Charlys Sommer. Anett Theisen

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Charlys Sommer - Anett Theisen страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Charlys Sommer - Anett Theisen

Скачать книгу

genau so aufgeregt wie sie.

      „Ist nicht wahr!“

      „Doch!“, juchzte Charly unterdrückt. „Bau ihn auf, Dad! Wir gehen endlich auf Tour!“

      Coming Home – Sasha

      Charly zog schnell und routiniert durch die lange Rechtskurve, nahm das Gas weg und ließ den Motor die Maschine abbremsen, um die Rechts-Links-Kombination der Schikane mit größtmöglichem Schwung zu durchfahren. Als die Fußraste aufsetzte, schmunzelte sie. ‚Ein perfekter Abschluss für ein perfektes Wochenende.’

      Ihre Entdeckung hatte sie im besten Hotel Quedlinburgs gefeiert. Zuerst mit einem luxuriösen Dinner. Allein, obwohl die Rezeptionistin ihr einen Briefumschlag gereicht hatte, mit einer höflich bittenden Einladung zum Abendessen. Noch während sie nachdenklich, den gefalteten Zettel auf den Daumen der linken Hand tappend, auf der Kante eines Sessels in der Lobby hockte, kam der Fremde vom Hotelparkplatz die Stufen der Treppe herab und hatte sie gesehen, bevor sie reagieren konnte. Ihm auszuweichen wäre einem Weglaufen gleichgekommen, und sie stand auf, um ihre Ablehnung nicht aus der völlig nachteiligen Sitzposition heraus formulieren zu müssen. Wenn er über ihre Absage enttäuscht war, so verbarg er es gut und folgte ihr zum Eingang des Restaurants. Sie konnte keine Reservierung vorweisen und der Kellner zuckte bedauernd die Schultern. Da griff ihr Begleiter ein und überließ ihr seinen Tisch, drehte auf dem Absatz um und verließ Restaurant und Hotel mit schnellen Schritten.

      Obwohl sie während des Essens den Marktplatz im Auge behielt, sah sie ihn nicht zurückkehren, aber als sie zu ihrem Zimmer gehen wollte, saß er in der Lobby, scheinbar versunken in eine Tageszeitung. Zielstrebig ging sie auf ihn zu und er klappte raschelnd die Blätter zusammen. „Danke“, sagte sie einfach ohne weitere Erklärungen. „Darf ich Sie zu einem Glas Wein an der Bar einladen?“ Zufrieden registrierte sie die Überraschung, die kurz in seinen Augen aufblitzte.

      Er fing sich schnell und erhob sich. In Jeans und Hemd erinnerte nichts mehr an den Anzugtypen; er wirkte sportlich, und kurz streiften ihre Gedanken die Frage, was er beruflich machen mochte.

      „Gern.“

      Es blieb nicht bei einem Glas. Sie fand ihn interessiert, mochte, dass er ihr zuhörte und genauso bereitwillig von sich erzählte. Es wurde spät und allmählich begann sie, die Auswirkungen ihres frühen Starts und des Weins zu spüren. Suchend blickte sie über den Tresen und er kam ihr mit dem Herbeiwinken des Kellners zuvor und zahlte seine letzten beiden Gläser. „Ihre Einladung bezog sich schließlich nur auf ein Glas Wein“, hob er verschmitzt lächelnd hervor und sie zahlte ihre eigene Rechnung und sein erstes Glas, mit dem üblichen generösen Trinkgeld. „Obwohl ich es sonst bevorzuge, Damen in meiner Begleitung einzuladen.“

      Sie ließ ihm einen warnenden Blick zukommen, zog es aber vor, nicht zu antworten. Nebeneinander stiegen sie die ersten zwei Stockwerke hinauf; das Hotel verfügte über keinen Aufzug. Dann blieb er stehen und bedankte sich für die Zeit, die sie mit ihm verbracht hatte. „Soll ich Sie noch zu ihrem Zimmer begleiten?“, fragte er und sie warf lachend den Kopf in den Nacken.

      „So hat es auch noch niemand formuliert.“

      „Nun, bei jeder anderen Formulierung hätten Sie mir Hintergedanken unterstellt.“ Ernst sah er sie an, nur ein leichtes Schmunzeln umspielte seine Lippen.

      „Haben Sie welche? Hintergedanken, meine ich?“, fragte sie. Ihr dämmerte, dass es vielleicht die falsche Frage war. Zu spät.

      Sein Schmunzeln wurde breiter. „Darf ich?“ Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern griff ihre Hand und hauchte einen Kuss auf ihre Fingerknöchel, kaum dass seine Lippen ihre Haut berührten.

