Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis. A. F. Morland

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Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis - A. F. Morland

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zu denen, die glauben, ohne gute Ratschläge auskommen zu können, weil sie sich für super halten, für nicht angreifbar, für die Krone der Schöpfung.“

      „Trotzdem arbeiten Sie für ihn?“

      „Mich kümmert das nicht. Ich finde immer wieder einen Job“, sagte Black.

      „Oder auch nicht.“

      „Willst du mich fertigmachen?“

      „Ich lege Ihnen das Handwerk, das ist alles“, sagte Roberto.

      „Das ist nicht fair. Ich habe ausgepackt und versucht, dir zu helfen“, beklagte sich Black.

      „Wissen Sie überhaupt, was das ist – Fairness?“, fragte Roberto. Er schüttelte den Kopf und stand auf. „Es hat wenig Zweck, mit Ihnen darüber zu reden. Ich weiß, dass Sie Maretti abserviert haben. Dafür müssen Sie geradestehen.“

      „Maretti war ein Killer, er hat die Kleine umgepustet, Cindy Bell, meine ich.“

      „Ich weiß.“

      „Was hast du mit der Adresse angestellt, die sich in dem Umschlag befand?“, fragte Black lauernd.

      „Ich habe dem Mann einen Besuch abgestattet. Zufrieden?“

      „Binde mich los!“

      Roberto trat ans Telefon. Als er Myers Geheimnummer wählte, deckte er den Apparat mit seinem Rücken ab. Der Anrufbeantworter meldete sich. Roberto legte auf und ging zur Tür. „Es kann etwas dauern, ehe ich mich erneut um Sie kümmere“, sagte er. „Ich hoffe, Sie haben etwas dazugelernt und versuchen kein zweites Mal, sich von den Fesseln zu befreien.“

      15

      „Warum verbringen wir nicht den Abend miteinander?“, fragte Kemal Maffet und musterte Linda Dorsey strahlend. Er saß neben ihr am Tresen der Hotelbar. Linda nippte an einem Martini, während der attraktive, dunkeläugige Maffet mit dem Genuss eines puren Bourbons bewies, dass er die Bestimmungen seiner Glaubensgemeinschaft sehr großzügig handhabte.

      Linda lachte. „Ich kenne Sie kaum. Nur den Vornamen, den Sie mir vor ein paar Minuten genannt haben. Es wäre nicht sehr passend, wenn ich einer x-beliebigen Einladung Folge leistete.“

      „Oh, ich bin kein x-Beliebiger“, erklärte Kemal Maffet lächelnd. Er trug ein weißes Dinner-Jackett. Sein gestärktes, weißes Hemd war mit Brillantknöpfen besetzt.

      „Das sagen Sie!“

      Linda hatte sich neben ihn an den Bartresen gesetzt, wie zufällig, versteht sich. Er hatte prompt begonnen, sie in ein Gespräch zu verwickeln und zu einem Drink einzuladen. Sie hatte ihm erzählt, dass sie Modell sei und von der Agentur in dem Hotel einquartiert worden wäre. Das Funkeln in Kemal Maffets onyxschwarzen Augen ließ erkennen, dass er Linda hinreißend fand und entschlossen war, sie nicht ohne weiteres gehen zu lassen.

      „Wir könnten ein Theater besuchen“, schlug er vor.

      „Sie kennen Chicago nicht. Was sehenswert ist, ist ausverkauft.“

      „Sie kennen Kemal Maffet nicht. Wenn etwas sehenswert ist, verschafft er sich Einlass.“

      „Es geht nicht.“

      „Warum nicht?“

      „Ich bin verabredet.“

      „Sagen Sie ihm einfach ab, geben Sie mir eine Chance“, meinte Kemal Maffet und zeigte beim Lächeln seine festen, untadelig weißen Zähne. Er wusste um seine Wirkung auf Frauen und ging dementsprechend burschikos vor.

      „Oh, es ist sehr schwer, Ihnen das zu erklären. Ich bin nicht mit einem Mann verabredet, sondern mit einem Wort“, sagte sie.

      Er hob verblüfft die Augenbrauen. „Mit einem Wort?“, echote er.

      „Ja. Mit einer Parole. Wer sie kennt und nennt, bekommt Einlass in einem Klub. Ich habe eine heimliche Leidenschaft, wissen Sie. Ich spiele gern. In Chicago gibt es einen Klub, den nicht jeder betreten darf, nur ausgewählte Gäste. Sie kennen das Wort, die Parole.“

      „Ich spiele ebenfalls gern“, meinte Maffet. „Warum erlauben Sie mir nicht, dass ich Sie begleite?“

      Zwei Stunden später betraten er und das Mädchen Wingates 'Top Five' Klub. Der Hauptraum ließ nicht erkennen, dass sich hier vor allem Spieler zusammenfanden. Er war als aufwendiges Disco-Glitzerding konzipiert, mit viel Fantasie und noch mehr Lichteffekten ausgestattet, von Mitgliedern der High Society bevölkert und mit einigen nicht weniger luxuriösen Neben- und Hinterzimmern ausgestattet, die den Gästen Gelegenheit boten, ihr Glück zu versuchen.

      Die Atmosphäre war gelöst und betont heiter. Die Bedienung durch geschulte Ober ausgezeichnet, der Sitzkomfort der mit Veloursleder bespannten Sofas und Sessel über jeden Zweifel erhaben. Die tanzenden Damen boten einen Querschnitt durch die neuesten Modetorheiten, und die meisten Leute kannten sich untereinander. Über allem lag ein Hauch von kribbelnder Spannung.

      Linda und ihr Begleiter tanzten, dann begaben sie sich in eines der Spielzimmer. Kemal gewann, Linda verlor.

      „Ich hätte ins Theater gehen sollen“, sagte Linda, als sie sich von einem Taxi zurück ins Hotel bringen ließen.

      Maffet lachte. Er zog ein paar Banknotenbündel aus der Tasche und warf sie Linda in den Schoß. „Nehmen Sie das Zeug“, sagte er. „Ich habe genug davon.“

      Linda riss die Augen auf. „Das ist nicht Ihr Ernst. Das kann ich nicht annehmen.“

      „Nehmen Sie es. Ich habe Ihnen kein Glück gebracht, jedenfalls nicht am Spieltisch, dafür möchte ich geradestehen“, erklärte Maffet.

      „Nein, ausgeschlossen, das ist das Vielfache von dem, was ich verspielt habe“, lehnte Linda ab.

      „Zieren Sie sich nicht“, sagte Maffet, griff kurzerhand nach Lindas Abendtäschchen und stopfte das Geld hinein. „Es gehört Ihnen.“

      „Sie sind das Verückteste, was mir jemals über den Weg gelaufen ist“, seufzte Linda. Sie fing an, sich ein wenig in Maffet zu verlieben. Sie war leicht beschwipst und freute sich darauf, dass der Abend mit Kemal noch ein paar Folgeerscheinungen haben würde.

      „In meiner Suite warten Champagner und Kaviar auf den Abschluss des Abends“, sagte Kemal. „Ich hoffe, Sie mögen das Zeug.“

      „Ich kann doch nicht so einfach zu Ihnen kommen ...“

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