Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Osten 1939–1945, S. 79–84.

      4 Die EG D wurde verspätet aufgestellt, nachdem Hitler am 12.6.1941 mit Marschall Ion Antonescu in München den Kriegseintritt Rumäniens vereinbart hatte. Ihr Marschweg führte sie über das Protektorat, die Ostmark u. Ungarn zur rumänisch-sowjetischen Grenze; überblicke: Andrej Angrick: Die Einsatzgruppe D, in: Klein: Die Einsatzgruppen in der besetzten Sowjetunion, S. 88–110; ders.: Im Windschatten der 11. Armee. Die Einsatzgruppe D, in: Paul/Mallmann: Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg, S. 481–502; Mallmann/Rieß/Pyta: Deutscher Osten 1939–1945, S. 151–158.

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, den 2. Juli 1941
IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]

      25 Ausfertigungen, 23. Ausfertigung

       Ereignismeldung UdSSR Nr. 10

      I) Politische übersicht:

      a) Im Reich:

      Stapostellen berichten über weitere 10 Festnahmen aus präventivpolizeilichen Gründen. Stapo Bremen meldet die Verbreitung eines im Abzugsverfahren hergestellten Flugblattes „Flugblatt der Proletarischen Revolution“, in welchem zum passiven Widerstand aufgefordert wird: „Deutsche Arbeiter und Arbeiterinnen zeigt Euch solidarisch mit den Rotarmisten der Sowjet-Union, den Befreiern des Weltproletariats! Gründet Zellen des passiven Widerstandes!“

      b) Im Generalgouvernement:

      Kommandeur Warschau berichtet über die Auffindung der Leichen des SS-O’Scharf. Thies und SS-Sturmmanns Woehl, Angehörige des Grenzpolizeipostens Platerow. LeIchen stark verwest, mußten daher an Ort und Stelle beigesetzt werden. Thies wies Kopf- und Rückenschuß auf, Woehl Kopf- und Armschuß. W. wurden vermutlich noch vor dem Tode von der Bunkerbesatzung die Augen ausgestoßen. Lichtbildaufnahmen zwecks Verwertung gefertigt.

      c) übrige besetzte Gebiete:

      Befehlshaber in Den Haag meldet Verbreitung von kommunistischen Flugblättern, in welchen zur Sabotage der Produktion, des Verkehrs und zum Streik aufgefordert wird. V-Männer melden die Absicht der holländischen Kommunisten, nach genügend propagandistischer Vorbereitung zur Streikhetze, zur Durchführung von Sabotageakten überzugehen. Aus präventivpolizeilichen Gründen wurden daher im Zuge einer größeren Aktion 419 bekannte kommunistische Funktionäre festgenommen.

      II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

      Einsatzgruppe A: Bis zum Abschluß dieses Berichtes keine neuen Meldungen eingegangen.

      Einsatzgruppe B:

      AOK 17 hat angeregt, zunächst die in den neu besetzten Gebieten wohnhaften antIjüdisch und anti-kommunistisch eingestellten Polen zu Selbstreinigungsaktionen zu benutzen.1 Chef der Sicherheitspolizei und des SD gab am 1.7.41 folgenden Befehl an alle Einsatzgruppen: „Befehl Nr. 2): Die in den neu besetzten, insbesondere ehemals polnischen Gebieten wohnhaften Polen werden sich auf Grund ihrer Erfahrungen sowohl antikommunistisch als auch antijüdisch zeigen. Es ist daher selbstverständlich, daß die Reinigungsaktionen sich primär auf die Bolschewisten und Juden zu erstrecken haben. Hinsichtlich der polnischen Intelligenz usw. kann, wenn nicht im Einzelfall wegen Gefahr im Verzuge sofort Maßnahmen unbedingt geboten sind, später das Wort gesprochen werden. Es ist daher selbstverständlich, daß in die Reinigungsaktionen primär nicht derart eingestellte Polen einbezogen werden brauchen, zumal sie als Initiativelement (allerdings nach den örtlich bedingten Verhältnissen entsprechend begrenzt) sowohl für Pogrome als auch als Auskunftspersonen von besonderer Wichtigkeit sind. Diese einzuschlagende Taktik gilt selbstverständlich auch für alle ähnlich gelagerten Fälle.“ Einsatzgruppenstab am 1.7. 5 Uhr morgens in Lemberg eingetroffen. Geschäftsstelle in der NKWD-Zentrale. Chef Einsatzgruppe B2 meldet, daß ukrainische Aufstandsbewegung am 25.6.41 in Lemberg von NKWD blutig unterdrückt wurde. Etwa 3000 vom NKWD Erschossene. Gefängnis in Brand. Kaum 20% der ukrainischen Intelligenz noch vorhanden. Elemente der Bandera-Gruppe3 haben unter Führung von Stezko4 und Rawlik Miliz organisiert und Magistratsbüro ins Leben gerufen. Von Einsatzgruppe ukrainische und politische Selbstverwaltung der Stadt als Gegengewicht gegen Bandera-Gruppe geschaffen. Weitere Maßnahmen gegen Bandera-Gruppe, insbesondere gegen Bandera selbst, in Vorbereitung. Sie werden schnellstens durchgeführt. EK 4a und EK 4b mit Gruppenstab gleichfalls in Lemberg eingetroffen.

