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Tina mit einem Augenzwinkern, ließ sich nicht lange bitten und griff nach einem Glühwein.

      »Der hier ist für Christopher, das ist Kinderpunsch.« Uwe bückte sich zu ihm hinunter und verzog schlagartig schmerzhaft das Gesicht. »Nur ein bisschen Rückenschmerzen«, versicherte er, bevor ich nachfragen konnte.

      »Zum Wohl!« Jan prostete in die Runde.

      »Das tut gut! Es geht doch nichts über einen schön heißen und leckeren Glühwein.« Britta bekam einen verzückten Gesichtsausdruck und wärmte sich die Hände an dem Becher.

      »Für meinen Geschmack ein bisschen zu süß«, befand Uwe mit skeptischer Miene.

      »Seht mal! Täusche ich mich oder steht dort Doktor Luhrmaier?«, fragte ich und deutete auf einen Mann, der im hellen Scheinwerferlicht geduldig in der Schlange wartete.

      Alle Köpfe folgten meinem Blick zum Glühweinausschank.

      »Mal den Teufel nicht an die Wand«, brummte Uwe in seinen Bart.

      »Tatsächlich, das ist er«, stellte Nick fest.

      »Der hat mir gerade noch gefehlt.« Uwe trank auf den Schreck hin in einem Zug seinen Becher leer.

      »Von wem sprecht ihr?«, mischte sich Jan ein.

      »Doktor Luhrmaier ist der Rechtsmediziner, mit dem Nick und Uwe des Öfteren zusammenarbeiten«, setzte ich den Mann meiner Freundin in Kenntnis. »Was ihn wohl nach Sylt führt?«

      »Solange er mich in Ruhe lässt, ist es mir egal.« Uwe erntete für diese Äußerung einen strafenden Blick seiner Frau.

      »Sei doch nicht so unfreundlich. Worauf wartet ihr? Uwe? Nick? Wollt ihr euren Kollegen nicht begrüßen gehen?«, forderte Tina die beiden auf.

      »Er ist kein Kollege, außerdem sind wir nicht im Dienst. Wahrscheinlich ist es ihm sogar lieber, wenn wir ihn in Ruhe lassen«, versuchte Uwe mit allen Mitteln, den Kelch an sich vorbeigehen zu lassen.

      »Er ist offenbar in Begleitung. Kennt ihr die Frau an seiner Seite?«, stellte Britta interessiert fest.

      »Vielleicht ist es seine Frau, und die beiden machen Urlaub auf der Insel«, nahm ich an.

      »Luhrmaier ist nicht verheiratet«, erwiderte Uwe unwirsch.

      »Dann ist es eben seine Freundin oder Lebensabschnittsgefährtin oder eine Bekannte«, spekulierte Tina und reckte den Hals, um besser sehen zu können.

      »Bei der Frau handelt es sich um Ellen Seiler. Sie ist Anwältin und hat eine eigene Kanzlei in Westerland. Denkt man gar nicht, wenn man sie so sieht. Soll knochenhart sein, wenn es drauf ankommt. Habe ich jedenfalls gehört«, verkündete Jan zu unserer aller Überraschung und hob abwehrend die Hände.

      »Was du nicht sagst! Erstaunlich, wen du alles kennst«, gab Britta spitz zurück.

      Bevor Jan zu einer Erklärung ausholen konnte, sah Doktor Josef Luhrmaier zu uns herüber und hob zaghaft die Hand zur Begrüßung.

      »Er hat uns gesehen«, stellte Tina fest und winkte zurück.

      »Kein Wunder, so wie ihr dauernd in seine Richtung starrt«, knurrte Uwe missmutig und zog sich seine Mütze ein Stück tiefer ins Gesicht, als könne er sich auf diese Weise unsichtbar machen.

      »Los, worauf wartet ihr? Geht rüber und sagt Hallo«, verlangte Tina, sehr zum Unmut ihres Mannes.

