Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus

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Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus

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Hiram einzuleiten.

      Ich hoffte nur, dass wir sie lebend fanden.

      29

      Nachdem wir die Wachmänner befragt hatten, ließ sich zumindest vermuten, was geschehen war. Die angeblichen Möbelpacker waren mit einer großen Kiste bis zu Sally Hirams Wohnung vorgedrungen. Später hatten sie diese Kiste wieder mitgenommen. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte sich Sally darin befunden.

      Oder ihre Leiche.

      Je nachdem, ob es sich nun um einen Mord oder eine Entführung handelte.

      "Ich hatte sie eindringlich gewarnt", sagte ich irgendwann zu Milo. "Sie hätte mit uns zusammenarbeiten sollen..."

      "Die Fahndung nach ihr läuft. Mehr können wir im Moment nicht tun, Jesse", sagte Milo.

      "Ich weiß."

      Unsere Erkennungsdienstler nahmen sich die Hiram-Wohnung sehr gründlich vor. Es fanden sich keinerlei Fingerabdrücke.

      Nicht einmal von Sally Hiram. Das war mehr als seltsam. Es sah fast so aus, als hätte da jemand auf Nummer sicher gehen wollen und und alles an Spuren beseitigt.

      Die Einrichtung war sehr unpersönlich. Die Wohnung wirkte fast wie ein Hotelzimmer. Kaum persönliche Stücke darin.

      Keine Zeitschriften, nur eine Handvoll Bücher. Die Fortsetzung von "Vom Winde verweht", eine Bibel und eine Ausgabe des "Kleinen Prinzen" von Saint-Exuperie. Das war alles.

      "Vielleicht waren die Hirams nicht oft in dieser Wohnung, seit George keinen Zugang mehr zu den Labors hatte", versuchte Milo eine Erklärung dafür zu finden.

      "Oder es hat jemand sehr gründlich aufgeräumt", erwiderte ich.

      "Hast du irgendeine Theorie, Jesse?"

      "Sobald ich eine habe, weißt du sie als erster, Milo."

      Milos Handy schrillte.

      Er sagte nur zweimal kurz hintereinander "Ja", nachdem er sich zuvor mit "Agent Tucker" gemeldet hatte.

      Milos Gesicht verlor jegliche Farbe.

      Selten zuvor hatte ich ihn so erschrocken gesehen.

      "Was ist los?", fragte ich.

      "Das war die Zentrale", erklärte er. "Im Saint James Hospitel in Queens wurde heute ein Mann eingeliefert, der eindeutig Symptome der Pest aufweist."

      30

      Das Licht war im ersten Moment furchtbar grell. Sally Hiram kniff die Augen zusammen und hob die Hand. Aber die Helligkeit war überall. Scheinwerfer leuchteten von allen Seiten. Eine kräftig zupackende Hand ergriff ihren Oberarm und half ihr, aus der großen Kiste herauszuklettern.

      Undeutlich nahm Sally die beiden Möbelpacker wahr.

      Aber da war noch eine dritte Gestalt.

      Sie hob sich als dunkler Schemen gegen das grelle Licht ab, schritt langsam näher.

      "Es ist schön, dich wieder bei uns zu wissen, Schwester Sally", sagte die Gestalt. Die Stimme war sehr tief. Die verhallte Akustik in diesem Raum gab ihr etwas Überlegenes, Allgewaltiges.

      Die Gestalt kam näher.

      Das Licht der Scheinwerfer beleuchtete ein kantiges, männliches Gesicht. Das sanfte, fast entrückte Lächeln stand im Widerspruch dazu. Der Blick der dunkelbraunen Augen hatte eine geradezu hypnotische Intensität. Der Mann hatte langes, fast weißes Haar, das in seinem Nacken zu einem Zopf zusammengefasst war.

      Der Weißhaarige breitete die Hände aus.

      Sally blieb stehen.

      Sie wagte es nicht, in seine Augen zu sehen. Sie senkte den Blick, starrte auf das goldene Amulett, das ihr Gegenüber an einer Kette um den Hals trug.

      Es hatte die Größe einer Faust.

      Und es zeigte drei Kreuze, die sich deutlich von einer kreisförmigen Grundfläche abhoben.

      Der Weißhaarige wandte sich kurz an die Möbelpacker.

      "Ihr könnt gehen!"

      Sie gehorchten wortlos und verschwanden durch seitlich gelegene Türen.

      "Wo bin ich?", fragte Sally dann.

      "Ist das von Bedeutung, meine Schwester im Glauben?" Der Weißhaarige trat näher, seine Hände berührten Sallys Schultern. "Vertrau mir. Oder hast du je Grund dazu gehabt, dies nicht zu tun?"

      "Nein."

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