Nox Arcanum. Asenath Mason
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Um es noch mal deutlich zu machen, es gibt so was wie eine Urschuld/Sünde“ natürlich gar nicht – diese ist eine psychische Illusion – vom menschlichen Geist selbst erschaffen (eine insbesondere im christlichen Kulturkreis verbreitete Erfindung) – jeder Mensch ist „schuldfrei“.
Allerdings haben die daraus resultierenden „Muster“ zumindest psychisch gesehen eine starke Wirkung und sind hervorragende Mittel der Kontrolle.
Wichtig: Die entdeckten Grundannahmen/Konzepte/Strukturen sollten auch nicht abgelehnt werden. Es geht nicht darum diese Grundannahme zu heilen, zu transformieren, loszuwerden, wir sind OK so, wie wir sind. Sie sollten vielmehr als das gesehen werden, was sie ist sind - „Illusionen/Konstrukte der Psyche“ – wenn auch äußerst hartnäckige – sodass es möglich wird, die Fixierungen zu lockern.
Im Folgenden werden unterschiedliche Methoden dargestellt, wie mit den Schuldfixierungen gearbeitet werden kann. Diese sind die Glaubenssatzarbeit, die schamanische Reise und die Meditation.
1.Glaubenssatzarbeit
a) „The Work“:
Die dargestellten Fragen stellen die Technik „The Work“3 vor, die sich so – oder in abgewandelter Form auf alle möglichen Glaubenssätze/Situationen anwenden lässt. Bei dieser Technik geht es u. a. darum, Glaubenssätze/Grundannahmen/Situationen zu hinterfragen, aufzulösen und die Fixierungen mit ihnen zu lockern.
Die einzelnen Schritte 1) – 5) sollten alle durchlaufen werden – ein Reflektieren der Fragen und der eigenen Antworten ist hierbei unabdingbar – bei den Fragen 3) und 4) sollte zusätzlich noch in sich hineingespürt werden. Die sog. Umkehrung 5) dient als Hinweis und muss nicht angenommen oder gelebt werden – eine Reflektion über die „Gegenansicht“ hilft jedoch bei der Lockerung der Glaubensmuster. Die Antworten und Umkehrung stellen auch keine Wahrheit (die es nach Ansicht des Autors möglicherweise gar nicht gibt) im üblichen Sinne dar – es geht um den Prozess – nicht um das Finden von Lösungen.
Im Rahmen der „Urschuld-Befreiung“ sollten die Sätze der Grundannahmen (z. B. Schuldfixierung, Kompensation, Grundangst, unbewusstes Kindheitsgebot, etc.) mit Hilfe der Frage-Technik untersucht werden – natürlich können auch „persönliche“ Sätze verwendet werden – die o. g. Beispiele sind eben nur Beispiele – wenn auch recht verbreitete und treffende. Die einzelnen Fragen/Erläuterungen der Punkte 1) – 5) sind der Vollständigkeit halber entsprechend komplett aufgeführt – für den jeweiligen Glaubenssatz ist natürlich das jeweils Passende auszuwählen.
Der kursive Text stellt exemplarisch ein Beispiel zum Thema „Urschuld“/Persönlichkeitstyp dar.
b) Der Glaubenssatz
z. B. Nr. 2
Ich bin wertlos. Ich habe keinerlei Bedeutung.
Ich muss beweisen, dass ich nicht wertlos bin.
c) Die Fragen
1) Ist das wahr? – Ist das die Realität? (Wie ist die Wirklichkeit?)
Wie ist die Realität/Wirklichkeit? Wie sind die Fakten? Ist es wahr im wörtlichen Sinne?
Welchen Beweis hast du? In wessen Macht steht das? Zu wessen Verantwortungsbereich gehört das?
Ja, ich fühle mich häufig wertlos, also bin ich es auch. Ich habe für die Menschheit noch nichts Sinnvolles geleistet.
Ja, denn ansonsten werde ich nicht gesehen. Ich muss mich anstrengen – sonst habe ich für die anderen und mich keinen Wert und sie lieben mich nicht.