      „Gute Nacht.“ Eilig entzog sie ihm die Hand und unter seinem Blick stieg sie die letzte Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Erst als sie auf den Flur einbog, hörte sie seinen Gute-Nacht-Gruß. Aber sie war sich sicher, dass er dort wartete, bis ihre Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war.

      ***

      Sie hatte bestens geschlafen und auf den Sonnenaufgang auf dem Burgberg verzichtet. Stattdessen war sie, in alle Kissen und Decken des geräumigen Doppelbettes gekuschelt, erst lange nach Sonnenaufgang erwacht und hatte noch eine gute Stunde mit ihrem Handy in ihrem gemütlichen Nest verbracht.

      Dann hatte sie die Wasserkosten des Hotels kräftig in die Höhe getrieben und die Flasche guten Rotweins, die sie für den vorhergehenden Abend gekauft hatte, sicher im Tankrucksack verstaut, damit sie nach dem Frühstück sofort starten konnte. So faul begann sie selten den Tag und angesichts des strahlenden Sonnenscheins packte sie die Unruhe. Bestes Motorradwetter und sie vertrödelte die Zeit!

      Sie verließ ihr Zimmer und flitzte die Treppen hinab. Das Geländer fiel ihr einladend ins Auge, aber darauf hinabzurutschen wagte sie nicht.

      Er hatte auf sie gewartet. Das Telefon am Ohr und mit angespanntem Gesichtsausdruck schien er in eine Argumentation vertieft, doch er unterbrach das Gespräch und sprang auf, kaum, dass er ihrer ansichtig wurde. Der Frühstücksraum war ungefährliches Terrain, die Bezahlfrage stellte sich nicht und sie würde in spätestens einer guten Stunde unterwegs sein. Leichten Gemütes nahm sie seine Bitte, ihm beim Frühstück Gesellschaft zu leisten, an. Entgegen ihrer ursprünglichen Absicht nach einem schnellen Kaffee und einem Brötchen auf die Hand, dehnte sie ihr Frühstück zu einer mehr als ausgiebigen Plünderung des Büffets aus.

      „Woher wussten Sie, dass Sie nicht umsonst warten?“, fragte sie schließlich.

      „Sie würden wohl kaum ohne Ihr Motorrad abreisen. Das stand unverändert an seinem Platz. Ich habe nachgesehen.“ Er wirkte verlegen und sie begann zu schmunzeln, versteckte es aber gleich hinter ihrer Serviette. Ihrem Einwand kam er zuvor.

      „Ihre Anwesenheit war das Risiko, umsonst zu warten, allemal wert, genauso wie die Geduld.“

      Jetzt wich sie doch seinem Blick aus und faltete übertrieben sorgfältig ihre Serviette zusammen. „Danke“, fiel ihr verspätet ein.

      „Ich danke Ihnen“, betonte er eindringlich und verwirrt sah sie auf.

      „Wofür?“

      „Ich bin beruflich sehr oft auf Reisen. Glauben Sie mir, ein Abend in solch angenehmer Gesellschaft wie der Ihren ist eine Sternstunde und eine Fortsetzung am Frühstückstisch fast zu schön, um wahr zu sein.“

      Sie spürte, wie ihre Wangen zu brennen begannen, aber sie hielt am Tisch aus, gesenkten Blickes. Erst, als sie sich sicher war, nicht doch dem übermächtigen Wunsch nach Flucht nachzugeben, sah sie ihn an. Mit liebevollem und nahezu väterlichem Lächeln beobachtete er ihren Kampf um Fassung. ‚Väterlich?’ Mit sichtlichem Ruck und aufsteigender Irritation warf sie ihre Serviette auf den Teller und erhob sich nun doch. „Was das anbetrifft, ich muss los.“ Sie haschte nach ihrem Zimmerschlüssel, der auf dem Tisch lag.

      „Nach …“, er zögerte, „… Hause?“ Ohne Hast erhob er sich ebenfalls und zeigte allenfalls mildes Interesse.

      Ihr Magen schickte ein warnendes Tingeln durch ihren Körper und sie nickte nur. „Und Sie?“

      „Berlin und anschließend Hamburg. Die andere Richtung.“ Sein Tonfall war leicht und irgendwie beruhigend und sie lachte.

      „Oh, ich fahre nicht direkt, es gibt hier einige nette Treffs, die einen Stopp wert sind.“ Und ungefährlich, weil dort genügend Menschen sein würden.

      Ihm

Скачать книгу