Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Durchlaßscheinen „Ost“. EK 7a: Standort: Am 30.6. Wilna. Weiteres Vorgehen nach Minsk vom AOK 9 noch nicht zugelassen, da Wälder voll russischer Verbände und russischer Soldaten in Zivilkleidern sind. Wilna wenig zerstört, Häuser mit Nationalfahnen geschmückt, Bevölkerung freundlich. Litauer bestrebt sich selbständig zu organisieren. Diese erfährt Unterstützung durch die Wehrmacht, da sie Truppen litauischer Nationalität zur Aushebung von Wäldern von in Zivil gesteckten Russen verwenden muß. Führer des EK hat Standortkommandanten gebeten, stärkste Zurückhaltung zu wahren. Gruppenleiter SS-Brif. Nebe wird mit Heeresgruppe sprechen. Selbstreinigungs-Bestrebungen antikommunistischer und antIjüdischer Kreise werden intensiviert. NKWD-Gebäude in Wilna besetzt. EK 7b: Standort: Am 28.6. Chachee, am 30.6. Pruzana. EK 7b konnte in Brest-Litowsk (27.6.41) sämtliche Akten des Prokurators und des Personalsachbearbeiters der NKWD-Stelle in Brest-Litowsk erfassen. EK 8: Standort: Am 1.7. Bialystok. EK 9: Standort: Am 1.7. Varina (70 km südwestlich Wilna).

      Einsatzgruppe D:

      Gruppe hat am 30.6. Engerau-Kittsee erreicht und ist am gleichen Tage nach Arad (Ungarn) aufgebrochen.4

      III) Militärische Ereignisse.

      Lage am 29.6.1941:

      Stolpce erreicht, Libau in deutscher Hand. Das Gros der slowakischen Armee tritt im Raume von Sanok-Sambor an. Seit 27.6.41 ziehen sich die russischen Truppen auf der karpatho-ukrainischen Grenze zurück. Ungarische Truppen seit 27.6.41 ohne Widerstand. Sianki und Tunnel bei Wolce besetzt. Heeresgruppe Mitte: Bobruisk genommen sowie Minsk nach schweren Kämpfen. Kessel um Wolkowysk durch Angriff von Südwesten, Westen und Norden stark verengt. 4. und 9. Armee: Bobruisk und Smolewicze erreicht. Heeresgruppe Nord: Jakobstadt erreicht. Feind weicht weiter aus.

      Lage am 30.6.41:

      Rückläufige Bewegungen des Feindes aus dem Raum Lemberg halten an. Gegner scheint zu versuchen neue Front aufzubauen hinter Nowograd, Wolynski-Polonne, Chelmnik, Winniza zur Verteidigung von Kiew. Heeresgruppe Mitte: Panzer weiter vorgestoßen. Jakobstadt, Mitau, Libau und Riga in deutscher Hand. Panzer von Dünaburg aus gegen Petersburg vorgestoßen, haben Rositten erreicht. Vorausabteilungen befinden sich 400 km vor Leningrad, 600 km vor Moskau, 250 km vor Kiew. Slowakische motorisierte Abteilungen bis Ustrzyki. An der Beresina bei Bobruisk und Borissow Brückenköpfe gebildet. Um Dünaburg werden Brückenköpfe weitervorgetrieben. Um Jakobstadt und Kreuzburg ebenfalls Brückenköpfe gebildet.

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Amtschefs I, II, III, V, VI und VII

      IV (Gesch.Stelle) 3 Stück

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      IV A 1 (SS Reserve)

       Aus: BAB, R 58/214

      1 Dr. Franz Walther Stahlecker, geb. 1900, 1919/20 als Angehöriger des Tübinger Studentenbtl. u. a. im Ruhrkampf im Einsatz, danach Organisation Escherich, Organisation Consul u. DSTB, Jurastudium, 1923 NSDAP bis zum Verbot, 1924 Referendarexamen, 1927 Dr.jur. u. Assessorexamen, danach im württembergischen Landesdienst, 1930 Arbeitsamtsdirektor in Nagold, 1932 SS, 1933 erneut NSDAP, zurückdatiert auf 1932, Mai 1933 stellv. Leiter des Württembergischen Politischen Landespolizeiamtes, Mai 1934 dessen Leiter, Okt. 1936 Chef Stapo-Leitstelle Stuttgart, Mai 1937 dto. Stapo-Leitstelle Breslau, 1938 SD-Fhr. im SS-OA Donau, März 1939 als Staf. Kdr. EG II Brünn, anschließend BdS Böhmen u. Mähren, Mai 1940 als Oberf. BdS Norwegen, Nov. 1940 zur informatorischen Beschäftigung ins AA, Febr. 1941 Brif., Dez. 1941 BdS Ostland, am 23.3.1942 Tod als Folge eines Partisanenangriffs; Personalakte, HStAS, E 130c/Bü 112; übersicht CdS über IdS v. 24.9.1938, Runderlaß CdS v. 24.3.1939, dto. RSHA I B 1 v. 7.5.1940, sämtlich BAB, R 58/241; Jürgen Schuhladen-Krämer: Die Exekutoren des Terrors. Hermann Mattheiß, Walther Stahlecker, Friedrich Mußgay, Leiter der Geheimen StaatspolizeIleitstelle Stuttgart, in: Kißener/Scholtyseck: Die Führer der Provinz, S. 405–443; Hans-Joachim Lang: Die mörderische Karriere des Walter Stahlecker, in: Erinnern gegen den Schlussstrich. Zum Umgang mit dem Nationalsozialismus, Freiburg 1997, S. 147–156; Heinz-Ludger Borgert: Stahlecker, Walter, in: Maria Magdalena Rückert (Hrsg.): Württembergische Biographien, Bd. 1, Stuttgart 2006, S. 267–269; Sigrid Brüggemann: Walter Stahlecker. Chef der Gestapo in Stuttgart und Massenmörder, in: Hermann G. Abmayr (Hrsg.): Stuttgarter NS-Täter. Vom Mitläufer bis zum Massenmörder, Stuttgart 2009, S. 126–133; falsche Angaben bei Reitlinger: Die Endlösung, S. 212 f.; grundlegend zur EG A: Wilhelm: Die Einsatzgruppe A, S. 53–465; als überblick: Wolfgang Scheffler: Die Einsatzgruppe A, in: Klein: Die Einsatzgruppen in der besetzten Sowjetunion, S. 29–51; Jürgen Kilian: Das Zusammenwirken deutscher Polizeiformationen im „Osteinsatz“ des rückwärtigen Gebietes der Heeresgruppe Nord, in: Schulte: Die Polizei im NS-Staat, S. 318–329.

