wichtig war, auch ausreichend Geld von seiner Familie zur Verfügung, um ein wenig zu investieren. Mit einem Hinweis auf ihre Bedürftigkeit überredete Waters das neue Management, der Band eine PA-Anlage zu finanzieren. Zwar bekamen sie die auch, doch die vollständige Ausrüstung verschwand kurz darauf wieder. Erneut griffen King und Jenner tief in ihre Taschen. Später sollte Waters gestehen, dass er das Duo ursprünglich für Drogendealer mit Niveau gehalten habe, die auf der Suche nach dem großen Wurf waren.

      Inzwischen brauchte auch die Free School eine Finanzspritze. „Wir stellten etwa einen Newsletter zusammen“, erzählt Hoppy. „Ich zahlte die Produktionskosten und obwohl ich Anfang der Sechzigerjahre als Pressefotograf ganz gut verdient hatte, verdingte ich mich nun anderweitig und wurde ärmer und ärmer. Um die Schule über Wasser zu halten und den Newsletter weiterhin veröffentlichen zu können, beschloss ich einen Benefiz-Event zu veranstalten, woraus sich dann eine ganze Reihe solcher Veranstaltungen entwickelte.“

      Peter

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