Platt is wat - Plattdeutsch hat Bedeutung. Rolf Ahlers
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Wenn en denne bie sä en schenierlichen Minschen tän fuffzigsten Gebürsdag inelaen is, mott en bie den Grateliern dat nich sä rütsteken un kann seggen: „Ik bin allemal varwunnert – dü hast ja al en halbet hunnert! Un bie en sechzigsten kannst dü seggen „Ik grateliere tä dienen Fief-Dutzend-Gebürsdag!“ dat höert sik doch dütlich nah veel wenniger an.
Ja, de Telleriee was freuher anders as hüte. Ein, twei, drei un wat danah kummt, dat is sä ebleeben. Aber wenn et twölwe wärren, denne was et en Dutzend, foffteihne wärren en Mandel, twintig wärren ne Stiege, fief Dutzend wärren en Schock un twölf Dutzend wärren en Gros.
Datä gift et doch düsse ule Vartelligen: In ne Aftheke güng dat Fatt mit den Lebbertran „tä Enne“. Güt, dat de Pharmazie-Vertreter gerade keim. Ne Tied häbbet se dat nü dorenohmen. En lüttschig Fatt kost säveel un en grutet Fatt kost ja mehr, aber günstiger is de Lebbertran in en gruten Fatte – de Menge maket et. De Aftheker weegt sienen Kopp hen un her un bestellt denne en grutet Fatt. De Varköper schrift up „1 Gr. Fass Lebertran“, de Aftheker wunnert sik ober „Gr.“, seggt aber nist – denkt sik noch, de Minsche kann woll nich richtig schrieben – un schrift sienen Namen up den Bestellzettel. De andere Woche kummt de Lieferung: „1 Gros (= hunnert-veier-un-vierzig) Fass Lebertran!“ Et hulp nist, de Aftheker mösste dat annehmen, hei härre et ja bestellt. In siene gruten Not hat hei denne alle Dokters in de Gegend davon vartellt un de Dokters häbbet ne ehulpen. Up veele Rezepte stund nü „1 Flasche Lebertran“ midde uppe. Et hat lange edüert – Lebbertran hult sik ja – bet dat de Aftheker bie den lesten Fatte anekumen was.
Bie den Gelle güngen vor wiet ober hunnert Johren twölf Pennige up en güen Gröschen un veier-un-twintig güe Gröschen maken en Daler. Danah keim: En Daler sünd drei Mark un jede Mark hat hunnert Pennige. Nahdeme se üt ein-komma-neggen-fief-fief-acht-veier Dütsche Mark en Euro tä hunnert Cent emaket häbbet, dript de Spruch „Wer den Pennig nich ehrt, is den Daler nich wert“ nich mehr. Wer aber al mit siene Gröschen güt ummegahn könne, de smitt uk mit de Euros nich rumme.
Wiet hen häbbet wi nü dat Dezimalsystem. Mit de Stunnen, Dage, Wochen un Munate schüllt se dat man sä laten. Süss maket näuher bluß noch alle teihn Dage en Sönndag. Bie de Längenmate geiht et nah Meter un sä wieer, nich mehr nah Elle, Fät, Ruthen un wat mehr. Uk geiht et nich mehr nah Morgen, Hektar is nü aneseggt. Aber mit den Pund is et aber noch nich üte. Bie en Slachter sä en drallet Meeken up de Frage, wat et wolle: „Twei Pund Gehacktes.“ De Varköperscher varstund dat, meine aber: „Dat hett aber Kilo.“ – „Is güt, denne gebet Sei mik man twei Pund Kilo.“
De erste „Ostfalenpost – Informationsblatt Plattdeutsch“ is neggenteihn-hunnert-twei-un-neggenzig von Jürgen Schierer rütegeben, hei hat dat bet Nummer 40 emaket. Von Nummer 41 an, in den Johr tweidüsend-un-drei, bin ik nü al tägange – mit düchtig Arbeit, aber: Irgendwie is Plattdütsch en güet Deil von mienen Leben.
Walter Brennecke tän Gebürsdag
Schönen güen Dag in düsse Runne,
tä wünschen is allen ne güe Stunne.
Ik kume hier tän grateliern,
wi wüllt mit Unkel Walter düchtig fieern.
Gebürsdag is hüte anesett,
ja, Lüe, höret niepe, höret recht:
Dat is doch al en dreivertel Hunnert!
Ik bin ja sülmst uk ganz varwunnert.
Üse Walter Brennecke is eboren,
up en Dinsedag vor fief-un-sebbenzig Johren.
Mien Wunsch is hüte un alle Dage:
Woll-Ergahn un Mut in jede Lage.
Un alle freuet sik in jede Runne,
wo dü vartellen wutt: „En half Stiege Stunnen.“
Wer üsch säveele Riemels un Snurren vartellt,
de beleeft jümmer en nieen Dag in de Welt.
Andenken an Walter Brennecke
Wi alle sünd trüerig – de Himmel hat hüte uk al eweent un Tranen vargoten.
Walter Brennecke is mit den güen Older von bienah sebben-un-achtzig Johre von üsch egahn – for immer un ewig. In sienen langen Leben hat hei veel beleeft – in sienen langen Leben hat hei sä veel Güet edan un Güet emaket.
Walter Brennecke was noch en richtigen Plattdütschen. – Lesten Dinsedag häbbet wi üsch noch güt un fründlich up Plattdütsch underhulen. Walter Brennecke was as Plattdütscher eboren un hei hat as Plattdütscher eleeft. – Un sä well ik as Gemeindeheimatpfleger geern wat datä seggen.
In Wenneborg up den Specken is hei eboren un näuher denne hier nah Tweddorp ekumen. Hier hat hei ewohnt un earbeit, hier hat hei emaket un edan. Woveele Male hat hei üsch in üse ulen plattdütschen Muddersprake wat vartellt un wat voredragen. In de Kerke hat hei ofte wat up Plattdütsch üt den Bibelbäke voredragen. –
Bie sienen Geschichten – de hei mehrstens sülmst beleeft härre – bie sienen Geschichten was ofte wat Besinnlichet dabie, wat mannig einen nahdenklich emaket hat. Veele, oder de mehrsten von sienen Geschichten härren aber wat fründlichet oder lustiget in sik. Walter Brennecke was en bescheidenen un fründlichen Minschen. Hei hat veele andere Minschen mit siene leiwe Oart wieer ehulpen. Besten Dank dafor. – Ik denke, en güet Deil von sienen Geschichten un Beleefnissen hat hei upeschreben, sä dat wi dat immer weer un nochmal nahlesen könnt. – Damidde un mit üse güe Erinnerunge häbbet wi en güet Andenken.
Dat, wat hei üsch egeben hat, wüllt wi for alle Tied in üsch bewohren. Wi wüllt for immer un ewig un güt an üsen leiwen Walter Brennecke denken.
En poor Wöre for ne Beerdigunge
En Minsche is egahn,
hei stund üsch dichte bie, et was en Fründ.
Wat wi öhne tä Leeftied egönnt un egeben häbbet,
dat is vargahn un vorbie.
Wi wenet nü un gahet deip in swart.
Mit ... ... is en Fründ üt üsen Leben egahn.
Nü legget wi Blämen up sien Graff.
Köeret un vartellet güt von üsen Fründ
un prieset ne alle Tied, hei hat et vardeint.