      2 Das SK 4b stand anfangs unter der Führung von Günther Herrmann, geb. 1908, Jurastudium, 1930 Referendarexamen, 1933 NSDAP u. SA, 1934 Assessorexamen, Febr. 1935 Gestapa, Mai 1935 stellv. Leiter Stapo-Stelle Kiel, Juni 1935 SS, Dez. 1935 Leiter Stapo-Stelle Kassel, Nov. 1937 zudem Leiter SD-UA Kassel, 1938 Hstuf., 1938 beteiligt am Einmarsch in österreich u. ins Sudetenland, März 1939 Kdr. EK II Prag, Sommer 1939 Leiter Stapo-Stelle Brünn, 1940 Stubaf., Anfang 1941 ins Amt I des RSHA als Leiter der Lehrgänge für die Anwärter des leitenden Dienstes, Kdr. SK 4b bis Ende Sept. 1941, dann zurück ins RSHA, 1942 Ostubaf., Dez. 1942 in Vertretung Leiter EG D im Kaukasus bis Febr. 1943, Aug. 1943 Chef EG E in Kroatien bis Kriegsende, 1945 Staf., 1973 vom LG Düsseldorf zu einer Freiheitsstrafe von 7 Jahren verurteilt; BAB, BDC, SSO Günther Herrmann; Runderlaß CdS v. 24.3.1939, BAB, R 58/241; Vern. v. 25. u. 26.9.1962, BAL, B 162/3773, Bl. 10ff., 13ff.; Anklage ZSD v. 10.2.1970, BAL, B 162/18184; Urteil LG Düsseldorf v. 12.1.1973, BAL, B 162/14472; Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord, S. 672f., 676; Gunnar Richter: Die Geheime Staatspolizeistelle Kassel, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte 106(2001), S. 237, 246ff.

      Nr. 3: Vom NKWD Ermordete in Lemberg

      Nr. 4: Antijüdisches Pogrom in Lemberg 30.6.1941

      Nr. 5: Antijüdisches Pogrom in Lemberg 30.6.1941

      3 Lemberg (Lwów/L’viv), die Hauptstadt von Ostgalizien bzw. der Westukraine u. östlichste Stadt Mitteleuropas, hatte 1939 340000 Einwohner. Ihre jüdische Gemeinde zählte 110000 Mitglieder u. war damit die drittgrößte Polens, während die Ukrainer mit 16% – im Gegensatz zum agrarischen Umland – nur eine Minderheit der dominant polnischen u. jüdischen Stadtbevölkerung stellten. Nach der Zerschlagung Polens 1939 kamen etwa 100000 jüdische Flüchtlinge aus den westpolnischen Gebieten nach Lemberg, von denen jedoch viele von den Sowjets in der Folgezeit deportiert wurden. Zudem flüchteten Ende Juni 1941 ungefähr 10000 Juden zusammen mit der sich zurückziehenden Roten Armee nach Osten. Der Befehl Lavrentij Berijas v. 24.6.1941, Häftlinge in den frontnahen Gebieten zu erschießen, war auch für den lokalen NKWD der Freibrief zum Mord, bevor die Rote Armee am 28.6. Lemberg räumte. Als die deutsche Wehrmacht am frühen Morgen des 30.6. die Stadt besetzte, fand sie Leichenberge vor. „3 Gefängnisse, Gefangene fast alle ermordet“, hielt der Kdr. des Btl. z.b.V. 800 um 5 Uhr fest, Schlußmeldung über die Einnahme Lembergs v. 1.7.1941, BA-MA, RH 28–1/23. Die ursprünglich angegebene Zahl von 500 Leichen erhöhte sich in den nächsten Tagen auf 3500; Bericht GFP-Gruppe 711 v. 7.7.1941, ebd.,

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