      »Das wäre ihm sicher nicht recht, wo er doch in Begleitung ist. Am Ende vermasseln wir ihm sein Rendezvous.«

      »Blödsinn, Uwe! Das ist unhöflich, ihn nicht zu begrüßen. Wenn ihr nicht geht, gehe ich.«

      »Tina, bitte!«, versuchte Uwe vergeblich, seine Frau aufzuhalten, denn sie marschierte bereits mit forschen Schritten schnurstracks auf den Rechtsmediziner und dessen Begleitung zu.

      »Zu spät«, bemerkte Britta mit einem süffisanten Grinsen. »Was hast du gegen ihn, Uwe?«

      Dieser stieß einen tiefen Seufzer aus. »Nichts, aber wenn er in meiner Nähe ist, macht er mich mit seiner zappeligen Art nervös. Er muss als Kind Espresso statt Muttermilch bekommen haben. Obendrein ist er ein furchtbarer Erbsenzähler und sofort beleidigt, wenn man wagt, seine Ergebnisse in Frage zu stellen.«

      »Trotz allem ist er ein ausgezeichneter Mediziner und arbeitet präzise und schnell, was für unsere Arbeit stets von Nutzen war«, hielt Nick dagegen.

      »Das will ich keineswegs in Frage stellen. Er ist trotzdem ein komischer Vogel«, stellte Uwe klar.

      »Jeder Mensch hat eben seine Eigenheiten und …« Ich beendete den Satz nicht, da ich plötzlich von einem brennenden Schmerz an der Hand heimgesucht wurde. »Autsch!«

      »Anna, was hast du?«, fragte Nick erschrocken.

      »Irgendetwas hat meine Hand gestreift«, jammerte ich und besah die starke Rötung auf meinem linken Handrücken.

      »Vermutlich hat dich jemand im Vorbeigehen mit einer brennenden Fackel erwischt!«, nahm Britta an und blickte sich suchend um, konnte den Verursacher jedoch nicht ausfindig machen. Dann wandte sie sich mir erneut zu. »Zeig mal, ist es sehr schlimm?« Sie knipste ihre mitgebrachte Taschenlampe an und beleuchtete die Stelle.

      »Ich glaube nicht, aber es tut ziemlich weh«, erwiderte ich und verzog das Gesicht, während die anderen die Köpfe zusammensteckten und kritisch meine Verletzung im schmalen Lichtschein beäugten.

      »Mama! Aua? Pusten?«, fragte Christopher.

      »Ja, mein Schatz, das ist eine gute Idee«, erwiderte ich und pustete demonstrativ auf die Wunde.

      »Da hat sich eine fiese Brandblase gebildet. Du solltest die Hand schnellstmöglich kühlen und mit einer Brandsalbe versorgen, damit sich die Wunde nicht entzündet und eine unschöne Narbe bildet«, meldete sich Jan zu Wort.

      »Jan hat recht, Anna. Du solltest solch eine Verletzung nicht auf die leichte Schulter nehmen«, pflichtete Britta ihrem Mann umgehend bei.

      »Nun macht bitte kein Drama daraus, die Hand ist ja noch dran«, war ich bemüht, die Angelegenheit herunterzuspielen.

      »Komm, lass uns zum Rettungswagen gehen. Dort können sie die Verbrennung fachgerecht versorgen«, schlug Nick vor.

      »Danke, aber das schaffe ich allein. Bleib du lieber bei Christopher. Ich komme gleich wieder.«

      Im grellen Licht der beiden Scheinwerfer, die vor den Feuerwehrwagen positioniert waren und den größten Teil des Festplatzes ausleuchteten, marschierte ich zum Rettungswagen. Hinter den Feuerwehrfahrzeugen abseits vom wärmenden Feuer und der Beleuchtung wurde es schlagartig kalt und dunkel. Beim Näherkommen konnte ich erkennen, dass im hinteren Teil des Rettungswagens Licht brannte, das Fahrerhaus war unbeleuchtet und schien unbesetzt zu sein. Von der Besatzung war weit und breit niemand zu sehen. Plötzlich hörte ich ein knackendes Geräusch direkt hinter mir, als träte jemand auf einen trockenen Ast. Ich drehte mich um, konnte aber niemanden entdecken.

      »Hallo!«, rief ich, erhielt jedoch keine Antwort. Wahrscheinlich hatte ich mich getäuscht, und das Geräusch kam drüben

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