Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus

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Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus

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Flur entlang. Das Neonlicht wirkte kalt.

      Er erreichte eine Tür, die mit einem großen Stahlriegel verschlossen war.

      Ein Wächter stand davor. Über der Schulter trug er eine Maschinenpistole. Am Gürtel hing ein Elektroschocker.

      Melvin brauchte kein Wort zu sagen.

      Der Wächter entriegelte die Tür.

      Melvin blickte in einen Raum, der nur eine Pritsche enthielt. Ansonsten war er vollkommen kahl. Die Wände waren grau verputzt. Es gab kein Fenster. Eine Neonröhre verbreitete blauweißes Licht. Frischluft blies durch einen Lüftungsschacht herein, der hinter einem Metallgitter verborgen war. Es war kalt.

      Sally lag zusammengekrümmt auf der Pritsche.

      Als sie Melvin bemerkte, setzte sie sich.

      Ihr Gesicht wirkte eingefallen.

      Melvin setzte das Tablett neben sie auf die Pritsche.

      "Mein Gott, dieses Licht... Kann das nicht mal jemand ausmachen?"

      Melvin sagte ruhig: "Du weißt, was unser Prophet dazu sagt, Schwester Sally..."

      "Ja, ja..."

      "Die Finsternis ist das Reich des Bösen."

      "Ich weiß... Ich will schlafen...Mein Gott, ich bin so müde."

      "Du wirst Schlaf finden", sagte Melvin.

      "Ja", flüsterte sie. Sie sah auf das Tablett. "Ihr verriegelt die Tür..."

      "Weil noch der Dämon des Zweifels in dir wohnt."

      "Ich weiß, dass alles richtig ist, was du sagst. Alles. Und doch..."

      "Iss, Schwester Sally. Iss..."

      Sie nickte.

      34

      Ich trat das Gaspedal voll durch. Der Sportwagen aus dem Fuhrpark des FBI-Districts New York schnellte über die Queensboro Bridge Richtung Manhattan. Milo hatte das Blaulicht auf das Dach gesetzt.

      Unser Ziel war klar.

      Das Gemeindezentrum der AUSERWÄHLTEN DER APOKALYPSE in der Upper East Side. Die Telefonnummer war im Menue des Handys gespeichert gewesen, das die Beamten des Stamford Police Departments bei den Leichen von Lansing und Manzaro gefunden hatten.

      "Im Nachhinein könnte ich mich ohrfeigen", sagte ich und schlug mit dem Handballen gegen das Lenkrad. "Wir waren schon ganz nahe dran! Ich habe sogar schon mit diesen AUSERWÄHLTEN

      telefoniert!"

      "Wer soll schon gleich darauf kommen, dass sich dahinter vielleicht keine frommen Wohltäter, sondern Fanatiker verbergen, in deren Händen sich vielleicht ein Behälter mit einer tückischen Massenvernichtungswaffe darin befindet."

      Milo telefonierte mit der Zentrale.

      Die genaue Adresse des Gemeindezentrums der AUSERWÄHLTEN war schnell herausgefunden. Sie stand sogar im Telefonbuch.

      Unsere Innendienstler sollten schon mal zusammentragen, was in unseren Archiven und Datenspeichern über diese Vereinigung zu erfahren war. Außerdem bestellten wir Verstärkung in die Upper East Side. Spezialeinheiten sollten das Gebäude umstellen. Seuchenspezialisten machten sich bereit.

      Schließlich wussten wir nicht, ob der CX-Behälter sich im Gemeindezentrum der AUSERWÄHLTEN befand - und in welchem Zustand er war. Immerhin war es auch möglich, dass der Pest-Tote aus Queens das Ergebnis eines Unfalls darstellte.

      "Die Vorstellung, dass eine schnelle Razzia uns in den Besitz des Behälters bringen könnte, ist wohl kaum mehr als Träumerei", meinte Milo. "Die werden doch kaum so dumm sein, das Ding in der Upper East Side aufzubewahren - unter einer Adresse, die sogar im Telefonbuch steht."

      Ich zuckte die Achseln.

      "Eigentlich könnte man auch annehmen, dass niemand dumm genug ist, mit Yersinia Pestis-Erregern herumzuhantieren."

      "Oder diese Erreger überhaupt erst so zu verändern, dass es kein Gegenmittel mehr gibt", ergänzte Milo.

      Ich konnte ihm da nur recht geben.

      Aber das war nun einmal geschehen - aus welchen Motiven auch immer. Jetzt ging es darum, das Schlimmste zu verhüten.

      Als wir am Ort des Geschehens eintrafen, war dort bereits die Hölle los. Die letzten hundert Meter bis zum Gebäude der AUSERWÄHLTEN, mussten wir zu Fuß zurücklegen. Überall standen Einsatzwagen herum. Die kleine Seitenstraße, in der das Zentrum lag, war ohnehin von parkenden Fahrzeugen ziemlich blockiert.

      Mit kugelsicheren Westen und Maschinenpistolen ausgerüstete G-men waren überall in Stellung gegangen. Die Seitenstraße war komplett abgeriegelt.

      Beamte der City Police sorgten dafür, dass der Verkehr umgeleitet wurde. Nachdem wir einigen NYPD-Beamten unsere Ausweise gezeigt hatten, woraufhin wir passieren konnten, trafen wir unseren Kollegen Fred LaRocca.

      Fred war mit einem Funkgerät in der Hand damit beschäftigt, den Einsatz zu koordinieren.

      "Hallo, Jesse", begrüßte er mich. "Ich hoffe, dass der ganze Zirkus hier nicht umsonst ist."

      "Und wenn schon", meinte ich. "Wir müssen alles versuchen. Sind die Seuchenspezialisten da?"

      "Ja."

      "Ich hoffe, dass wir sie nicht brauchen."

      "Du glaubst wirklich, dass der CX-Behälter dort drin ist?"

      "Ich kann es nicht ausschließen. Und wenn es der Fall sein sollte, dann wissen wir nicht, ob es unter diesen AUSERWÄHLTEN vielleicht zu einer Art Panikreaktion kommt..."

      Ich

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