2) Kannst du wirklich hundertprozentig wissen, dass dein Glaubenssatz wahr ist? Ist das wirklich die Realität? Kann ich wirklich wissen, dass es besser wäre, wenn meine Vorstellung wahr wäre?
Kannst du wissen, dass es besser für dich wäre, wenn die Realität so wäre, wie du es dir vorstellst? Auf lange Sicht? Kannst du wissen, dass es für andere besser wäre, wenn die Realität anders wäre? Kannst du es hundertprozentig wissen?
Nein, hundertprozentig wissen kann ich das natürlich nicht – vielleicht ist doch etwas wertvoll an mir. Für meine Freunde und Familie habe ich anscheinend schon etwas Bedeutung und ich bin für sie wertvoll. Jedenfalls kann ich tatsächlich nicht hundertprozentig wissen, ob ich wertlos bin.
Nein, wenn ich es mir recht überlege, so muss ich gar nichts beweisen. Ich bin – das reicht eigentlich aus und müssen muss ich gar nichts.
3) Wie reagierst du, was geht in dir vor, wenn du diesen Gedanken denkst? Was hast du davon, dass du denkst, deine Wunschvorstellung sollte wahr werden und dann siehst du die Wirklichkeit?/Was hast du davon, wenn du erfolglos denkst, deine Vorstellung sollte sich verwirklichen? Wie behandelst du dich selbst? Wie fühlt sich das an? Wie behandelst du andere? Wie fühlt sich das an? a) Kannst du einen friedvollen Grund sehen, an diesem Gedanken festzuhalten, einen Grund, der keinen Stress verursacht? b) Kannst du einen Grund sehen, diesen Gedanken loszulassen? (Bitte versuche aber nicht, ihn loszulassen.)
Ich fühle mich klein, unbedeutend. In mir entsteht ein Gefühl der Hilflosigkeit. Ich ziehe mich zurück.
Ich setze mich selbst unter Druck- ich ackere und ackere, um anderen zu beweisen, dass ich ein wertvoller Mensch bin. Dieser Satz setzt mich innerlich unter Druck.
4) Wer oder wie wärst du ohne diesen Gedanken? Wie würdest du dich fühlen, wenn du nicht an dieser Vorstellung festhalten würdest?
Wie würdest du dich dann fühlen? Fühle es jetzt! Wie würdest du andere dann behandeln? Wie würde sich das anfühlen? Fühle es jetzt! Wer wärst du, wenn du ohne Einschränkung akzeptieren würdest was ist? Schließe die Augen, und sehe die Situation ohne dieses Denkmuster. Was tut er/sie? Was für ein Gesicht macht er/sie? Sieh es mit dem Objektiv einer Kamera, ohne jede Beurteilung oder Interpretation. Was nimmst du wahr? Wie würdest du dich fühlen, wenn dieser Hirnteil, der dich an diese Situation erinnert, herausoperiert würde? Wie würdest du dich fühlen, wenn du diese Sache als Katze betrachten würdest?
Ich wäre einfach da. Es wäre mir egal ob ich jetzt nun wertvoll oder wertlos bin – ohne diesen Gedanken könnte ich einfach sein. Ich müsste nicht so um Liebe kämpfen.
Ich könnte Mußestunden besser genießen- ich würde mich innerlich nicht so unter Druck setzen – ich könnte einfach sein.
5) Finde die Umkehrung(en)/Gegenteilige Tätigkeit/Wie muss ich meine Überzeugung umwandeln, damit sie mehr der „Realität“ entspricht oder damit ich einen Hinweis auf eine bessere Strategie erhalte?
Falls dein Denkmuster von dir selbst, einer Institution oder einer Situation handelt, setze dein Denken ein. Setze den Anderen ein – setze dich ein. Kehre die Aussage um.
Ich (mich, mit mir), Person, Sache, Situation (Vater, Chef, Gott, Welt, Arbeitslosigkeit