Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis. A. F. Morland

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Читать онлайн книгу Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis - A. F. Morland страница 26

Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis - A. F. Morland

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Sie hätten sich den Hals brechen können!“

      „Wir leben alle gefährlich, Miss Dorsey“, stellte Roberto fest. „Das gilt auch für Sie.“

      „Sie sind Briggs, nicht wahr?“ Roberto stieg aus, ging um den Wagen herum und nahm neben Linda Dorsey auf dem Beifahrersitz Platz. „Sie wollten Herb besuchen“, stellte er fest. „Als Sie ihn in meiner Begleitung sahen, zogen Sie es vor, die Kurve zu kratzen. Warum?“

      „Ich muss ihn allein sprechen.“

      „Wissen Sie nicht, was von ihm zu halten ist?“, fragte Roberto.

      „Er hat Cindy auf dem Gewissen.“

      „Seit wann wissen Sie es?“

      „Ich weiß es nicht, aber ich muss es vermuten“, erklärte das Mädchen. „Haben Sie eine Zigarette?“

      „Bedaure, Nichtraucher. Damit kann ich Ihnen dienen.“ Er streckte ihr ein angerissenes Kaugummipäckchen entgegen.

      „Ich hasse das Zeug“, meinte Linda. Sie trug ein zimtfarbiges Jackenkleid. Um den Hals hatte sie sich einen grünen Schal geschlungen. Eine riesige Sonnenbrille gab ihrem aparten Gesicht einen hochmütigen Zug.

      „Wie ich hörte, waren Sie der Polizei gegenüber sehr kooperativ“, grinste Roberto.

      „Ich bin noch nicht sicher, ob ich meine Aussagen vor Gericht wiederholen und bestätigen werde“, sagte Linda. „Seien Sie lieb und besorgen Sie mir Zigaretten. Ich warte hier auf Sie.“

      „Geht in Ordnung“, sagte Roberto, zog den Zündschlüssel mitsamt dem Ring ab, an dem noch vier andere Schlüssel hingen, stieg aus und kümmerte sich um Lindas Wunsch. Als er wieder einstieg und Linda die Zigaretten überreichte, sagte sie bitter: „Sie trauen mir nicht über den Weg, was?“

      „Das darf Sie nicht überraschen.“

      „Sie haben recht“, meinte Linda und zündete sich eine Zigarette an. „Ich habe wie eine Närrin gehandelt. Jetzt sitze ich in der Tinte und darf mich nicht wundern, wenn ich darin ersaufe.“

      „So schlimm wird’s ja wohl nicht sein.“

      „Ich habe ausgepackt. Die Polizei weiß alles über Archie, was ich wusste – und das ist eine ganze Menge. Damit ist Archie aber nicht am Ende. Er hat gute Anwälte. Er wird alles bestreiten und bis zum Gerichtstermin mehr als genug Zeit finden, meine Zunge zu vereisen. Sie wissen, wie ich das meine.“

      „Sie können sich unter Polizeischutz begeben“, schlug Roberto vor.

      „Ich kenne ein paar Leute, die dabei gestorben sind – aber nicht im Bett“, erklärte Linda grimmig.

      „Verlassen Sie die Stadt.“

      „Ohne Geld? Ich bin blank.“

      „Warum wenden Sie sich nicht an Kemal Maffet? Er wird Ihnen helfen.“

      Lindas Kopf zuckte herum. Sie starrte Roberto in die Augen. „Sie kennen ihn?“

      „Nein. Aber ich weiß, was gespielt wurde. Sie verdanken es mir, dass Black nicht zum Zuge kam und dass in letzter Sekunde die Polizei einschreiten konnte.“

      „Wer sind Sie?“

      „Kein Freund Wingates“, sagte Roberto.

      „Das ist mir inzwischen aufgegangen. Ihm aber auch“, sagte Linda bitter.

      „Was wollten Sie von Greene?“

      „Er ist ein Miesling“, sagte Linda mit einiger Überwindung. „Er ist noch korrupter, als ich es war. Ich möchte versuchen, ihn auf meine Seite zu ziehen. Wenn ich nicht allein gegen Wingate aussage, habe ich mehr Mut. Dann fühle ich mich sicherer. Ich muss noch ein paar Leute finden, die bereit sind, sich gegen Archie zu stellen. So eine Art von Notgemeinschaft, wissen Sie. Herbie ist gefährdet, ich bin es auch. Er muss das einsehen! Wir haben nur die Chance, zu überleben, wenn es uns gelingt, Archie zu stoppen.“

      „Sehr vernünftig“, sagte Roberto.

      „Das ist die eine Seite“, meinte Linda. „Es gibt noch eine andere. Im Grunde meines Herzens erkenne ich, wie sinnlos das alles ist. Ich bin keine Einzelkämpferin. Meine Lage würde sich auch nicht verbessern, wenn ich Greene als Mitstreiter gewinne. Bis zum Prozess werden Monate vergehen. Selbst wenn man Wingate verknacken und bis ans Ende seiner Tage hinter Gitter stecken sollte, ist mein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Archie hat Beziehungen. Er ist rachsüchtig. Er würde es selbst aus dem Gefängnis heraus schaffen, mir eins überzubraten. Verdammt, er ist ein Mafiamann, und die kennen kein Pardon.“,

      „Er ist kein Mafiamann“, sagte Roberto. „Das ist mir inzwischen aufgegangen. Er hat es lediglich verstanden, von dem aufgeklebten Mafia-Image zu profitieren.“

      „Glauben Sie, es würde mir helfen, wenn ich mit Kemal spräche? Er hat inzwischen von der Polizei erfahren, weshalb ich das Hotelzimmer neben seiner Suite bezog, was ich in Wahrheit von ihm wollte und wer der Motor unserer Bekanntschaft war. Kemal wäre ein Dummkopf, wenn er mir verzeihen würde“, sagte Linda.

      „Lassen Sie es darauf ankommen. Legen Sie die Karten offen auf den Tisch, beschönigen Sie nichts und bitten Sie ihn um Verzeihung“, riet Roberto.

      „Das werde ich tun“, sagte Linda und entspannte sich. „Ich bin froh, dass ich Sie getroffen habe. Ich kann plötzlich freier atmen. Geben Sie gut auf sich acht, Mr. Briggs – oder wie immer Sie auch heißen mögen.“

      „Danke“, sagte Roberto und stieg aus.

      19

      Raymond Aldrich griff nach dem Hörer, als das Telefon klingelte. „Ja?“, fragte er. Seine Stimme klang müde. Das war schon der siebte Anruf an diesem Morgen. Keiner der vorangegangenen hatte die erwartete Aufforderung seiner Erpresser enthalten.

      „Ist alles bereit?“, fragte die Stimme eines Mannes, der seinen Namen nicht preisgab.

      „Ja“, erwiderte Raymond Aldrich knapp.

      „Verlassen Sie mit dem Geld das Haus. Wenden Sie sich nach links, biegen Sie in die erste Querstraße ein und steigen Sie in den gelben Lincoln mit dem schwarzen Vinyldach, der vor dem Haus 81 parkt. Verstanden?“

      „Verstanden“, sagte Aldrich.

      „Wiederholen Sie meine Worte.“ Aldrich gehorchte.

      „Ihnen

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