      Einsatzgruppe C:

      EK 7a5: Standort Wilna. Beschlagnahme zahlreicher Akten im NKWD-Gebäude. National-litauische Aktivisten haben nach Einmarsch der deutschen Truppen Stadtkomitee gebildet. Leiter Zakevicius. Komitee zunächst vom Feldkommandanten anerkannt. AktivIsten erstreben Selbständigkeit ähnlich wie Slowakei. Berufen sich auf die gebrachten Blutopfer.6 Gruppenleiter C, SS-Brif. Nebe, wird am 2.7.1941 mit Heeresgruppe Mitte, mit der Zusammenarbeit gewährleistet, die Bereinigung dieser Angelegenheit in die Wege leiten.7 Auf Anregung des Einsatzgruppenleiters hat Heeresgruppe Mitte am 30.6.41 folgenden Befehl erlassen: „In einem Gefängnis in Brest sollen die dort befindlichen Zivilgefangenen von der Truppe befreit sein. Angeblich handelt es sich – wenigstens zum Teil – um politische Gefangene der Sowjets. Aus einem anderen Gefängnis sollen sich die Gefangenen – meist krimineller Art – selbst befreit haben. Es wird gebeten die Truppe darauf hinzuweisen, daß eine Befreiung von Gefangenen nicht erfolgen darf. Die Gefängnisse sind im Gegenteil durch die Truppe solange zu sichern, bis sie von den Organen der Sicherheitspolizei übernommen werden können. Eine Selbstbefreiung der Gefangenen ist unter allen Umständen zu verhindern.“ EK 7a hat Festnahmeaktion gegen Kommunisten und Juden eingeleitet. Etwa 8000 Juden in Wilna. Führende Kommunisten zum größten Teil geflohen. EK 7b noch bei Pruzana, wird nach Baranowicze vorgezogen. EK 98: Standort Wilna. Vorkommando am 30.6. nach Grodno abgeordnet.9 Durch Eintreffen EK 9 wird EK 7a frei für Minsk, das nach vorliegenden Meldungen stark beschädigt.

      III) Militärische Ereignisse:

      Lage am 30.6.1941: 4. und 9. Armee: Der Kessel um Bialystok und Wolkowysk wurde verengt und am Swislocz-Abschnitt durch Verbindungsaufnahme zwischen 4. und 9. Armee geteilt. Der Kessel um Nowogrodek wurde südlich Minsk geschlossen und weiter verengt. Feind unternahm aus den drei Kesseln erbitterte, aber planlose Ausbruchsversuche, teilweise unterstützt durch zivile Banden. 9. Armee meldet Verstümmelung und Ermordung deutscher Gefangener. Erreichte Linie: Westlich Dreczyn–Lyskow nordwestlich Wolkowysk–Krynki–Sokolka südostwärts Pisaki–Orla–Zdziecick–Lida–Werenow. Vorderste Teile der Heeresgruppe: Brückenkopf bei Bobruisk–südlich Minsk–Wolozyn–Molodeczno–Smolewicze. 16. und 18. Armee: Westlich der Düna nur noch versprengte Feindteile, Vorgehen beider Armeen Richtung Düna planmäßig. Brückenköpfe bei Dünaburg und Jakobstadt werden weiter verstärkt. Südteil Riga genommen. Eisenbahnbrücken unversehrt in eigener Hand. Libau fest in eigener Hand.

      Finnland

      Geb.Jäger Korps Norwegen durchbrach 29.6.41 3.00 Uhr russische Grenzbefestigungen im Murmansk-Gebiet und überschritt den Titowka-Fluß.

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Amtschefs I, II, III, V, VI, und VII

      IV-Gesch.Stelle (3 Stück)

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      IV A 1 (5 Reserve)

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